CONTINENTAL Trail King ProTection Apex 29×2,4“ – Praxiseindrücke: von MiMü

Anfang Juli hatten wir euch an dieser Stelle CONTINENTALs überarbeiteten Trail Kingin der ProTection Apex Version vorgestellt, dessen Black Chili Compound man weiter verfeinert hat und ihm gleich auch noch eine verbesserte ProTection-Karkasse mit zusätzlichem Apex-Schutzgürtel sowie stabilere Seitenstollen spendierte. Seit seinem Testintro hat der Reifen mittlerweile ordentlich Kilometer auf unterschiedlichsten Böden gesammelt, Zeit meine gesammelten Praxiseindrücke dazu zu schildern.

Schon zu Testbeginn war ich vom überraschend niedrigen Rollwiderstand des Trail King beeindruckt. Ganz egal, ob harter Asphalt- bzw. Felsboden, weicher Waldboden oder gemischtes Terrain, der mit der geheimen „Made in Germany“ Gummimischung ausgestattete Pneu ließ sich überall hervorragend leicht beschleunigen und zeigte sich angenehm tempostabil. Die vielen quergestellten, unterschiedlich großen Stollen des Mittelprofils scheinen hier keine sonderlich bremsende Wirkung zu besitzen. Wer zu seinen Lieblingstrails eine längere Anfahrt hat oder öfter viele Höhenmeter auf Asphalt hinter sich bringen muss, kann den Trail King bedenkenlos einsetzen … sogar als Hinterreifen. Im direkten Vergleich mit seinem zahmeren Bruder, dem ebenfalls bereits getesteten CONTINENTAL Mountain King III, kann der Trail King in Sachen Rollwiderstand natürlich niht ganz mithalten, schlägts sich aber gegenüber anderen derart traktionsstarken Reifen ausgesprochen gut.

Als Mixed-/Allround-Reifen war der Trail King die meiste Testzeit über auf stark gemischten Terrain unterwegs – mal waldig-weiche Passagen mit Wurzelteppichen und mal schnellere oder ruppige Geröll- und Felssektionen. Meinen Erfahrungen nach, hat CONTI das Einsatzgebiet des Trail King sehr gut getroffen, denn auf den genannten Untergründen konnte er mich voll und ganz überzeugen.
Sein bereits erwähntes quergestelltes Mittel- bzw. Laufflächenprofil sorgte hier für eine mehr als üppige Traktion. Durch die vielen lamellenartigen Einkerbungen („Siping“) können sich die einzelnen Profilblöcke optimal an den Untergrund anpassen und sorgen so immer für mehr als ausreichend Vortrieb, bzw. Bremstraktion. Die Art des Bodens scheint dem Trail King dabei fast egal zu sein. Ob mit aufgeweichten Erdtrails (die dank der aktuellen Trockenperiode äußerst selten sind) oder mit grobsteinigen Alpentrails – der Trail King hatte mit alledem sehr wenig Probleme. Auch Wiegetritteinlagen mit absichtlich unrundem Tritt brachten den Trail King nicht aus der Ruhe und ließen die Traktion nur äußerst selten für einen kurzen Moment abreißen. Selbst auf staubigen Erdtrails oder im Nassen empfand ich die Bremstraktion des Trail King als durchweg überragend, Rutschen oder ein Ausbrechen waren erst sehr spätes zu bemerken und dann immer noch sehr gut kontrollierbar. Gerade im Vergleich mit dem Mountain King III geht der Punkt Gutmütigkeit hier eindeutig an den Trail King, der shc damit auf dem gleichen Nievaue bewegt wie etwa der Hans Dampf von Konnkurrent SCHWALBE. Allerdings wurde der Reifen durch den Schaufelradeffekt der großen Querstollen auf weichem, aufgeweichtem Waldboden auch schnell zur Erdschleuder und schoß ungezügelt mit Matsch und kleineren Steinen um sich.

 

Bleiben wir gleich bei den im Vergleich zum Vorgänger stabiler ausgeführten Seitenstollen. Durch ihre große seitliche Abstützung zeigen sie auch im steinig-felsigen Terrain keinerlei Tendenz wegzknicken und bieten dadurch ein sehr direktes, sicheres Fahrverhalten. In Bewegung fiel der relativ große Abstand zwischen den eigentlichen Stollenabschnitten nie negativ auf. Im erdig-weichen Geläuf bietet der Trail King ein ähnlich überzeugendes Bild. Dank ihre massiven Ausführung graben sich die Seitenstollen sehr gut in den Boden ein, die leicht schräg gestellten Blöcke übernehmen dann nicht nur Führungs- sondern auch einen Teil der Fraktionsarbeit. Der optisch großen Abstand zwischen Mittel- und Seitenstollen fiel im Testablauf auch nicht weiter negativ auf, das Lenk- und Kurvenverhalten war auf allen Untergründen durchgehend gutmütig und homogen.
Nur eine einzige Eigenheit blieb mir etwas negativ in Erinnerung: bei feuchten, schräg verlaufenden Wurzeln tendierte der Reifen zum plötzlichen seitlichen Wegrutschen. Möglicherweise wird dieses Fahrverhalten durch die nur quer ausgerichtete mittige Stollenreihe begünstig. Das kurze und oft unvermittelte Rutschen wird dann aber schnell von den massiven Seitenstollen beendet. Bis auf kurze Schrecksekunden bleibt die Eigenheit deswegen meist folgenlos.

Dem aktuellen Trail King hat CONTINENTAL ja den APEX Schutzgürtel an den Reifenflanken spendiert, wodurch der an sich schon gute Pannenschutz der Protection Karkasse noch weiter gesteigert wird. Gleichzeitig verspricht CONTI eine verbesserte Reifenstabilität bei niedrigen Luftdrücken. Mit meinen 80 kg Lebendgewicht habe ich mich Stück für Stück an minimal 1,2 Bar Luftdruck vorne und 1,3 Bar am Hinterrad herangetastet – in tubeless-Konfiguration. Das entspricht Drücken, die ich bisher nur von deutlich schwereren Super Gravity Reifen oder den ähnlich aufgebauten VITTORIA TNT Reifen kenne. Mit diesen Werten war der Rollwiderstand noch akzeptabel, die Traktion und Bremskraft sehr hoch und das Kurvenfahrverhalten direkt und ohne jegliche Undefiniertheit oder Walktendenzen. Selbst Durchschläge kamen im gestuften, steing-kantigen Terrain bisher nur ganz selten und kaum spürbar vor. Was die Stabilisierung und den oannenschutz angeht hat sich der CONTI in der genannten Protection Apex Version also bisher bestens bewährt – die besagte Protection-Lage und der Apex scheinne also zu funktionieren.

Wie nicht anders von CONTI-Reifen gewohnt brillierte auch der Trail King mit seiner erstklassigen tubeless-Fähigkeit. Die Monateg war zwar stramm, aber ohne Werkzeuge möglich. Das  Tubeless-Setup war ausgesprochen einfach. Beide Testmodelle waren auf Anhieb dicht und luftdruckstabil. Auf meiner RACE FACE Aeffect Felge (30 mm Innenbreite) baut der Trail King wie im Intro beschrieben zudem recht breit und voluminös, was sich in einem hohen Fahrkomfort niederschlägt. Kleinere Kanten und andere Bodenunebenheiten schluckt der 2,4“ breite Reifen souverän, ohne bie dem genannten Minamldruck spürbar nachzuwirken. Beim genaueren Betrachten des Profils fällt der nahezu neuwertige Zustand der einzelnen Stollen auf– eine weitere Eigenschaft, für die das Black Chili Compound hinlänglich bekannt ist. Einen echte Aussage auf die dauerhafte Haltbarkeit des Trail King möchte ich nach gerade einmal sechs Wochen Testdauer noch nicht geben, aber den bisherigen Indizie nach dürfte der Trailking sich diesbezüglich sehr gut schlagen.

 

FAZIT: Der CONTINENTAL Trail King2.4 ProTection APEX wird seinem Namen durchaus gerecht, konnte er doch auf unterschiedlichsten Singletrail-Untergründen mit Traktion, Bremskraft und sattem Kurvenhalt überzeugen. Spezifiziert für gemischte Untergünde und als Allrounder von Trail bis Enduro leistete er sich in unserem Test weder im Wald, auf Fels noch im gemischten Gelände je richtige Schwächen. Einzig das etwas zu frühe Abrutschen auf Wurzeln wäre zu kritisieren. Der gleichzeitig angenehm niedrige Rollwiderstand macht ihn auch bei längeren Anstiegen oder Transferetappen zum empfehlenswerten Zeitgenossen. Seine durch den Apex-Schutzgürtel verstärkte Protection-Seitenwand läßt den Trail King auch bei niedrigen Luftdrücken fest auf der Felge sitzen, sorgt für viel Stabilität und ist unseren Erfahrungen ach ein effkeitver Pannenschutz. Die gewohnt guten tubeless-Eigenschaften seiner Geschwister hat auch der Trail King übernommen. Für uns ist der getsttete Trailking ein Reifen mit viel Sorglos-Performance, der sich sowohl als Vordereigfen, wie auch hinten hervorragend macht. Neben der hier gefahrenen Kombi vorne und hinten ist er aber auch sehr vielversprechend wenn man ihn mit anderen Reifen kombininert  – etwa mit dem Baron vorne für tretlastige Enduro-Rides oder mit dem Mountain King hinten als erstklassig sicherer Trai- und Tourenreifen. Für mich ist der Trail King ein weiterer Reifen von CONTI der seinen  Königstitel zu Recht trägt.

MiMü