DT-SWISS XMC 1200 SPLINE 29er Laufradsatz – Testintro: von c_g

DT-SWISS hat sich mit der Zuverlässigkeit ihrer Naben und Laufräder über die Jahre hinweg eine treue Fangemeinde gesichert. Jedes DT-SWISS Laufrad, das wir je im Test hatten, hat einfach immer zuverlässig funktioniert. Funktionale Defizite? Fehlanzeige! Jetzt haben wir einen weiteren Laufradsatz von DT zum Test bekommen – die XMC 1200 SPLINE 29er Boost.

2a DT-SWISS XCM 1200

Schwarz und silber – damit passen die DT-SWISS XMC 1200 SPLINE optisch garantiert an jedes Bike.

Egal wie man ihn, betrachtet, der XMC 1200 SPLINE 29er ist ein richtig schöner Laufradsatz – die dezent mattschwarze Optik mit glänzend schwarzen Decals ist einfach schön anzuschaun und eine Zierde an jedem Bike.

1 DT-SWISS XCM 1200

Je nach Licht, sind die glänzend schwarzen Deals auf mattem Carbon-Untergrund mal deutlicher, und mal ganz subtil.

Auf der Waage erfreuen einen die DT-SWISS XMC 29er Laufräder schon mal mit sehr guten 1484 g. Das setzt sich zusammen aus 800 g für das HR mit Shimano Freilauf (10 g Abzug wenn mit XD-Freilauf gefahren) und 684 g für das VR. In unserem Fall gelten die Gewichte für die jeweiligen Boost Versionen, die „normalbreiten“ Naben sollen noch mal je 5 g leichter sein.

Trotz ihres außergewöhnlich niedrigen Gewichts sind die Carbon-Rundlinge mit Boost-Naben aber keine reinen XC-Race Laufräder. 2a DT-SWISS XCM 1200Vielmehr bezeichnet DT sie als ideale Laufräder für alle, die „die gerne bergauf und bergab Gas geben.“ Wie die XM Nomenklatur bereits sagt, sind die XMC echte Allrounder mit einem sehr breiten Einsatzspektrum von XC-Race bis All-Mountain und führt sogar Enduro noch mit auf

Auch das maximale Fahrergewicht (Fahrer + Ausrüstung) das DT-SWISS für die XMC zulässt ist mit immerhin 120 kg recht hoch, und deutet auf hohe Reserven der Laufräder hin. Angesichts der Tatsache, dass DT hier generell immer sehr konservative Werte angibt, ist der Wert gleich doppelt beruhigend. Dass so was nicht ohne weiteres geht, ist klar und deswegen hat DT-SWISS auch tief in die Trickkiste gegriffen. Schauen wir uns die einzelnen Komponenten des Laufradsatze doch einmal genauer an.

**************************************
DIE FELGEN

2 DT-SWISS XCM 1200

Die Deals sind per Waterslide Technik aufgebracht und sollten sehr robust und widerstandsfähig sein.

So sind die Felgen maximal präzise aus Carbon-Verbundstoff mit UD-Carbon-Oberfläche gefertigt und erstmals bei DT-SWISS hakenlos ausgeführt. Diese Technologie, die SPECIALIZED (welche bei ihren Laufradkomponenten auch von DT-beleifert werden) erstmals an ihren ROVAL Laufrädern eingeführt hat, verzichtet auf einen Haken auf der äußeren Felgenflanke um die Reifenwulst noch sicherer zu fixieren und vertraut alleine auf die Stabilität des Wulstkerns. 5 DT-SWISS XCM 1200Dass das funktioniert, hat unser Test der ROVAL Carbon Control 29er und zahlreiche derartige Laufradsätze in den letzten 3 Jahren bewiesen. Der große Vorteil ist, dass sich somit einerseits der Herstellungsaufwand für die Carbonfelgen deutlich reduzieren lässt, und dass die andererseits Felge durch ihre gleichbleibende Wandstärke an den Flanken steifer und stabiler gegenüber Durchschlägen ist.

5a DT-SWISS XCM 1200Auch in ihrem Querschnitt ist die XMC recht imposant. Mit einer Gesamtbreite und -höhe von 30 mm macht sie schon was her.
Dementsprechend ordentlich fällt auch die Innenweite aus. Immerhin 24 mm sind es hier. Das ist zwar nicht extrem breit, aber wenn man bedenkt, dass bei den Schweizern bisher schon 22,5 mm als „sehr breit“ galt, ist das schon bemerkenswert. Nachdem DT jetzt erst mit der neuen SPLINE ONE Serie auch richtig breite Felgen bietet, ist abzuwarten, wie sich das auch auf deren Carbonfelgen auswirkt. Für mich als Fahrer, der normalerweise noch breitere Felgen um 30 mm bevorzugt, wird es jedenfalls spannend zu sehen, ob und wie ich mit der schmäleren Abstützung zurecht kommen werde. Bei dem kürzlich beendeten Test des NORCO Optic 9.2 hatte ich es ja bereits mit ähnlich breiten Felgen zu tun und habe dabei schon erste Beobachtungen hierzu gemacht.

3 DT-SWISS XCM 1200
Natürlich sind die Felgen wieder tubeless-ready und kommen bereits mit vorinstalliertem Tape zum Kunden. Mit der breiten und flachen Schulter erwarte ich einen festen Reifensitz und keine Probleme bei niedrigen Reifendrücken … aber das wird erst der Praxistest zeigen.

*******************************************
DIE NABEN

Auch bei den Naben nutzt DT-SWISS all ihr Know-How und bringen mit den SPLINE Naben des XMC die bis dato leichtesten MTB-Naben im Sortiment. So sexy wie der mattschwarze Nabenkörper mit blank gefrästem Stright-Pull-Flanschen war bisher noch keine DT Nabe. Wir haben zwar keine genauen Angaben um welche Naben es sich handelt – aber nach eigenen Aussagen wären die hier verbaute „neue SPLINE® Nabe ist die leichteste je von DT Swiss gebaute Laufradnabe.“

7a DT-SWISS XCM 1200

Die Naben basieren auf den neuen 240s Boots Naben und haben eine Centerlock-Discaufnahme.

Wir haben eine Boost–Version zum Test geordert, also eine 110×15 mm Vorderradnabe und eine 148×12 HR-Nabe die auf unseren CUBE Stereo Dauertester passt. DT bietet aber alle erdenklichen Konfigurationen an, sogar für ROCK SHOX’s RS-1. Wie immer bei DT-SWISS lassen sich die 142×12 und 100×15 Naben durch einfaches Umstecken der Endkappen auch auf Schnellspanner umrüsten, fass das noch gewünscht ist.
Mit Ausnahme der RS-1 Variante haben alle XMC 1200 Laufräder eine Center-Lock Disc-Aufnahme, wobei der passende Lockring für normale 6-Loch-Scheiben nicht beiliegt.

6 DT-SWISS XCM 1200

Hier noch mit SHIMANIO Freilauf fotografiert, werden sie mit XD-FReilauf in den Test starten. Der Umbau ist werkzeuglos und sehr einfach.

Natürlich findet man auch hier bei den HR-Naben den bewährten „Star Ratchet“ Freilauf der über seine beiden ineinandergreifenden Zahnscheiben beinahe schon legendär für seine Zuverlässigkeit ist. Hier arbeitet die Version mit 36 Zähnen (als Upgrade gäbe es noch eine Variante mit 54 Zähnen). Ein zusätzlicher Bonus ist der leichte Austausch des Freilaufs, der einfach umzustecken ist – so erforderte der Umbau vom gelieferten SHIMANO Freilauf auf den XD-Freilauf noch nicht einmal Werkzeug und war binnen weniger Minuten erledigt.

************************************
AUFBAU und SPEICHEN/NIPPEL

4 DT-SWISS XCM 1200

Der Aufbau der XMC Laufräder ist recht klassisch mit 3-fach Kreuzung, aber nur 28 Speichen vorne wie hinten. Als Speichen selber nutzt DT zwei Typen von Messerspeichen – vorne rechts und hinten links wo die Speichenspannung etwas geringer sind die sehr leichten DT Aerolite Speichen (an der dünnsten Stelle bis 0,9 mm) und auf der gegenüber liegenden Seite (hinten Antriebsseite und vorne Bremsseite) die etwas robusteren DT Aero Comp (reduziert bis 1,2 mm). Bei den Nippeln setzt DT durchweg auf die selbstsichernden DT Pro Lock Aluminium.

Natürlich hat ein derartig aufwendiger und edler Laufradsatz auch seinen Preis – 1998 Euro sind viel und wollen wohlüberlegt sein. Allerdings gibt es weiterhin nur sehr wenige Laufradsätze, die ein so niedriges Gewicht mit einem derart breiten Einsatzspektrum kombinieren, wie die XMC 1200 SPLINE 29 … und wenn, dann kosten sie mindestens das gleich, meist sogar mehr.

9 DT-SWISS XCM 1200

Die DT-SWISS XMC 1200 SPLINE 29er Laufräder – verbaut und bereit für den Testeinsatz!

Soweit zum Intro der DT-SWISS XMC 1200 SPLINE 29er Laufräder, die in ihrer Gesamtheit so ziemlich genau das treffen, was man als „das perfekte Laufrad für alles“ bezeichnen könnte. Wie man auf dem oberen Bild sieht, ist der LRS bereits mit der E+THIRTEEN TRS+ Kassette,  den E+THIRTEEN TRS Reifen und der MAGURA MT Trail Carbon bestückt und an meinem CUBE Dauertester montiert.
Demnächst mehr dazu mit meinen ersten Trailerfahrungen. Ich bin gespannt.

RIDE ON,
c_g