SCHWALBE Procore – das lange erwartete Testintro: von c_g
Seit seiner Vorstellung bei der letzt jährigen Eurobike fiebere ich diesem Moment entgegen – das Zweikammer-System Procore von SCHWALBE endlich an mein Bike zu schrauben und ausführlich zu testen.
(Ob diese unscheinbare, schwarze Box das Zeug dazu hat die Bikewelt zu revolutionieren? Wir glauben daran, und freun uns deswegen besonders über das Testmuster.)
Jetzt ist es soweit und di ersten Testmuster sind an die Medienvertreter rausgeschickt. Es wird zwar noch ein wenig dauern, bis die gerade erst angelaufene Produktion das System auch im Laden verfügbar ist, aber bis dahin können wir euch schon mal berichten ob sich die Wartezeit gelohnt hat.
Wie schon mehrfach angesprochen, halte ich persönlich das Konzept das hinter Procore steht für die nächste große Revolution im MTB Sport – keine Durchschläge mehr, trotz niedrigster Reifendrücke, endlose Traktion und extremer Kurvenhalt und zudem eine deutlich erleichterte Tubeless-Montage der Reifen auf allen Felgen ab 24 mm Maulweite … das zumindest verspricht SCHWALBE.
Jetzt ist es an der zeit das System auf Herz und Nieren zu testen und zu sehen ob die Montage wirklich so einfach geht, wie bei der Vorstellung demonstriert und ob die Vorteile in der Praxis wirklich so gigantisch sind. Wir werden sehen.
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Hier auf alle Fälle schon mal die Auflistung der Bestandteile eines der Umrüstkits, für ein Bike (also für 2 Reifen) die demnächst für 179.- Euro im Laden stehen werden:
29er Innenschlauch (Butyl mit speziellem Doppelventil) – je 109 g
Der besondere Kniff an dem Schlauch ist das Spezialventil mit dem man sowohl die Innenkanmmer, wie auch den Hauptreifen über ein Sclaverand-Ventil befühlen kann. Um zwischen den beiden Kammern hin und her zu schalten dreht man einfach den oberen Teil des Ventils ganz reindrehen (links, zum Befühlen des Hauptreifens) oder rausdrehen (rechts, um den Innenreifen auf Druck zu bringen). Einmal geht die Luft wie nomrla auch direkt in den Schlauch und einmal wird sie durch die Bohrungen am Ventilfuß über die Air Guides in den Hauptreifen geleitet.
Innenreifen – sehr feines Karkassenmaterial mit speziell dehnungsarmem Wulstkern – je 135 g
Air Guide – flexibler Kunststoff mit Luftkanälen um die Luft für den Hauptreifen um die Innenkammer herum zu leiten – je 4 g.
Dazu kommt der Kit mit:
- zwei 60 ml Flaschen Blue Doc Dichtungsmilch
- einer 50 ml Flasche Easy Fit Montagefluid
- drei stabilen Reifenhebern mit smarter Haltefunktion
- ein paar Stickern
- und natürlich einer ausführlichen, mehrsprachigen Montageanleitung.
Zählt man die Einzelgewichte zusammen, bringt SCHWALBE’s Procore es also auf 248 g Mehrgewicht pro Reifen gegenüber einem herkömmlichen Tubeless-Setup ans Bike. Knapp 500 g mehr Gewicht am Bike … und auch noch außen am Laufrad, wo sich die rotierenden Masse am meisten bemerkbar macht? Sicher nichts für den Gewichtsfetischisten, aber für alle die nach immer mehr Traktion und Pannenschutz gieren – und da zähle ich mich bereitwillig dazu – gilt es die vielversprechenden Praxisvorteile erstmal zu erfahren.
Außerdem: Gehört man aber zu den Mit-Schlauch-Fahrern und das sind bisher noch die Mehrheit der Biker, fällt das Mehrgewicht deutlich geringer aus – je nach vorher gefahrenem Schlauch sind es nur noch 70 bis 160 g. Das setzt allerdings voraus, dass Procore wirklich die Tubeless-Umrüstung zum Kinderspiel macht und so auch hartnäckige Tubeless-Verweigerer überzeugt. Wir werden sehen.
Ach ja, ein Umrüstkit für ein Bike kommt laut SCHWALBE Homepage auf 195.- Euro -egal ob 26″, 27,5″ oder 29er. Unser letzter Wissensstand war, dass es zuerst nur komplette Sets geben wird, aber die individuellen Preisangaben mit Einzelteilen, deuten darauf hin, dass es schon bald auch die Kleinteile einzeln zu kaufen.
Jetzt machen wir uns daran das SCHWALBE Procore System zu montieren (wer möchte kann dazu ja schon mal das Video oder die betreffende Montageanleitung hierzu anschaun) … und dann geht’s damit auf den Trail. Mal sehen ob es wirklich „alles verändern wird“ wie es auf der Packung steht.
Bis bald … RIDE ON,
c_g
Also, den procure ist schlauch+innenreifen? Ich hätte gedacht es wäre eine art „Tubereifen“!
@ Larsv: Ja, das hatten die meisten, aber wie bereits im Artikel zum Intro geschrieben (Link oben) hat man sich entschieden Procore aus eher modular aufzubauen – also mit separatem Innenschlauch und offenem, eigenen Innenreifen.
Dadurch lässt sich Procore besser auf verschiedene Felgenbreiten anpassen und alle Teile bleiben leicht auszutauschen.
Das vor kurzem vorgestellte DEANEASY dagegen setzt auf einen Tubular-Innenreifen – ist deswegen aber in der aktuellen Form auch nur für Felgen mit 21 bis 24 mm Maulweite geeignet.
Hallo C_g,
was mich außer Deinem Fahrbericht interessieren würde: Habe ich mit dem System echte Notlaufeigenschaften? Also nimmt der Innenreifen etwa ausreichend Volumen ein, damit man bei komplett leerer Außenkammer (Hauptreifen) noch stabil weiterfahren kann? Oder ziehe ich bei aufgeschlitztem Mantel alles raus und behelfe mir, wie bei tubeless, mit einem Notfallschlauch?
Vielen Dank und Grüße,
Max
@ Max: Werden wir natürlich auch abklären und darüber berichten.