E*THIRTEEN TRS+ Kassette – Zwischenfazit: von c_g

Ich habe euch die E*THIRTEEN Wide Range 11-fach Kassette mit 9-44 Zähne zwar erst Anfang Juni vorgestellt, bin das schmucke Teil aber schon einige Zeit vorher gefahren – seit Ende April um genau zu sein. Dementsprechend sind auch meine Erfahrungen damit schon recht umfangreich – von sportlichen Trainingsrunden, alpinen Touren über grobe Trailrides und natürlich viele, viele Testfahrten auf meine heimischen Testtrails war in den mittlerweile 2 1/2 Monaten alles dabei.

10 E13 Kassette

Ganz jungfräulich glänzt die E*THIRTEEN Kassette nacht er Montage und vor ihrer ersten Ausfahrt.

Nachdem ich im Intro bereits ausführlich auf die Technologie, den Aufbau und die übrigen Spezifikationen eingegangen bin, kann ich mich hier voll und ganz auf die Praxiseindrücke der edlen Kassette konzentrieren.

11 E13 WR Kassette
Das wichtigste zuerst– die Schaltperformance. Nun, wer SHIMANO und SRAM kennt, weiß welchen Aufwand man dort betreibt um möglichst sanfte und sichere Schaltvorgänge zu erreichen. Da war es für mich schon spannend, zu erleben wie ein „kleiner“ Anbieter wie E*THIRTEEN so was hinbekommt.
Zu meiner positiven Überraschung muss ich sagen, dass E+THIRTEEN das bei ihrer Kassette bemerkenswert gut gemacht hat hat. Die Schaltvorgänge waren zwar nicht ganz so lautlosen und wunderbar sanft wie mit einem kompletten SHIMANO’s 11-fach Antrieb und auch ein minimales Bisschen langsamer wie die SRAM 11-fach Kassette, die ich unmittelbar vorher gefahren bin, aber der Unterschied ist weder groß noch fand ich es auf dem Trail je störend. Wenn auch nicht zu 100 % auf dem Niveau der beiden „Big-S Kontrahenten“ so würde ich ihr doch mindestens 90% geben. Es wäre also definitiv nicht falsch die Schaltperformance der E*THIRTEEN TRS+ Kassette als sauber und präzise zu bezeichnen. 

Mit dem SHIMANO XTR 11-fach Schaltwerk waren auch keinerlei Anpassungen notwendig, weder in der Schaltungseinstellung, noch in der Justage des Schaltwerks selber (Endanschläge oder B-Screw). Auch das Spektrum des XTR Schaltwerks ist damit nicht überfordert – siehe Abbildungen unten.
Wer vorher ein SRAM Schaltwerk gefahren ist, dürfte vermutlich ebenfalls ohne zusätzliche Anpassungen auskommen, denn gegenüber der 10-42 Kassette gibt es ja nur eine Zahn weiter nach untern und 2 weiter nach oben.

12a E13 Kassette 12b E13 Kassette

Letztlich lief mit der E*THIRTEEN TRS+ Kassette ab Einbau alles einwandfrei und auf Top-Niveau. Auch mit den etwas größeren Gangsprüngen der Kassette, war keine Veränderung in der Schaltgeschwindigkeit oder –präzision zu verzeichnen.
Unter Last würde ich sagen, dass die Gänge minimal knackiger , nicht ganz so „smooth“ schalten, wie mit der SHIMANO Kassette – zeitlich genau auf dem Niveau einer SRAM Kassette, würde ich sagen.
Bei Verschmutzung wird man aber doch eine noch deutlicheren Unterschied spüren, oder? Das dachte ich auch und hatte in dem nass-feuchten Sommer bisher mehr Gelegenheit als mit lieb war genau das zu erproben. Auch mit schwerer Schlammpackung gab es aber nie mehr Probleme in der Praxis, als bei anderen Produkten unter ähnlich widrigen Bedingungen.
Nach nunmehr über 2 1/2 Monaten im Einsatz hat sich an der Schaltperformance  bisher auch nichts geändert.

—> Ich werde die TRS+ Kassette noch weiter fahren ehe ich ein echtes Fazit mache, aber bisher kann ich der Kassette zur Schaltperformance ausschließlich gutes sagen. Sie erreicht nicht ganz das Niveau der Konkurrenz von SHIMANO’s und SRAM’s 11-fach Kassetten, ist aber schon sehr nahe dran.

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Übersetzungsbandbreite / Gangsprünge

Das nächste große Thema der TRS+ Kassette ist natürlich ihre immens große Übersetzungsbandbreite und die folglich größeren Gangsprünge.

18 E13 Kassette

Mit insgesamt 489 % schafft die E*THIRTEEN TRS+ Kassette ja fast das Spektrum der 12-fach EAGLE von SRAM. Der Kniff bei der E*THIRTEEN TRS+ Kassette liegt dabei eben nicht nur darin ein größeres  Ritzen mit 44 Zähen einzusetzen, sondern auch dem kleinsten Ritzel mit nur 9 Zähnen (!). Mit dem gleichen Kettenblatt hat man so gegenüber einer SRAM Kassette (11-42 Zähne) damit sowohl einen schnelleren Speedgang und auch einen leichteren Berggang. Der Vergleich fällt mit einer SHIMANO Kassette (11-40 Zähne) natürlich nochmal deutlicher aus.

16 E13 Kassette

Anfangs bin ich die Kombi mit meinem gewohnten Kettenblatt gefahren – 30 Zähne haben sich für meine Trails als ideal erwiesen. Dabei durfte ich aber schnell feststellen, dass ich den schnellsten Gang mit dem 9-er Ritzen so fast nie genutzt habe. Deswegen habe ich schon bald vorne auf ein 28 Zahn Kettenblatt umgebaut. Diese Kombi ist mir mit den üblichen 11-fach Kassetten von SHIMANO oder SRAM in der Ebene sehr schnell am Limit – hier mit der E*THIRTEEN Kassette hat das aber bisher sehr gut funktioniert. Bemerkenswert was für einen Unterschied der eine Zahn beim kleinsten Ritzen doch macht.
Zum Vergleich: Die SRAM Übersetzung 30/10 ergibt eine Übersetzung von genau 3/1 während die neue Kombi mit der E*THIRTEEN Kassette von 28/9 mit 3,11 tatsächlich einen noch geringfügig schnelleren Gang bietet. Auf der anderen Seite ist die leichteste Kombination mit der TRS+ von 28/44 =0,633 nur wenig schwerer zu treten, als 24/40=0,6 bei der kürzlich getesteten 2×11 SHIMANO XTR Antriebsgruppe.
Damit lassen sich auch wirklich steile Ansteige noch recht entspannt hochdrehten. Wer also auf der Suche nach einer wirklich voll tourentauglichen 1-fach Übersetzung ist, kommt dem Ideal mit der E*THIRTEEN Kassette schon sehr nahe – und das aber mit dem bestehenden 11-fach Antrieb.

13 E13 Kassette

Da die E*THIRTEEN TRS+ Kassette diese immense Übersetzungsbandbreite aber mit nur 11-Gängen erreicht, muss sie das natürlich zum Teil größeren Gangsprünge bewerkstelligen. Wer sich aber ansieht wie E+THIRTEEN das Spektrum umgesetzt hat und es in der Praxis fährt merkt schnell, dass man sich auch darüber viele Gedanken gemacht hat. Mit ihrer Abstufung von 9–10–12–14–17–20–24–28–32–38–44 Zähne besitzt die Kassette nämlich schön progressive Gangsprünge. Anfangs sind es nur ein Zahn zwischen dem  9er auf 10er Ratzel, aber schrittweise vergrößert sich der Abstand auf bis zu 6 Zähne ganz am oberen Ende (38 auf 44 Zähne) der Kassette.
Das funktioniert in der Praxis bemerkenswert gut und fährt sich bei einer tourenmäßigen Fahrweise oder auf normalen Trailrides ausgesprochen stimmig an. Nur wenn ich mehr XC-mäßig oder mit speziellen Trainingszielen unterwegs bin, oder versuche wirklich in einer engen Trittfrequenzbereich zu fahren, fällt es mit manchmal schwer mit der TRS+ den wirklich passenden Gang zu finden.

–> Ich für meine Person und meinen eher trailorieniterten Fahrstil, komme mit den Gangsprüngen der TRS+ Kassette fast immer gut zurecht und genieße es fast die gleiche Bandbreite zur Verfügung zu haben, wie mit einem 2×11 Antrieb – für Kadenzfanatiker und Racer, die aber penibel auf ihre Trittfrequenz achten, sind die Gangsprünge dann unter Umständen doch ein wenig zu groß.

Ansonsten blieb die E*THIRTEEN TRS+ Kassette bisher absolut unauffällig und tat genau, das was man von ihr erwartet:

Der spezielle Klemmmechanismus der zweiteiligen Kassette hat sich weder gelockert, noch durch irgendwelche Geräusche störend bemerkbar gemacht. Zur Demontage und dem Wechsel auf einen neuen Testlaufradsatz (wird morgen vorgestellt) brauchte ich zwar zwei Kettenpeitschen um die beiden Kassettenteile voneinander zu trennen und den mitglieferten Spezialaufsatz zum Lösen der Klemmung auf dem XD Freilauf, aber ansonsten erfolgte der Wechsel ohne weitere Komplikationen.  Sollte es bei dem zweiten Laufradsatz zu Auffälligkeiten kommen, werden wir zeitnah darüber berichten.

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17 E13 KassetteZwischenfazit: Die E*THIRTEEN TRS+ Wide Range Kassette hat sich bisher im Test wirklich gut geschlagen. Sie hat mich bisher sowohl in ihrer Schaltperformance, egal ob im Neuzustand oder mit dicker Schlammpackung nie im Stich gelassen. Angesichts ihrer beachtlichen Übersetzungsbandbreite kann ich gerne auf die mich gut damit arrangieren, dass die etablierte Konkurrenz minimal sanfteren Schaltvorgänge besitzt, ich dafür aber sowohl bergauf wie bergab noch Gangreserven habe. Auch in Sachen Haltbarkeit und Verschleiß gibt sie sich bisher sehr gut.
Für jemanden der bereits einen 1×11 Antrieb fährt und einfach nur das Gangspektrum erweitern möchte, ist die TRS+ Kassette eine feine Sache und eine toller Ergänzung. Insbesondere für Trail- und Tourenfahrer kann ich sie deswegen trotz des zugegeben hohen Anschaffungspreises voll empfehlen. Nur wer größten Wert auf eine möglichst feine Gangabstufung legt, dürfte mit den zwangsläufig größeren Gangsprüngen nicht immer glücklich werden.

RIDE ON,
c_g