ROCKY MOUNTAIN Growler 750 – Testintro: von c_g
Und schon geht es weiter mit dem nächsten Biketest – dieses Mal das Einsteigerhardtail Gowler im Plusformat von ROCKY MOUNTAIN. Ich habe euch das spannedne Alu-Hardtail bereits kurz im Rahmen der Eurobike’16 Berichterstattung vorgestellt und jetzt haben wir eines zum TNI-Test und zwar das Topmodell Growler 750.
Allein an der Tatsache, dass selbst das Topmodell Growler 750 nur 1900.- Euro kostet ist zu erkennen welche Zielgruppe ROCKY mit dem Bike ansteuert: Hobby- und Freizeitbiker, die Trailperformance suchen dafür aber nicht in ein teures und aufwendigeres Fully investieren wollen, auf gute Preis-Leistung achten und den zusätzlichen Komfort und der Traktion der Plusreifen zu schätzen wissen. Neue Käuferschichten aktivieren heißt die Devise bei der Marke aus Vancouver, die sonst eher im oberen Preissegment beheimatet ist.
Doch was hat das Growler zu bieten? Welche Kniffe hat man sich einfallen lassen um auch dieses Bike zu einem echten ROCKY zu machen … und am allerwichtigsten: Wie fährt sich das Growler 750? Fragen die wir in den nächsten Wochen hoffentlich beantworten werden. Hier jedoch zuerst einmal die Vorstellung des Bikes:
Schon auf den ersten Blick schon erkennt man anhand des typischen Ahornblatts auf dem Oberrohr und dem markanten Schriftzug am Unterrohr die Herkunft des Bikes. Schaut man sich den schwarzen Rahmen und den grell-gelbem, orangen und roten Dekoren genauer an findet man einen schön gefertigten Alurahmen mit dezent hydrogeformtem Unter- und Oberrohr, einem konischen Steuerrohr und BSA Tretlager.
Ungewöhnlich aber nicht deplatziert ist die Schnellspannachse am Hinterrad mit 135 mm Breite. Hier hat ROCKY es offensichtlich geschafft, den konventionellen Nebenstandard hinten mit der erforderlichen Reifenfreiheit eines Plusbikes zu kombinieren.
Ein interessanter Zug der Kanadier ist, dass sie das Growler in insgesamt 6 Größen von XXS bis XL anbieten und dass man die Größen XXS und XS ben nicht krampfhaft auf B+ stellt, sondern hier einfach kurzerhand 26+ verbaut.
In der heutigen Zeit ungewohnt wirkt die offen Zugverlegung, bei der der Zug zum Schaltwerk am Oberorhr und an der Sitzstrebe über lange Bereiche komplett frei läuft. Auch wenn in der Preisklasse vielleicht eine interne Zugverlegung noch nicht drin gewesen ist. hätte ich mir an der Stelle zumindest eine schmutzgeschützte Zugführung in einem durchgehenden Außenzug gewünscht.
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GEOMETRIE:
Seinen wahren Charakter offenbart das auf eine 120 mm Federgabel ausgelegte Bike beim Blick auf die Geometrietabelle . Hier sind durchweg Werte zu lesen, welche einem modernen Trail-Hardtail gut zu Gesicht stehen.
Allem voran der flache 67° Lenkwinkel, welcher eine hohe Laufruhe verspricht. Der moderat steile Sitzwinkel mit 73° und das verhältnismäßig lange Oberrohr (bereits in Medium bei 610 mm) werden zeitgemäß mit einem kurzen Vorbau kombiniert und sorgen so für eine neutrale Sitzposition die dennoch im Gelände viel Sicherheit generiert. Die Kettenstreben mit ebenfalls moderaten 430 mm dürften ein gewisses Maß an Verspieltheit erhalten.
–> Alles in allem hört such das Grwoler sehr vielversprechend an … und zwar nicht nur für Traileinsteiger.
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AUSSTATTUNG:
Dem Preis von 1900.- Euro angemessen hat man das Growler 750 mit einer ROCK SHOX Reba RL Boost Federgabel mit 120 mm Federweg ausgestattet. Interessant daran ist, dass die Gabel nicht mit der üblichen MAXLE Steckachshebel samt Schnellspannhebel kommt, sondern mit einer, zu deren Bedienung man einen 6 mm Sechskant benötigt. „Des besseren Diesbstahlschutzes wegen“ so die Begründung von Seiten ROCKY.
Die 1×11 Schaltung stellt SRAM mit ihrer Einsteigergruppe NX1 und einem GX Schaltwerk, vorne mit einem 28 Zahn SRAM Direct-Mount-Stahlkettenblatt was war das Gewicht ein wenig in die Höhe treibt, aber eben auch eine schier endlose Laufleistung verspricht. Diese Kombination mit der NX-Kassette, der einzigen SRAM 11-fach Kassette für einen SHIMANO-Freilauf mit 11-42 Zähnen, ergibt zwar eine sehr kletterfreudige Übersetzung, dürfte aber auf Strecke mit 28/11 recht schnell an ihre Grenzen kommen. Die Bremsen in Form der sehr einfachen und etwas klobig wirkenden DB-1 sind ebenfalls Einsteigerniveau, aber zumindest bereits hydraulisch und schon mit 180 mm Rotoren vorne wie hinten.
Die Laufräder sind eine Kombi aus ALEX XM35 Felgen (35 mm Innenweite), WTB Ranger 3.0 TCS Reifen, 2,0 mm Stahlspeichen, RMB Boost Vorderrad und SRAM MTH40 QR HR-Nabe. Alles andere als Leichtbau, aber wertig und haltbar.
Der Lenker (760 mm Breite), der Vorbau (50 mm beim Testbike) und die Sattelstütze (400 x 30,9 mm) sind ROCKY MOUNTAIN gelabelte Komponenten aus Alu. Die für ein derart trailorientiertes Bike wünschenswerte Dropper-Stütze war preistechnisch leider nicht mehr unterzubringen, kann aber weil der Rahmen bereits dafür vorbereitete ist später nachgerüstet werden.
Erwartungsgemäß ist der Growler 750 damit kein Leichtgewicht, aber mit 13,05 kg für ein Einsteiger-Plusbike in Medium (samt schwerer Butyl-Schläuche) ist es auch nicht übertrieben schwer. Allein mit der Umrüstung auf Tubeless würde man noch mal deutlich leichter kommen.
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Weitere Modelle:
Neben dem Growler 750 als aktuelles Topmodell der Reihe, dessen Ausstattung zwar einfach aber noch sehr wohl performanceorientiert ist, gibt es auch zwei einfacher ausgestattete Einstiegsmodelle. Das Growler 740 (oben links) mit einem VK von 1300.- Euro und das Growler 730 (oben rechts), bereits für 900.- Euro zu haben nutzen zwar den gleichen Rahmen (nur andere Farben) machen aber bei der Schaltung, den Bremsen und der Federgabel doch noch mal merkliche Abstriche gegenüber dem 750. Sind sind an aber auch wirklich Einsteigermodelle für Leute, die erste Schritte ins Trailbiken machen.
Ich jedenfalls bin richtig gespannt, wie sich das ROCKY MOUNTAIN Growler 750 Trailhardtail fährt. Bald mehr dazu wenn ich meine ersten Eindrücke gesammelt habe.
RIDE ON,
c_g