Eurobike’17 – neue Alu-Felgen und Laufräder von SYNTACE, AMERICAN CLASSIC & DT-SWISS: von c_g
Laufräder sind immer ein heißes Thema und neben den Reifen wohl die beste Möglichkeit sein Bike effektiv zu tunen. Bei unserem Gang durch die Hallen der Eurobike sind uns dabei drei neu Produkte besonders aufgefallen, die es nicht darauf auslegen die absolut leichtesten zu sein, sondern die Langlebigkeit und Preis-Leistung im Fokus haben … und dabei gleichzeitig sehr interessante Gewichte erreichen. Diese sind SYNTACE mit ihren neuen W-Serie Felgen und Laufrädern, AMERICAN CLASSIC mit der 3430 Felge und DT-SIWSS mit ihren ebenfalls brandneuen SPLINE 1700 Laufrädern.
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SYNTACE W-Serie
Auch wenn die letztes Jahr auf der Eurobike angekündigte 29er Version der SYNTACE C33i Laufräder noch auf sich warten lässt (sie soll im Frühjahr 2018 kommen J), gab es dieses Jahr auch für uns 29er Fahrer was Neues auf der Messe – die 2. Generation der SYNTACE W-Serie Alu-Laufräder. Immer auf der Suche nach der idealen Kombination aus Robustheit und Gewicht hat SYNTACE wieder alle Register gezogen um das perfekte Laufrad zu bauen. Jedes einzelne Bauteil wurde dazu entweder komplett neu konstruiert oder optimiert – von den bereits letztes Jahr vorgestellten Straight MX Naben, über die eigen entwickelten 2,0-1,7-2.0 Speichen bis hin zu den ganz neuen W-Serie Felgen.
Bei den SYNTACE Straight MX Naben (vorne 138-144 g, hinten 235-238 g) mit ihren 45-Zahn Freilauf, besonders robusten und leichten Alu-Achsen, den sehr hochwertigen Dura-Seal Dichtungen, extrem hoch belastbaren Speziallagern und dem einstellbaren Lagerspiel hat man bereits eine der derzeit fortschrittlichsten Nabensysteme als Basis. Wer noch einen klassischen Freilauf fährt, fährt zusätzlich in den Genuss der von AMERICAN CLASSIC lizenzierten Stahl-Stege am Alu-Nabenkörper. Durch die angepassten Nabenflansche lassen sich an einem Laufradsatz überall die gleichen Speichenlängen fahren.
Die SYNTACE Genius Straight-Pull Speichen selbst sind Sonderanfertigungen von SAPIM aus hochfestem Stahl mit 2,0 mm an den Enden und 1,7 mm in der Länge. Durch eine hochpräzise Fertigung konnten die dicken Enden sehr kurz gehalten werden.
Die W-Serie Felgen sind wiederum komplett neu für 2018. Dafür nutzt man eine dem Vorgängermodell gegenüber noch schlagfestere Alu-Legierung. Das gesamte Felgenprofil wurde optimiert um einerseits die Tubeless-Eigenschaften zu verbessern und andererseits sie Dellenanfälligkeit zu minimieren. Die Maßnahmen, die hierzu ergriffen wurden, sind unter anderem leicht nach außen ausgestellte Felgenhörner, optimierte Wandstärken (vor allem bei den Felgenhörnern und wo der Felgenboden die Flanken berührt) und spezielle formschlüssige Speichenbohrungen durch die man auf verstärkende Unterlegscheiben unter den Nippeln verzichten kann. Dem Trend nach breiteren Felgen folgend, hat der Kunde die Wahl zwischen 28, 33 oder 40 mm Innenweite. Die reinen Felgengewicht im 29er Format werden mit 520 g (28 mm Innenweite), 570 g (33 mm), und 610 g (40 mm) angegeben.
An Gewichten für die 29er Komplettlaufräder (3-fach gekreuzt mit 28 Speichen) hat uns SNYTACE circa 1780 g (28 mm Innenweite), 1860 g (33 mm), und 1940 g (40 mm) genannt. Keine Rekorde, aber für alle die Wert auf technische Perfektion und Langlebigkeit legen sicher ein mehr als akzeptabler Wert.
Und weil nicht nur die Einzelkomponenten über die Performance eines Laufrades bestimmen, sondern auch die Qualität der Einspeichung und Zentrierung hat SYNTACE viel Zeit und Geld in eine komplett neue maschinelle Einspeich- und Zentrier-Linie investiert, mit der jedes Laufrad mit maximaler handwerklicher Qualität aufgebaut werden kann. Und das beste daran ist der Preis, denn mit nur 798,- Euro bekommt man nicht nur einen Laufradsatz seiner Wahl, sondern auch gleich noch eine 3+7 Herstellergarantie (3 Jahre volle Garantie auf alle durch Produktionsfehler verursachten Defekte, sowie 7 Jahre Ersatz-Garantie zu 50% des VKs).
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AMERICAN CLASSIC 3430
AMERICAN CLASSIC ist eine der Marken, auf die ich mich jedes Jahr freue, sie auf der Eurobike zu besuchen. Nicht nur weil Ellen Kast und Bill Shook, die beiden Köpfe hinter der Marke unglaublich herzlich sind, sondern auch, weil es jedes Jahr spannend ist zu sehen, wie sie durch eine smarte Konstruktion immer noch ein wenig mehr Performance aus ihren Alufelgen holen. Wer sich erinnert, konnte ich letztes Jahr auf der Messe kurz mit Cecile Ravanell sprechen, die 216 und 2017 auf AMERICANN CLASSIC Laufrädern die EWS Rennen quasi dominiert hat. Das Ergebnis der damals noch internen Diskussionen wurde auf der diesjährigen Eurobike vorgestellt – die neue 3430 Felge.
Aus der Typbezeichnung abzuleiten hat die Felge eine Außenweite von 34 mm und eine Innenweite von 30 mm. Damit drängt sich einem natürlich sofort die Frage auf wieso es damit neben der Wide Lightning nun noch eine zweite 30 mm Felge bei AC geben soll. Die Antwort hat Bill sofort parat:
„Als wir in 2013 die Wide Lightning vorgestellt haben, war diese als XC-Race Laufradsatz mit einem klaren Fokus aufs Gewicht entwickelt worden. Die damals ungewöhnlich große Breite war in erster Linie dafür da um XC Reifen noch mehr Volumen und damit Traktion und Komfort zu verleihen. Für diesen Einsatzzweck waren die Wide Lightning sehr robust und eine kleine Revolution. Wenn man sich heute umsieht, haben auch viele andere Hersteller das erkannt und gehen in die gleiche Richtung.
Natürlich war die Verlockung für viele Fahrer sehr groß den immensen Gewichtsvorteil auch mit großvolumigen All-Mountain-Reifen und auf langhubigen Bikes zu nutzen, doch dafür war die Wide Lighning einfach nicht ausgelegt. In Folge wurden die Wide Lightning Felgen immer wieder auch über ihre eigentlichen Belastungsgrenzen hinaus gefahren. Eingedellte und verbogene Felgenhörner in Folge von Durchschlägen waren das Ergebnis.
Wir hätten natürlich hingehen können und die etablierte Wide Lightning Felge robuster und damit schwerer zu machen, aber das wollten wir nicht. Richtig genutzt ist die Wide Lightning auch weiterhin noch unerreicht und in unseren Augen perfekt. Also haben wir statt dessen auf Basis der Wide Lighting und mit den gleichen Rahmen-Dimensionen eine neue Felge für All-Mountain und Enduro konstruiert. Die 3430 Felge ist das Ergebnis unserer Zusammenarbeit mit Cecile Ravanell und anderen Enduro-Racern. Das Ziel war es eine maximal robuste und dellensicherer Felge um 30 mm Innenweite zu bauen, die trotzdem noch deutlich unter 500 g wiegt.“
Die 3430 Felgen als 29er wiegt gerade mal 480 g (466 g in 27,5“) und ist damit nur 60 bis 80 g schwerer als die Wide Lightning. Gleichzeitig ist sie aber über drei Mal so belastbar und hat eine sehr hohe Dellenresistenz. Und was im EWS-Renneinsatz hält, sollte auch für die allermeisten anderen Fahrer ausreichen.
Wie auch die aktuell bei uns im Test befindliche 3834 Felge ist auch die 3430 als Aftermarket-Felge geplant – d.h. sie wird einzeln verfügbar sein um damit individuelle Custom-Laufräder aufzubauen. Einzeln kostet die Felge 110.- Euro und ist bereits verfügbar. Natürlich kann man sich daraus auch einen AMRICAN CLASSIC Komplettlaufradsatz aufbauen lassen, der mit einem Gesamtgewicht unter 1750 g auf ca. 875 Euro käme.
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DT-SWISS SPLINE 1700 Serie
Auch DT-SWISS hat auf der Eurobike eine Laufradserie vorgestellt, die neben der von den Schweizern bekannten Langlebigkeit und Präzision auch in Sachen Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar ist und bringt deswegen für 2018 die SPLINE 1700 Serie. Aufgeteilt in die die drei Anwendungsbereiche XC, All-Mountain und Enduro gibt es drei verschiedene Produktlinien, die allesamt noch diesen Oktober verfügbar sein sollen.
Der X 1700 SPLINE wurde speziell für die Anforderungen im XC-/Marathon Sport entwickelt und in allen seinen Einzelkomponenten dafür ausgelegt. Mit einer Felgeninnenweite von 22,5 mm bringt es der 29er Laufradsatz auf angeblich nur 1697 g. Nicht schlecht oder? Und das beste: Der Satz kostet gerade mal 618.- Euro.
Für den All-Mountain Einsatz gibt es die M 1700 SPLINE Serie. Sie kommt wahlweise in drei Felgenbreiten (25, 30 und 35 mm) und soll in jeder Breite genau das gleiche Breiten/Gewichtsverhältnis besitzen. Wie in der Grafik unten gut zu sehen sieht DT den Anwendungsbereich der 25 mm Felge bei Reifen bis 2,5″, die 30 mm Felge bis 2,8″ und die 35 mm Felge als reine Plus-Felge bis 3,5″. Die 25 und 30 mm Variante wird es demnach sowohl als 27,5 wie auch als 29er geben, die 35 mm Version nur in 27,5.
Auch die Gewichte der 29er Laufräder sind durchaus konkurrenzfähig: 1795 g für die M1700 SPLINE 25 als 29er und 1915 g für die M1700 SPLINE 30. Die M1700 SPLINE 35 im 27,5er Format bringen es auf ebenfalls gute 1892 g. Auch diese kommen mit einem bemerkenswert niedrigen VK von 628 bis 668 Euro je nach Felgenbreite.
Auch die die noch robusteren E1700 SPLINE für die angehenden Enduro-Racer gibt es in 25 und 30 mm Innenweite und in beiden Laufradformaten. Mit einem empfohlenen VK von 628.- Euro (25 mm) bzw. 648.- Euro (30 mm) je Laufradsatz und bei Gewichten von 1915 g (25 mm) bzw. 2005 g (30 mm) sicher eine spannende Option für alle die es gerne gröber mögen. Um die Robustheit der Felgen zu untermauern wird in den Presseunterlagen erwähnt, dass Richie Rude eben diese Felgen im EWS Rennzirkus gefahren hat und ihnen nichts anhaben hat können.
Alle Laufräder kommen mit einer neuen SPLINE Center Lock Nabe (inklusive Star-Ratchet Freilauf) mit 28 dreifach gekreuzten DT Comp Speichen, sowie DT Squorx Alu-Nippeln. Das Tubeless-Tape ist bereits vormontiert. Die 6-Loch Adapter und Tubeless-Ventile sind bereits im Lieferumfang dabei. Lang lebe ein gutes Preis/Leistungsverhältnis!
RIDE ON,
c_g