E*THIRTEEN TRS+ Dropper Post – Testfazit: von MiMü
(bisher dazu erschienene Artikel: Testintro,  Erste Eindrücke)

Und ein weiterer spannender Test kommt nach mehr als 3 Monaten zu seinem Ende. Mit der vergangenes Jahr neu auf den Markt gekommenen TRS+ Sattelstütze entwickelten die US-Amerikaner von E*THIRTEEN eine absenkbare Stütze, die nicht nur mit einem simplen Schaltzug bedient wird, sondern auch durch ihr komplett mechanisches Innenleben heraussticht und demenstprechend sehr wartungsarm und unempfindlich sein soll.

  

Nach erfolgter, sehr simpler Montage standen die ersten Testwochen im Zeichen gegenseitigen Kennenlernens, denn anders als viele hydraulische Dropper Stützen mit stufenloser Absenkung bietet die TRS+ lediglich drei feste Absenkstufen.
Wer wie ich bislang nur stufenlose Systeme gefahren ist wird daher einige Zeit benötigen um sich an die vorgegeben drei Stufen Cruise Mode (25mm Absenkung bei unserer 150mm Sattelstütze), Control Mode (75mm) und Downhill Mode (komplett abgesenkt) zu gewöhnen. Rückblickend kann ich bestätigen, dass E*THIRTEEN die drei Absenk-Modi sehr sinnvoll gewählt hat. Beim einfachen Mitpedalieren über flowige Trails hatte ich mit stufenlosen Systemen oft das Gefühl, dass ich irgendwie zu hoch oder tief im Sattel zu sitzen, gefolgt von ein oder zwei Feinjustagen um in die korrekte Position zu kommen. Mit der TRS+ bestand diese Problematik dank der beiden vorgegebenen mittleren Absenkstufen nie. Ein zur Fahrsituation passender Absenk-Modus war stets schnell gefunden.

Die TRS+ Dropper im Cruise Mode – nur leicht abgesenkt, kann man nich gut treten und hat doch etwas mehr Bewegungsfreiheit.

Im ständigen Auf und Ab welliger Trails stellte der Cruise Mode mit seiner minimalen Absenkung von 25 mm für mich öfter das Optimum dar, als ich es selbst erwartete hätte. Ich konnte ordentlich mittreten, hatte aber bereits ein spürbares Plus an Bewegungsfreiheit und damit bessere Kontrolle über Bike und Gelände. Am Anfang des Tests bin ich zwar des Öfteren am Einrastpunkt vorbeigerauscht, mit ein bisschen Eingewöhnung und dem richtigen Timing zwischen Sattel belasten und Triggerbetätigung klappte das dann aber recht bald komplett reibungslos.

Im mittleren Control Mode ist man bestens für etwas technischer Passagen gewappnet während sich das Bike noch optimal mit den Innenschenkeln steuern lässt.

Im um 75 mm abgesenkten Control Mode waren dann so ziemlich alle abschüssigen Trails in meiner Umgebung sicher und kontrolliert fahrbar und mein Bike blieb dank größerer Bewegungsfreiheit zielsicher dirigierbar.

Den eigentlichen Downhill Mode (komplett abgesenkt) benutzte ich letzten Endes immer nur dann, wenn höhere Stufen und Drops zu bewältigen waren oder ich im technischen Gelände schnell nach hinten absteigen musste.
–> Mehr als drei Monate intensive Nutzung haben mich also letzten Endes überzeugt, dass es kein Nachteil sein muss auf die stufenlose Absenkung zu verzichten und „Stufen-Fahrer“ zu sein.

Der E*THIRTEEN Remote gehört zu den besten Vertretern seiner Klasse – ergonomisch wie auch funktionell erste Sahne.

Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, hat es mit der E*THIRTEEN Dropper nämlich hervorragend funktioniert .. und zwar in allen Bereichen. Das beginnt beim mehrfach einstellbaren Trigger-Hebel, der mit einem angenehm direkten Druckpunkt aufwarten kann und dank kleiner Grip-Tape-Fläche auch im herbstlichen Matsch immer sicher und absolut rutschfrei vom Daumen getroffen wird, setzt sich bei der hervorragenden Funktion der Stütze fort – die Absenkstufen wurden stets sauber ver- bzw. wieder entriegelt. Die Funktion des des Remote-Hebels ist weiterhin durch geringe Bedienkräfte und präzise Ansteuerung des Auslösemechanismus geprägt. Auch Fahrten im Regen, Matsch und Schnee änderten nichts an der Leichtgängigkeit des Triggers. Sollte der Zug dennoch einmal nachgespannt werden müssen, dann geschieht dies leicht und effektiv mit Hilfe des griffigen, angenehm in den Fingern liegenden Rändelrades.

Mittlerweile hat sich das Wetter ja auf nass-kalt umgestellt und meine zumeist erdigen Hometrails wurden in richtige Matschlandschaften verwandelt. Zeit für die hochwertige SKF-Dichtung der TRS+ ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Als aussagekräftiges Zeichen dafür deutete ich schon mal das immer noch vollkommen kratzerlose Tauchrohr der TRS+ Stütze, denn selbst nach unzähligem Ein- und Ausfahren unter matschigsten Bedingungen sieht die Gleitfläche aus wie neu. Lediglich ein deutlich hörbares „Schmatzen“ deutet darauf hin, dass sich die SKF-Dichtung gerade mit feuchten Naturelementen herumschlagen muss. Gleichzeitig funktioniert das Ein- und Ausfahren der Stütze reibungslos wie zu Testbeginn und ohne spürbares Verkanten. Inwieweit die Dichtung das Innenleben der TRS+ Dropper Post vor eindringendem Schmutz bewahren konnte wollten wir eigentlich bei der abschließenden Demontage bei E*THIRTEEN im südbayrischen Traunstein herausfinden, aber weil wir keinen Termin gefunden haben, müssen wir euch diese Antwort aber leider schuldig bleiben.

Bis auf ein minimales seitliches Spiel, blieb die E*13 Dropper den gesamten test hindurch komplett unauffällig.

Das in den Ersten Eindrücken erwähnte leichte Spiel in Bike-Längsrichtung wurde während des Testverlaufs nicht noch größer, die leichtgängige Funktion der Stütze beeinträchtigte es ebenso wenig. Weil es in unsererm Fall nicht notwendig war, haben wir darauf verzichtete, aber wer sihc das hier verlinkte Service-Video zur TRS Dropper ansieht,merkt schnell, dass weder der Service noch kleinere Reparaturen, wie der Austausch der Führungsstifte kein Hexenwerk sind.

***********************************
Testzusammenfassung:

Nach mehr als drei Monaten im Einsatz kann ich die E*THIRTEEN TRS+ Dropper Post als volll und ganz gelungenes Erstlingswerk bezeichnen. Der Weg hin zum komplett mechanischen System hat die drei Entwicklungsvorgaben hohe Zuverlässigkeit, leichte Montage und benutzerfreundliche Wartung zielgenau erreicht.

Im Testbetrieb konnte die mit 150 mm Absenkung ausgestattete Dropper Post mit Präzision und konstant leichtgängiger Funktion überzeugen. Ihre vier vorgegebenen Stufen (0 / 25 / 75 und 150 mm Absenkung) boten mir für jede Fahrsituation den passenden Bewegungsspielraum und wurden durch einen serhg gelungenen Trigger-Remote angesteuert. Auch im winterlich matschigen Dauerinsatz gab es keinerlei Auffälligkeiten. Durch die reich bebilderte und im Internet als Video abrufbare Anleitung iat auch die Montage ein Kinderspiel. Jeder, der schon einmal ein IKEA-Regal zusammengeschraubt hat, wird damit keine Probleme haben. Kleine sinnvolle Details, wie die kleine Fläche Grip-Tape am Daumen oder die aufgelaserten Höhen- und Neigungsskalen werten die E*THIRTEEN TRS+ Dropper Post zusätzlich auf. Mit einem VK von 299.- Euro (inklusive Remote) und ihrer 5-Jahres-Garantie ist die E*13 TRS Dropper Stütze damit ein wirklich heißer Tipp und erhält unsere klare Empfehlung.
(Anmerkung: Kürzlich hat E*13 angekündigt, demnächst auch eine Variante mit 170 mm Hub anzubieten.)

MiMü