Dirtlej Dirtsuit Core Edition & Shimano WM-7 Winterschuhe – Winter Essentials: von c_g

Der Winter ist die Jahreszeit mit den wohl meisten Herausforderungen fürs Material und den Biker. Die ständige Nässe, andauernde Schlammpackungen und tiefe Temperaturen bis weit unter den Gefrierpunkt fordern nicht nur das Material, sie sind auch für den Biker eine mentale und gesundheitliche Herausforderung. Für die Biker, die sich weigern eine Winterpause einzulegen, die weder Nässe noch Kälte scheuen, braucht es ein paar effektive Gegenmaßnahmen um gesund und mit Spaß durch den Winter zu kommen. Zwei davon, die ich euch hier vorstellen, haben wir für euch bereits angetestet und werden sie diesem Winter durch hart rannehmen:

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DIRTLEJ Dirtsuit Core Edition

Um oben rum trocken zu bleiben gibt es vielerlei Möglichkeiten, aber für mich persönlich eine der effektivsten sind die Dirtsuites von DIRTLEJ. Egal wie schmuddelig es draußen ist, innen bleibt man damit bemerkenswert lange sauber, trocken und warm. Sie sind schnell an- und ausgezogen (mich persönlich nervt der lange Klamottenwechsel vor und nachher, der den sowieso immer zu kurzen Ride nur noch weiter beschneidet)  und mit angepassten Unterzieh-Klamotten lassen sie sich damit die verschiedensten Witterungsbedingungen von kühl bis saukalt sehr gut aushalten.

   

Im Sommer hat die junge Freiburger Marke DIRTLEJ ihre überarbeitete Dirtsuit Core Edition erstmals vorgestellt. Sie kommt in insgesamt sechs Größen (von XS bis XXL) und wahlweise in der hier gezeigten Herrenversion (oben links) oder in einer anders geschnittenen blauen Damenvariante (oben rechts).

Ob einfach nur kalt, wie hier, oder auch noch Nass – die Dirtsuit Core Edition ist genau für so ein Wetter gemacht.

Die größte Neuerung bei der 2019er Core Edition ist das 3-Lagen-Material, das nun noch robuster, noch atmungsaktiver (13.000 g/m2/24h)und noch wasserdichter (18.000 mm Wassersäule) ist als vorher. Aber auch am Schnitt hat man gefeilt und bisherige Kritikpunkte, wie die für manche Fahrer zu engen Oberschenkel und die Beinlänge weiter optimiert. Als einteiliger Anzug ist die Passform immer ein Kompromiss, denn wir Biker sind nun mal nicht alle gleich gebaut, aber mit der neuesten Generation hat DIRTLEJ wieder eine Schritt hin zur Passformoptimierung getan.

 

Die Core Edition ist eine wirklich robuste Dirtssuit mit maximalem Wetterschutz und großer Abdeckung. Sie reicht vom Einsatzbereich von Park bis hin zu Schlechtwetter-Trailrides und ist eher für die kalte Jahreszeit gedacht. Wie auch schon beim Vorgänger, gibt es diverse strategisch platzierte Belüftungsöffnungen an den Oberschenkeln, am Oberkörper und unter den Achseln. Diese leisten wirklich Bemerkenswertes, wenn es darum geht eine mögliche Diskrepanz zwischen Schweißproduktion und Atmungsaktivität des Materials zu relativieren. Bei Kälte oder heftigem Regen lassen die Öffnungen sich schließen und sind dann zuverlässig wasserdicht.

 

Dazu kommen diverse Taschen, von denen sich die große von außen zugängliche Brusttasche und die Oberarmtasche links als die für mich nützlichsten erwiesen haben. Die schicken halboffenen Gesäßtaschen und die beiden RV-Taschen in der Hüftbeuge nutze ich dagegen eher selten. Die große, zum Kragen einrollbare Kapuze, die locker über jeden Bikehelm passt, kann per Kordelzügen gut fixiert werden. Die abnehmbaren unteren Beinhälften, die Klettverstellung an den Arm- und Beinsäumen oder die verstärkten Materialien im Schritt, an den Unterarmen und auf der Beininnenseite sind von der früheren Version übernommen worden. Hier gibt es wirklich nichts für die Nutzung auf dem Bike, an das die Designer von DIRTLEJ nicht gedacht haben. Aufgrund des robusten Materials und der vielen Features ist die Core Edition mit ca. 1,2 kg Eigengewicht eher etwas um sie bei Regenausfahrten dauerhaft zu tragen. Wenn wirklich gewünscht, passt sie auch noch in einen Bike-Tagesrucksack, aber dafür wären die Classic Edition und der Light Edition bessere Optionen.

Gerade bei derart unangenehmen Trailbedingungen ist es wichtig die richtige Wetterschutzausrüstung zu haben – und mit der DIRTLEJ Dirtsuit bin ich bisher immer gut gefahren.

Mit ihrem VK von 319.- Euro ist die DIRTLEJ Dirtsuit Core Edition zwar auf den ersten Blick kein Schnäppchen. Wenn man bedenkt, dass man damit eine wasserdichte und atmungsaktive Jacke und Hose ersetzen kann, und rundum perfekt geschützt ist, relativiert sich der Anschaffungspreis schnell. Und dabei habe ich die hervorragende Funktion, das wirklich schicke Design und den bike-spezifischen Schnitt noch gar nicht muteinbezogen. Ich fahre den Anzug nun schon seit Mitte November – anfangs witterungsbedingt nur bei trockener Kälte, aber zuletzt auch bei echtem Schmuddelwetter … und ich bin wieder einmal begeistert. Es ist ein tolles Gefühl mit der DIRTLEJ Dirtsuit Core Edition auch im Winter gut geschützt auf dem Bike unterwegs zu sein …

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SHIMANO WM7 Winter-Bikeschuh

Genauso wichtig wie ein gut geschützter Bikerkörper, sind warme und trockene Füße. Damit ich auch diesen Winter bei Regen und Schnee keine Frostbeulen an den Zehne bekomme, hat SHIMANO uns deren neuesten Trail-Winterschuhe, den SH-WM7 zum Test geschickt.

Frisch aus dem Karton und noch sauber erwartet die SHIMNAO SH-WM7 Winterschuhe kein leichtes Leben.

Die wichtigsten Features sind dabei die robuste und leicht zu reinigende Synthetikleder-Außenhülle, ein leichte Isolierung für tiefe Temperaturen und eine bewährte Gore-Tex Membran um auf Dauer wasserdicht zu bleiben. Die ideale Bedienbarkeit wird durch großflächig abdeckende Klettlaschen und ein hochwertiges BOA Kabelzug-Schnürsystem zur Anpassung gewährleistet. Während der untere Schuh selber robust und eine weitgehend glatte Oberfläche hat, besteht der bis über den Knöchel reichende Schaft aus einem ebenfalls wasserdichten Neoprenmaterial mit einfach zu bedeinender Klett-Lasche. Um zu verhindern, dass die Kälte über die Metall-Cleats durch die Sohle zum Fuß vordringt, besitzt der SHMW7 eine extradicke und dünn gefütterte Innensohle. Eine weitere Besonderheit der SHIMANO-Schuhe ist die TORBAL Zwischensohle, welche zwar im Vorfuß steif ist um eine hohe Treteffizienz zu bieten, im Mittelfuß aber eine gewisse Torsion zulässt, damit sich der Fuß auf dem Trail besser bewegen kann.

 

Die spezielle Gummi-Außensohle stammt von MICHELIN und soll besonders guten Grip auf nassen Oberflächen bieten. Sie ist gerade im Hinteren Fußbereich etwas schmäler gehalten, biete aber dennoch durch das grobe Profil eine sehr gute Traktion. Schiebepassagen auf rutschigem Untergrund, bei denen mein sonstiger Go-To-Winterschuh, der 45NRTH Japantherschon zu kämpfen hat, sind mit dem WM7 zu meiner positiven Überraschung zufolge noch recht  sicher zu gehen.

Mit der durchdachten Konstruktion, der leichten Fütterung und der Gore-Tee-Membran hatten Kälte und Nässe bisher keine Chance.

Während der wenigen Wochen, die ich den SHIMANO Schuh bisher im Einsatz habe, hat er schon mehrfach seine hohe Wärmeleistung und Wasserdichtigkeit unter Beweis gestellt. Beim Fahren, dem eigentlichen Sinn des Schuhs, fühlt er sich steif genug sicher und vollkommen unauffällig an. Die Passform ist recht universell mit einer für SHIMANO Trail-Schuhen nicht unüblichen Tendenz hin zu normalen bis leicht breiteren Füßen.
Was mich aber genauso begeistert, ist die extrem einfache Handhabung des Schuhs, denn gerade mit klammen oder nassen Fingern ist das An- und Ausziehen oft eine echte Herasuforderung. Egal ob mit oder ohne Handschuhe, dreckverschmiert oder klatschnass, ist der WM7 wirklich ein Gedicht in seiner Bedienung. Außerdem erlaubt der BOA-Verschluß eine sehr präzise Anpassung und einen sicherem Halt ohne die Blutzirkulation einzuschnüren. Durch einen einzigen Zug am BOA-Knopf ist das System entriegelt und der Schuh lässt sich mit einer Bewegung zum Ausziehen öffnen. Wirklich TOP!

Ob auf dem bike oder beim Schieben haben die SHIMANO SH-WM7 Schuhe bisher einen sehr guten Eindruck hinterlassen.

Noch fehlen natürlich echte Langzeiterfahrungen damit und wie er sich bei wirklich kalten Temperaturen schlägt, aber wenn all diese Qualität auch nach Monaten voller Dreck und Wasser aufrecht erhalten bleiben, hat der SHIMANO SH-WM7 durchaus das Zeug dazu mein neuer Winterfavorit zu werden. Wenn ihr auf der Suche nach einem warmen und sehr durchdachten Winterschuh seid, sollte ihr euch den WM7 unbedingt einmal näher anschauen. Mit einem unverbindlichen VK von 239.95 Euro liegt der sehr durchdachte WM7 in dem für derartige Winterschuhe üblichen Preissegment.

Der SHIMANO Schuh und die Dirtlej Dirt Suit im herbstlichen Testeinsatz

Ich jedenfalls werde den SHIMANO SH-WM7 Winter-Trailschuh und die DIRTLEJ Dirtsuit Core Edition nach den ersten sehr positiven Eindrücken noch den Winter über intensiv nutzen und gegebenenfalls berichten, wenn Auffälligkeiten hierzu auftreten sollten.

RIDE ON,
c_g