BIKE Festival Riva – News II ( DT-SWISS, HAYES, DVO & MAGURA): von c_g
Und weiter geht’s mit den News vom BIKE Festival in Riva.
Auch die Bad Uracher von MAGURA hatten ihre Neuheiten am Stand in Riva ausgestellt. Darunter auch die brandneue Bremse MT Trail Carbon.
Dabei ist die MT Trail Carbon eigentlich keine wirklich neue Bremse, sondern lediglich die smarte Kombination diverser bestehender Bauteile in ein wirklich attraktives Paket zusammengefügt. Man hatte festegestellt, dass zwischen den beiden Top-Bremsen, der für den Gravitysport ausgelegten Vierkolbenbremse MT7 und der superleichten XC-Bremse MT8 eine Lücke bestand. Weil die unglaublich standfeste und keineswegs übergewichtige MT7 etwas „zu viel Bremse“ für den Allroundeinsatz war, und die MT8 bei langen alpinen Abfahrten, vor allem unter schweren Fahrern doch mitunter überfordert war, hat man kurzerhand beide Bremsen zur MT Trail Carbon kombiniert.
Vorne, wo die meiste Bremsleistung gefragt ist, kommt der superstarke und hitzestabile Vierkolben-Bremssattel der MT7 zum Einsatz und hinten der leichtere Zweikolbensattel der MT8. Und um sich auch optisch herauszuheben hat man der MT Trail Carbon auch noch ein unglaublich schönes silbern glänzendes Finish verpasst, mit dem die MT Trail die derzeit schönste mir bekannte Bremse geworden ist.
Die Bremsgriffe sind aus superleichtem Carbotecture SL und wurden zusätzlich mit exklusiven Carblay-Hebeln und –Klemmschelle (geflochtenes Carbonaterial!) veredelt.
–> Das Ergebnis ist eine ideale Trail-Bremse, die performance- und gewichtstechnisch das Beste der beiden Top-Modellen vereint – leichter als die MT7 aber kräftiger und standfester als die MT8. Nur günstig wird die MT Trail Carbon leider nicht werden – der empfohlenen VK liegt bei 579 Euro für einen Satz und damit ist die MT Trail Carbon die bislang exklusivste MAGURA Bremse.
Noch ist die MT Trail Carbon nicht offiziell verfügbar, aber weil wir beim Festival wegen eines Defektes einer anderen Testbremse (nicht MAGURA :-)) plötzlich ohne Bremse dastanden, hatte MAGURA Mitleid mit uns und hat uns bereits jetzt ein Testmuster zur Verfügung gestellt, das bereits fleißig gefahren wird … und der bisherige Praxiseindruck ist genau so positiv wie erhofft: Die MT Trail Carbon ist seh kraftvoll, extrem gut dosierbar und bislang ohne jede Auffälligkeiten … außer vielleicht, dass sie auf meinem Bike unglaublich sexy aussieht. Dass vorne 4 Kolben arbeiten und hinten „nur“ 2 fällt in der Praxis überhaupt nicht auf, vor allem weil die meiste Bremskraft ohnehin vorne aufgebracht wird.
Und als wäre das noch nicht genug der Testankündigungen – MAGURA hat uns auch zeitnah ein Testmuster der drahtlos angesteuerten eLect Vyron Dropper-Stütze zugesagt. Mit ihrem Hub von 150 mm, der drahtlosen Kommunikation zwischen Remote und Servo und damit mit dem bislang geringsten Montageaufwand aller Dropper-Stützen … und das bei einem empfohlenen VK von gerade mal 400.- Euro – das hört sich doch sehr vielversprechend an. Auch dazu schon bald mehr.
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MANITOU & SUN RINGLÉ
Da war in Riva auch noch die neue MANITOU Machete Federgabel zu bewundern, die wir ja schon kurz beim Sea Otter Classic vorgestellt hatten.
Diese zweite Plus-fähige Gabel mit Boost Nabenstandard soll vor allem den preisbewussten Einsteigerbereich und mittelpreisigen OE-Markt bedienen. Nachdem die Magnum ihre Technologien und auch vielen Dimensionen ja an die Top-Endurogabel Mattoc angelehnt ist, kommt die Magnum etwas einfacher daher. Als Plattform dienen schlankere 32 mm Standrohre und auch die Dämpfungs- und Federungstechnologie ist deutlich einfacher und damit kostengünstiger. Als echte Innovation dabei ist das einfach zu handhabende Hexloc SL System ein sehr benutzerfreundliches Feature.
Hier die Spezifikationen der Gabel, die im VK von 450.- Euro kosten und schon bald in die Shops kommen soll. Sie wird entweder als 27,5+ und 29er Chassis, oder auch noch größerer 29+ Chassis kommen und soll dabei nur wenig über 2000 g wiegen.
Ebenfalls neu vorgestellt wurde ein neuer Plus-Laufradsatz von SUN RINGLÉ unter dem Namen Düroc. Während der Vorgänger Mülefut 50 SL mit seiner einwandigen Konstruktion mit den großen Ausfräsungen nach zwar auch tubeless-ready war, sich seine Konstruktionsmerkmale, aber aus dem Fatbike-Bereich geholt hat, ist der neue Düroc eine klassische, wenn auch sehr breit und flach bauende Doppelkammerfelge und soll noch stabiler und besser tubeless zu nutzen sein.
Er soll in zwei Breiten von 40 und 50 mm kommen und damit den Grenzbereich vom normalen Bike zum Plus-Bike abdecken. Die dazugehörigen Innereien sind 36 und 46 mm.
Das Gesamtgewicht des 40 mm breiten 29er Laufradsatzes mit den neuen SRX Straightpull-Boost–Naben soll bei genau 2000 g liegen, der 50 m breite Version bei 2200 g. Auch hier wird es eine B+ und 29+ Variante geben. Der VK wurde uns mit 610.- Euro genannt, mit sofortiger Lieferbarkeit.
Bemerkenswert: der SUN RINGLÉ Düroc LRS besitzt ein offizielles Maximalgewicht von immerhin 150 kg!
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DT-SWISS
Nachdem der Komponentenhersteller DT-SWISS die große Neuheit ja bereits im Vorfeld vorgestellt hatte – die diversen SPLINE One 1501 Laufräder Varianten, war die Katze quasi schon aus dem Sack. Mit den nun zur Verfügung stehenden 29er Varianten vom den XC-lastigen XR 1501 (22,5 mm Innenweite), über die diversen Versionen der Allrounder XM 1501 (22,5 bis 30 mm Innenweite), bis hin zu den Enduro-Waffen EX 1501 (25 & 30 mm Innenweite) dürften sie für beinahe jeden Bikertyp den geeigneten Laufradsatz bereit halten.
Die kleinen News welche die Schweizer uns hier präsentierten waren dafür die nächste Generation des beliebten und allseits gelobten RWS Steckachsschnellspanners. Mit dem zweiteiligen System will man alle Vorzüge einer geschraubten Steckachse (leicht und unauffällig) mit denen des bekannten RWS-Schnellspannersystems (variable Hebelposition und werkzeugfrei Bedienung) vereinen. Das neue System besteht aus einer geschraubeten Steckachse die mit einem 5 mm Inbus-Kopf bedient wird und einem abnehmbaren RWS-Kopf, der einen weiterhin die Hebelposition frei wählen lässt. Beide sind so miteinander verbunden, dass man wenn in Kombination genutzt gar nicht merkt, dass es zwei Teile sind, beide aber auch genauso gut separat nutzen kann. Angeblich hat DT-SWISS schon diverse Anfragen von anderen Herstellern, die das System auch gerne in ihren Komponenten verbauen würden.
Die zweiten News sind gleichzeitig eine Testankündigung: Die aktuelle OPM Federgabel hat eininternes Update erhalten kann künftig in ihrer Federkennlinie durch Volumen-Spacer ganz individuell eingestellt werden – dazu liefert DT künftig alle Gabeln mit diversen Ventilkappen aus damit man bereits von außen erkennt, welche Konfiguration verbaut ist. In Serie sind immer bereits 2 Spacer vormontiert.
Wir hatten ja bereits 2014 ein Exemplar der OPM O.D.L im Test und waren sehr von deren Gewicht, sowie der Federungs- und Dämpfungscharakteristik damals sehr angetan gewesen – insbesondere das ultrasensible Ansprechverhalten hatte uns seinerzeit extrem gut gefallen. Die schon damals angesprochene ausgesprochen große Reifenfreiheit die sogar für Plus-Reifen über 3,0“ ausgereicht hat, wurde mittlerweile nochmals bestätigt. Die DT-SWISS OPM Gabeln sind nun offiziell bis 3.0“ freigegeben … und das ganz ohne Boost.
Die zweiten noch nicht offiziellen News sind ein neuer Dämpfer von DT-SWISS mit der Typenbezeichnung 414. Noch sind keine genaueren Details des bereits im Post zum BOLD Linkin Trail LT angesprochenen Bauteils bekannt, aber allein die Formgebung der Luftkammer lässt auf eine vergrößerte Negativluftfeder und modifizierte Luftkammer á la FOX DPS EVOL oder RS Monarch Debonair vermuten.
Das gezeigte Modell verfügt wieder über die 3-stufige Druckstufenverstellung (O.D.L.)aber vermutlich wird es auch wieder eine einfachere O.V-Variante geben. Die offizielle Vorstellung des Dämpfers (und des BOLD Linkin Trail LT) ist zu den Bikedays in Solothurn Ende des Monats geplant.
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DVO SUSPENSION
Am Stand von DVO war währenddessen die erste DVO Diamond Boost Gabel zu bewundern. Neben dem Offensichtlichen, der breiteren Bauform (110×15 mm) und damit verbundenen großen Reifenfreiheit (unser Hauptkritikpunkt bei der im Test befindlichen Diamond 29er Gabel) hält damit auch eine neue Farbe ins Sortiment Einzug, die sich „Works Brown“ nennt.
Das hier gezeigte Muster ist eine 27,5er Chassis, uns wurde aber zugesagt, dass auch die 29er Variante mit deutlich mehr Reifenfreiheit als das 100×15 Modell verfügen soll. Als voraussichtliche Verfügbarkeit der Diamond Boost wird Sommer 2016 genannt.
Interessant: Die neue DVO Diamond Boost wird pauschal mit einem Federweg von 130 bis 170 mm angegeben … ob das auch für die 29er Diamond gilt?
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RADON BIKES
Nachdem wir ja gerade erst den Test des RADON Slide 130 10.0 HD abgeschlossen haben, war es uns ein Vergnügen am RADON Stand den noch „getarnten“ Prototypen eines RADON Plus-Fulies vorzufinden, der auf der Slide Plattform basierend mit 140 mm Federweg für 2017 kommen könnte. Wir finden den verklebten Zebralook sogar irgendwie interessant.
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HOPE TECH
Zuletzt noch ein Blick auf die Studie eines Carbon-Fullies aus dem Hause HOPE mit der Bezeichnung HB.211, das obwohl kein 29er, dennoch einne Blick wert ist. Wie ihr vielleicht wisst, sind die Engländer und anerkannte Meister der Alu-CNC-Fräse scho vor einiger Zeit auch beim Werkstoff Carbon mit eingestiegen und haben erst kürzlich schwer in eine eigenen Carbonfertigung in UK investiert. Macht ja auch Sinn, wenn man die sonst extrem teuren Molds einfach selber fertigen kann. Die ersten offiziell verfügbaren Produkt aus diesen Bemühungen ist eine schicke Carbonsattelstütze.
Um diesen neuen Schwerpunkt zu betonen, hat man auch ein eigenes Endurobike als Versuchsplattform gefertigt – mit wunderschön CNC-gefrästem Hinterbau und Moncoque-Carbonrahmen. Eine Serienproduktion des Bikes ist derzeit nicht geplant – es soll vielmehr als Versuchsplattform für diverse neue Technologien (hier ein asymmetrischer 130 mm Hinterbau und radial angeordnete Bremssockel) dienen.
Demnächst noch mehr vom Garda BIKE Festival aus Riva.
RIDE ON,
c_g