PI ROPE RL ONE A.30 Laufradsatz – Update: von c_g
(bisher hierzu erschienen Artikel: Vorstellung der PI ROPE Laufräder in Riva’18, Pi ROPE RL ONE A.30 Vorserienlaufräder – Testintro, PI RIOPE – Erste Eindrücke, PI ROPE – Zwischenstand)

Die PI ROPE Laufräder sind seit November im Test … bis jetzt mit hervorragenden Praxiseindrücken und ganz ohne Vorkommnisse.

Nach etwas über einem Monat ist es wieder an der Zeit euch ein Update zu den PI ROPE RL ONE  A.30 Laufräder n zu geben. Nachdem sie die allererste Testphase auf dem ALUTECH Ceaptrick Hardtail, samt kurzem Bikepark-Einsatz bereits vollkommen unbeeindruckt überstanden habe, waren sie noch am SCOTT Ransom und zuletzt auch noch am LAST Glen im Einsatz.

  

In allen Fällen haben die Faserspeichen-Laufräder die Beanspruchung klaglos weggesteckt und nie irgendwelche Auffälligkeiten gezeigt – weder in Sachen Fahrverhalten, Dämpfung noch in der Steifigkeit oder sonst wo. So wäre es wohl auch weitergegangen, wenn mir nicht kurz vor Ende des Tests zum LAST Glen dieser Missgeschick passiert wäre, bei dem ich mir einen dicken Ast ins Hinterrad gezogen habe!  Bei einer Fahrt von ca. 20 km/h hat der Ast das Fahrrad beinahe augenblicklich gestoppt und dabei zwei  Faserspeichen abgerissen.

Dieser unter Neuschnee versteckte Ast sorgte für einen abrupten Stop … und zwei abgerissene Faserspeichen.

Auch wenn das unerfreulich ist, gab es mir doch die Gelegenheit mal zu sehen, wie es ist mit den PI ROPE Vectan-Speichen am Laufrad zu arbeiten. Bisher war es ja noch nicht einmal notwendig gewesen auch nur eine Speiche nachzuspannen oder einen Seitenschlag zu beheben. Wichtig ist auch darauf hinzuweisen, dass ich in dem selbstverschuldeten Speichenabriss keinen Kritikpunkt an dem Laufrad sehe, denn angesichts der Kräfte wären auch an einem herkömmlichen Laufrad dabei mindestens genauso viele Stahlspeichen gebrochen … eventuell sogar mehr.

Hier die beiden abgerissenen Speichen – eine riss direkt über dem Endstück, bei der anderen riss das Gewinde aus – in beiden Fällen blieb die Alufelgen unbeschädigt.

Lobenswert, ist, dass die eingebauten Sollbruchstellen genau wie vorgesehen funktioniert haben. Eine Speiche ist wohl direkt von Ast direkt über dem Endstück abgeschert worden und dort gerissen, bei der anderen ist das Gewinde durch die Überlast direkt am Alu-Endstück ausgerissen. In beiden Fällen ist die Alu-Felge jedenfalls komplett unbeschädigt geblieben. Weil zwei benachbarte Speichen – eine antriebsseitig und eine von der anderen Seite – gebrochen waren, hatte das Laufrad nur einen geringen Seitenschlag und auch nur einen geringen Höhenschlag.

Hier die Ersatzspeichen in korrekter Länge, zwei für die Reparatur und zwei als Ersatz. In der kleine Tüte sind die Beilagscheibe und die Muttern zum Spannen der Speiche.

Im Kontakt, wie wir mit einem solchen Schaden umgehen sollten,  stellte PIROPE es uns frei entweder das Laufrad einzuschicken und reparieren zu lassen, oder uns ebenzwei Ersatzspeichen zu schicken, damit wir es selber reparie-ren könnten. Auch ein Kunde hat grundsätzlich beide Möglich-keiten. Auf Rückfrage bei PI ROPEs Ingo Herbig würden solche Reparaturen, wenn man sich für’s Einschicken entscheidet, aktuell innerhalb von ca. 2 Werktagen repariert, was inklusive Versand einen Ausfall von ca. 1 Woche bedeutet. Aus Neugierde habe ich mich für die Eigenreparatur entschieden und so lag schon zwei Tage später das Kuvert mit den beiden korrekt abgelängten Ersatzspeichen (plus zwei Reservespeichen) und Kleinteilen bei mir im Briefkasten. Die Reparatur selbst verlief beinahe genauso unkompliziert, wie mit einer Stahlspeiche, funktioniert, aber nur von außen, weshalb man dazu immer zuerst den Reifen und das Dichttape entfernen muss. Eine schnelle Reparatur unterwegs ist damit zwar nicht unmöglich, wird aber doch deutlich erschwert. Außerdem benötigt man dafür einen 6 mm Sechkant-Steckschlüssel und einen 4 mm Maulschlüssel. Zuerst schraubt man das nabenseitige Endstück in das Gewinde, was normalerweise auch ohne Werkzeug funktioniert. Danach gilt es die Speiche über das felgenseitige Gewinde zu spannen, was ein wenig Geschick erfordert, denn man muss gleichzeitig die Speiche spannen, das Endstück mit dem Maulschlüssel vom Verdrehen sichern und dabei von außen die Unterlegscheibe und die Überwurfmutter mit dem Steckschlüssel aufdrehen.

Um die beiden ausgetauschten Speichen auch später noch identifizieren zu können, habe ich sie markiert.

Da passiert es schnell, dass einem die Unterlegescheibe oder die Mutter in die Felge fallen. Dies ist mir Gott sei dank nicht passiert, aber weil die beiden Ersatzspeichen in unserem Fall genau passend abgelängt waren und das Laufrad doch einen ca. 3 mm Höhenschlag erfahren hat, waren sie für meine Situation fast zu kurz und so gelang es mir erst nach ein paar Versuchen die beiden Gewinde wirklich zum Greifen zu bewegen. Der Rest das Nachspannens und des -zentrierens erfolgt wie mit normalen Speichen auch, nur hier über den Steckschlüssel von außen, während man das Endstück mit dem Maulschlüssel festhält. Nicht wirklich schwierig oder besonders aufwendig.

Aktuell laufen die PI ROPE Laufräder auf dem POLE Evolink 158 EN.

Nach der Reparatur habe ich bewußt mit dem Update noch eine Weile gewartet und das Laufrad am POLE Evolink 158  über die winterlichen Trails gefahren – bisher ohne jegliche Auffälligkeiten. Die Faserspeichen-Laufräder mit Alufelgen verhalten sich wieder genauso wie schon vorher im Test – sehr robust, angenehm steif mit guter Dämpfung und vor allem auffallend schnell in ihrer Beschleunigung oder anders formuliert: einfach TOP!

 

Sobald meine aktuell noch rutschigen Hometrails es zulassen, werde ich die PI ROPE One A.30 Laufräder noch eine ganze Weile hart fordern um sie auch nach der Reparatur weiterhin auf ihre Robustheit zu testen. Der Austausch der Speichen und das nachfolgende Zentrieren hat mir noch mal verdeutlicht, was ich eigentlich schon vorher wusste: Der Austausch und Spannen der Speichen geht nur von außen, mit passendem Werkzeug und nur mit demontiertem Reifen und Dichttape.  Für Adventure-Biker und Fahrer, die öfter damit beschäftigt sind ihre Laufräder wieder gerade zu ziehen, ein unter umständen wichtiges Thema, das es zu bedenken gibt – für die allermeisten von uns, die so was wirklich nur noch in Ausnahmefällen tun. Lediglich eine Randnotiz.

Was auch weiterhin ohne Abstriche gilt, ist dass die PIROPE Laufräder auf bemerkenswerte Art und Weise Leichtbau, Robustheit miteinander kombinieren und dabei ein ausgesprochen gutes Preis/Leistungsverhältnis bieten. Mal sehen, ob das auch in der letzten Testphase so bleibt.

RIDE ON,
c_g

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Nachtrag vom 09.Feb: Weil die Frage der Speichenfarbe schon mehrfach gestellt wurde – offenbar ist es gelungen eine dauerhafte Färbung der Vertan Speichen zu erreichen daher hat R2 als einer der wichtigsten Online-Vertriebe für PI ROPE eine Black Edition des 29er Laufradsatzes Squirrel X.22 Carbon angekündigt, die bei gleichem Gewicht 2145.- Euro kosten wird. Hier noch ein Bild davon: