Eurobike –Laufräder- und Felgen-News (Teil I – WTB, RACE FACE & TUNE): von c_g
Ein Trend, der immer mehr in der Bikewelt Einzug hält, ist dass die Felgen breiter werden. Ich erinnere mich gut daran, wie Grannygear und ich Anfang 2014 erstmals mit den AMERICAN CLASSIC Wide Lightnings ein leichtes und zugleich breites Laufrad (29,6 mm Innenweite) gefahren sind, wie sich damit die gesamte Performance des Bikes verbessert hat – Kontrolle, Grip, und Komfort, einfach alles war damit besser. Während es letztes Jahr noch bei den meisten Herstellern einen deutlichen Sprung zwischen den „Normallaufrädern“ (bis 25 mm Innenweite) und dedizierten Pluslaufrädern (ab 35 mm) gab, scheint sich diese Lücke dieses Jahr endlich zu schließen. Mit der Eurobike 2016 ist aber klar, dass solche Felgenbreiten nicht mehr die Ausnahme sind, sondern schon sehr bald zur Norm werden.
WILDERNESS TRAIL BIKES – C i31, KOM i29 & Asym i29
Den Anfang hierzu macht WTB, oder „Wilderness Trail Bikes“ die schon immer auf Vielfältige Optionen gesetzt haben. Bei der Marke aus Kalifornien gab es bereits früh die WTB Scraper 45 als reine Plus-Felgen (nur mit 45 mm Innenweite), eine etwas leichtere Asym i35 und die Asym i29 (35 bzw. 29 mm Maulweite), aber sonst nur Optionen bis 24 mm Innenweite. Zum Jahr 2017 setzt WTB, jetzt auf Produktvielfalt und bringt auch ihre High-End-Modelle in größeren Breiten. So gesellt sich zur bisherigen Top-Felge, der Ci24 ab sofort die WTB Ci31 (31 mm Maulweite bei 490 g) für Trail- und Enduro hinzu. Der Deutsche Vertrieb SCHOCKER DISTRITIBUTION, bietet die Felge einzeln für 699.- Euro oder auch als von Hand aufgebaute Komplettlaufräder ab 1599.- Euro an.
Bei den leichten Alufelgen erweitert man das Sortiment ebenfalls und bringt eine bemerkenswert leichte KOM i29– mit gerade mal 490 g im 29er Format. Der VK hierzu liegt bei 109.90 Euro. Wer es etwas robuster und günstiger mag, findet in der Frequency Team i29 (29 mm Maulweite bei 577 g und 89,90 Euro) einen idealen Kandidaten für einen Custom-Laufradsatz.
Auf der anderen Seiten, den Plus-Felgen gibt es künftig auch eine schmälere Scraper i40 Felge (179,90 Euro), die auf der EB´16 allerdings nur als 27,5 gezeigt und mit 527 g angegeben wurden. Die 20er Variante dürfte aber weiterhin unter 600 g bleiben.
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RACE FACE – Tubine R und Aeffect R
Auch die Kanadier von RACE FACE sind für 2017 mit etwas Neuem in Sachen Laufräder am Start und zwar mit zwei komplett neuen Laufradsätzen unter den Namen Turbine R und Aeffect R.
Bei der Entwicklung der Top-Laufräder Turbine R, die aus komplett neuen Naben und Felgen bestehen, waren neben der maximalen Haltbarkeit und Steifigkeit, auch die Wartungsfreundlichkeit und ein fein gerasterter Freilauf besonders wichtig.
Speziell mit den gewachsenen Laufradgrößen, versucht man so die auf dem Weg verloren gegangenen Steifigkeit wieder anzuheben, Ein Weg dabei führt über die wirklich großen Straight-Pull Naben (die Nabe alleine heißt „Vault“), die in Kombination mit der 30 mm breiten, asymmetrischen Felge (6069 Alu) einen ausgeglicheneren Speichenwinkel und ein insgesamt steiferes und haltbareres Laufrad erzeugen sollen. Außerdem gibt es dadurch am gesamten Laufradsatz nur eine einzige Speichenlänge (303 mm beim 29er Vault).
Sehr große Durchmesser der Industrielager und größere Abstände auf der Achse sollen die Laufradsteifigkeit weiter fördern. Ein weiteres Highlight ist die feine Verzahnung des Freilaufkörpers, bei dem die Sperrklinken außen im Nabenkörper liegen und die Zahnscheibe (60 Zähne!) auf dem Freilaufkörper, was einen Verzahnung alle 3° generiert. Top! Als Gesamtgewicht nennt RACE FACE sehr gute 1815 g für den 29er Laufradsatz bei einem VK von 999,80 Euro.
Wer es etwas einfacher und günstiger möchte, findet in dem ebenfalls neuen RACE FACE Aeffect R Laufradsatz eine Option, die mit ebenfalls guten 1930 g und sehr guten 559,80 Euro. Den 29er Laufradsatz gibt es auch als Aeffect SL in 24 mm Breite und in 27,5 als Aeffect+ zusätzlich in 40 mm (Pluslaufradsatz).
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TUNE
Auch die Leichtbauer von TUNE hatten auf der Eurobike einiges Neue am Stand – darunter auch ein paar spannender 29er Laufräder.
Den Anfang darf der Black Burner Enduro Laufradsatz machen, der mit der selbstgefertigen Carbon-Kastenfelge maximale Robustheit mit einem geringst möglichen Gewicht vereinen soll. Gerade mal 1557 g gibt TUNE in der 29er Variante an. Die Breite der Laufräder ist mit 29 mm (Innenweite) ebenfalls sehr großzügig.
Ohne Einschränkungen in Sachen Einsatzbereich zu machen – selbst Downhill sollen die Laufräder locker wegstecken – und mit einem vernünftigen Gewichtslimit von 100 kg sind die Black Burner Enduro damit wirklich beachtlich leicht.
Wie mir TUNE Frontmann Sebastian Linser erklärte, haben es bisher selbst ihre aggressivsten Fahrer (“solche, die sonst alle Laufräder kaputt kriegen“) noch nicht geschafft auch nur eine Felge zu zerstören. Das spricht doch deutliche Worte. Der VK der Laufräder liegt mit 2116.- Euro klar im Premium-Segment, ohne dabei vollkommen abzuheben.
Etwas weniger exklusiv, aber dafür deutlich erschwinglicher und ganz ohne Gewichtslimit, kommt der ebenfalls neue TUNE Trailrider 2.0 Laufradsatz daher. Mit der Alufelgen (eine RYDE Edge 26 mit Sonderdekoren in 26 mm Breite) ist der Laufradsatz, zwar primär auf All-Mounain und Enduro ausgelegt, macht dafür aber optisch mit seiner auffälligen Lackierung richtig was her. Und mit gerade mal 1739 g für den 29er Laufradsatz ist er ebenfalls alles andere als übergewichtig. Der VK hierzu liegt bei vernünftigen 800.- Euro. Auch nicht schlecht, oder?
Morgen folgt der zweite Teil der Eurobike’16 Reifennews.
RIDE ON,
c_g