SRAM ROAM50 29er Laufräder – Erste Eindrücke: von c_g

Trail-Laufräder haben keine leichten Job –jeder verlangt, dass sie ohne Auffälligkeiten ihren Dienst verrichten und dabei sollen sie auch noch so leicht wie möglich sein. Beides Eigenschaften bei denen es gar nicht so leicht ist den idealen Kompromiss zu finden. SRAM bietet mit ihren ROAM50 Laufrädern eine mögliche Lösung.

Mit gerade mal 1680 g Gesamtgewicht im 29er Format, robusten und dennoch leichten Carbonfelgen mit 25 mm Innenweite und zuverlässigen Naben (mit einem fein gerasterten Double Time Freilauf hinten) sind die Zutaten bereits recht vielversprechend.
Über die Montage- und Tubeless-Eigeschaften habe ich ja bereits im Intro gesprochen. An den damals geäußerten positiven Eindrücken hat sich auch in den bisherigen Testfahrten mit zum Teil sehr geringen Reifendrücken (bis ca. 1,1 bar) nichts geändert. Kein Burping und auch in harten Kurven nie irgendwelche Luftverluste.

Für die ersten Praxiserfahrungen am NICOLAI Saturn-11 wollte ich eigentlich die gleichen CONTI X-King nutzen, die ich schon vorher auf dem Bike gefahren bin, habe mich aber angesichts des wechselhaften Wetters doch für etwas mehr Traktion entscheiden und vorne den SCHWALBE Fat Albert Front montiert. In der Konstellation habe ich das Bike dann in der letzten Zeit viel über meine hiesigen Hometrails gejagt. Und was ich bisher dabei erlebt habe, hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Selbst nach nur zweieinhalb Wochen kann ich schon sagen, dass die ROAM50 genau das sind, was das Saturn-11 verdient. Weder die sehr schnellen aber für meine Gewichtsklasse (85 kg zzgl. Gepäck) auch flexiblen TUNE/NOTUBES Race-Laufräder noch die schwereren DT-SWISS SPLINE XM 1501 Trail-Laufräder haben so gut zu dem NICOLAI Saturn-11 gepasst wie die SRAM ROAM50 Laufräder. Genau wie das Bike, sind auch die SRAM ROAM50 nämlich nicht so einfach in einer Schublade unterzubringen. XC, Marathon oder doch Trail? Alles und zwar zu gleichen Anteilen! Es ist die Kombination aller Eigenschaften, welche die ROAM Laufräder so interessant macht.

Eine der größten Stärken der ROAM50 Laufräder ist ihre Ausgewogenheit. Sie schaffen den spannenden Spagat sich einerseits präzise und agil zu fahren und andererseits aber auch auffällig komfortabel und sehr gutmütig zu sein. Eine nahezu ideale Kombination für einen Trail-Laufradsatz.
Ich bin mir noch nicht sicher wie sehr das Thema Vibrationsdämpfung und Komfort den Konstrukteuren am Herzen gelegen ist, aber die ROAM50 erzeugen meinen bisherigen Erfahrungen nach ein ausgesprochen ruhiges Fahrgefühl. Kann es sein, dass die ROAM50 mit ihren gerade mal 24 Speichen einfach flexibler sind und deswegen so komfortabel wirken? Ich glaube nicht, denn wenn man die Laufräder am Bike zur Seite zieht, leisten sie gefühlt nicht weniger Widerstand, als andere Traillaufräder auch. Außerdem würde man es in der Fahrpraxis schnell merken – einerseits am recht engen Hinterbau des Saturn-11 und andererseits auch an der Lenkpräzision vorne. Daher muss es meiner Meinung nach mehr sein, was diesen LRS ausmacht. Nach einem Empfinden ist es die Kombination aus den nur 24 Speichen, die Konstruktion der Carbonfelgen selbst. Ich werde der Sache im weiteren Testverlauf noch genauer auf den Grund gehen, aber der Eindruck eines ausgesprochen komfortablen Laufradsatzes ist zweifellos da.

      

In allen anderen Bereichen, Lenkpräzision, Steifigkeit, Antritt und allgemeine ihrem Handling, geben sich die SRAM ROAM50 bisher im positivsten Sinne unauffällig. Was die Beschleunigung der Laufräder angeht, wirken sie meinem Empfinden nach sogar schneller als sie es der Waage nach sein sollten. Hätte ich jetzt spontan die Gelegenheit einen Marathon damit zu fahren, würde ich nicht zögern, die ROAM50 dafür zu nutzen.
Die SRAM Straight-Pull Boost-Naben selber sind bisher ebenfalls ohne jede Auffälligkeiten. Der Freilauf surrt im Leerlauf leise vor sich hin, die Lager laufen seidenweich und das Hinterrad liefert eine jederzeit zuverlässige und schnelle Kraftübertragung. Genau das, was man von einem so hochwertigen Laufrad erwarten würde.

Wegen der extrem flexiblen Karkasse des CONTI X-King RaceSport am Heck hatte ich bisher auffällig viele leichte bis mittlere Durchschläge am Heck zu verzeichnen. Bisher blieben auch die sie ohne jegliche Folgen – weder an der Felge selber, noch beim Rundlauf hinterließen sie irgendwelche sichtbaren Spuren. Dass dabei der filigrane RaceSport Reifen noch keine Defekte durch Snakebites abbekommen hat, rechne ich auch den mit 3 mm recht breiten und schön abgerundeten Felgenhörner an welche die Punktbelastung beim Durchschlag besser verteilen.

Im nächsten Testabschnitt werde ich dem bisher auffälligen Komfort noch ein wenig weiter nachgehen, voraussichtlich noch den einen oder anderen Reifen darauf ausprobieren und hoffe noch ein paar schöne Touren mit den SRAM ROAM50 29er Laufrädern unternehmen zu können.

RIDE ON,
c_g