CONTINENTAL Mountain King III Protection 2.3“ – Erste Eindrücke (im Schnee): von MiMü

Da hat mir Frau Holle ja einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht und die erste Testphase des Ende November vorgestellten CONTINENTAL Mountain King III ProTection 2,,3″ mit einer ordentlichen Schicht Schnee eingedeckt. Macht aber gar nichts, denn unter der teils festgefahrenen, teils locker-luftigen weißen Pracht lugten immer wieder altbekannte Trails hervor, die Testbedinungen für den MK III waren dadurch also lediglich erschwert – und keinesfalls unmöglich!

Auch im Schnee darf der CONTI Mountain King zeigen, was in ihm steckt – ein Test unter erschwerten Bedingungen.

Wer den alten CONTI MK II kennt, der dürfte ihn unter anderem wegen seinem geringen und dadurch vollkommen allroundtauglichen Rollwiderstand geschätzt haben. Der MK III setzt da meinem Empfinden nach noch einen oben drauf und bietet subjektiv noch weniger Rollwiderstand als sein (in der Performance- Version weiterhin erhältlicher) Vorgänger. Dabei spielte es bisher keine Rolle, um welchen Untergrund es sich handelte. Der Mountain King III rollte auf harten Böden ebenso schnell und vibrationsarm wie auf (noch) weichem Waldboden oder Neuschnee. Auffallend war dabei die hohe Tempobeständigkeit des mit dem Black Chili Compound ausgestatteten Reifens. Einmal auf Geschwindigkeit gebracht, zieht der MK III flott und gleichbleibend schnell seine Spur – ob Winter oder nicht.

Der Rollwiderstand ist schon mal sehr gut – auf festen Grund genauso, wie unter winterlichen Bedingungen.

Der geringste Rollwiderstand bringt aber gar nichts wenn gleichzeitig der Grip niedrig ist. Bei Temperaturen um und unter 0° Celcius neigen viele normale Compounds ja zum Verhärten, können folglich nur mehr mit mechanischer Verzahnung aufwarten. Der Mountain King III lies sich trotz seienr eher niedrigen Stollen allerdings durch die kalten winterlichen Bedingungen nicht sonderlich beeindrucken. Er lieferte auf hartgefrorenen Böden ebenso einen satten Uphill-Grip wie auf mit lockerem Neuschnee bedeckten Waldtrails. Rutschen oder gar unerwartetes Ausbrechen erfolgten erst sehr spät und nur in den steilsten Trailabschnitten. Das V-förmige Profil verbiss sich für einem Allroundreifen mustergültig in den Untergrund und ist demnach als sehr traktionsstark zu bezeichnen. CONTI’s geheime Black Chili Compound Gummimischung ist also schon mal voll wintertauglich!

 

Durch seinen relativ großen Stollenabstand konnte der MK III zudem mit sehr guter Selbstreinigung punkten. Selbst klebriger Schneematsch hatte keine Chance, das Profil grip-minimierend zuzusetzen. Eine einzelne Reifenumdrehung genügte um den Stollenzwischenraum wieder sauber zu bekommen. CONTINENTAL hat hier scheinbar einen guten Mittelweg aus Stollenanordnung und Selbstreinigungsfähigkeit gefunden. Wirklich überzeugend!

Was die Bremstraktion und den Kurventrip angeht, braucht sich der neue Mountain King ebenfalls nicht zu verstecken.

Im Downhill fiel mir einmal mehr der geringe Rollwiderstand des Reifens auf. Beinahe ungehindert raste der MK III auf meinen Hometrails gen Tal, die schräg gestellten Mittelstollen sorgten dabei für ein sicheres, pfeilgenaues Handling. Gleichzeitig funktionierte das Profil durch seine Schrägstellung wie eine Art Schaufelrad, welches Schnee, Matsch und anderes Material effektiv zur Seite beförderte. Bei schräg verlaufenden Wurzeln bietet diese Stollenanordnung zudem mehr Kontaktfläche als herkömmliche 90°-Profile, was sich in höherem Grip, genauerem Handling und weniger Rutschen wiederspiegelte.
Selbst im tiefen Neuschnee sorgte der Moutain King III für ein sicheres, vertrauensförderndes Fahrgefühl, zeigte auch hier keine Rutschtendenz oder erfahrbaren Gripverlust. Und das auf einem Untergrund, der so gar nicht seinem Einsatzbereich entsprach. Beachtlich.

Steile Bergabpassagen auf unsicherem Untergrund? Kein Problem für den Mountain King III!

Beim Betrachten des Mountain King III erkennt man den relativ großen Abstand zwischen Mittel- und Seitenprofil. Vorab befürchtete ich dadurch ein indirektes Einlenkverhalten und eine größere Rutschtendenz in Schrägfahrt. Die bisherigen Praxiseindrücke belehrten mich aber eines besseren. Das Einlenken an sich erfolgte auf allen gefahrenen Untergründen gleichmäßig und ohne spürbaren Haftungsabriss oder ein schwammiges Feedback. Durch die annähernd gleich hohen Stollen ergiebt sich ein sehr homogenes Kurvenfahrverhalten, der Grip bleibt dabei stets hoch. Die klassisch in Längsrichtung positionierten Seitenstollen verzahnten sich dabei stets effektiv mit dem Untergrund, lieferten so ein direktes, sicheres Fahrgefühl ab und zeichneten eine imaginäre Linie in den Schnee, der das Bike dann zielgenau folgte.
Ich hatte die beiden Test-CONTI’s zu Beginn ja auf unterschiedlich breiten Felgen montiert, vorne auf einer 30mm breiten DT SWISS XM481 und hinten auf der nur 25mm schmalen EX471. Im Testbetrieb überzeugte der Vorderreifen dabei mit leicht höherem Komfort, was wohl aus dem größeren Reifenvolumen bei gleichzeitig etwas niedrigerem Luftdruck resultierte. Während ich vorne mit 1,5 Bar Luftdruck unterwegs war, benötigte ich am Hinterrad 1,8 Bar, um ein Optimum aus Rollwiderstand, Grip und Pannenschutz zu erreichen.
Trotz beinahe identer Stollen- und Karkassenbreiten (wir hatten euch die Daten im Intro vorgestellt) übernahm der etwas breiter messende Vorderreifen bei tiefen Böden die Funktion des „Spurens“, während der Hinterreifen nur noch zu folgen brauchte.

Bisher gab es auch bei den Tubeless-Eigenschaften keinerlei Auffälligkeiten oder gar Probleme.

Unser Leser Scott Hume wollte in seinem Kommentar zum Intro des Mountain King III ja die Luftdruckbeständigkeit der Protection-Karkasse näher betrachtet haben – eine Bitte, der ich hiermit gerne nachkomme: Die Erstmontage mit CONTI’s eigener tubeless-Milch RevoSealant zeigte sich ja erwartungsgemäß einfach und beide Reifen waren auf Anhieb zu 100% dicht. Selbst nach wetter- und gesundheiltlich bedingten Testpausen von einigen Tagen zeigten sich die beiden Testrundlinge unbeeindruckt und der digitale Druckprüfer zeigte nie nenneswerte Lufdruckverluste an.

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Auch wenn die bisherigen Bedingungen nur eingeschränkte Schlüsse zulassen – dem Gersteneindruck nach, hält der MK III sein Versprechen als vielseitiger Allroundreifen.

Zusammenfassung der ersten Eindrücke: Auch wenn die äußeren Bedingungen nicht gerade dem eigentlichen Einsatzzweck des neuen Mountain King III entsprachen – meine bisherigen Testerfahrungen zeigen sich durchaus eines Königs würdig:

Für dien zweiten Testabschnitt hoffe ich auf weniger winterliche Verhältnisse …

Ein angenehm niedriger Rollwiderstand bei gleichzeitig hoher Traktion, ein sehr kontrolliertes und gutmütiges Kurvenfahrverhalten sowie eine super Selbstreinigung, dazu ein perfektes Tubeless-Verhalten und viel Komfort machen den neuen Mountain King II schon jetzt zu einem sehr vielversprechenden Allrounder. Für die restliche Testphase wünsche ich mir vom Christkind dann doch ein paar schneefreie Trails, um den MK III für euch in seinem empfohlenen Einsatzbereich auf Herz und Nieren testen zu können. Aber wenn ich an die vergangenen Jahre zurückdenke, dann wird dieser Wunsch gerade um die Weihnachtstage je öfter erfüllt ale es uns lieb ist! Wenn nicht, dauert es ienfach ein wenig länger bis ich euch ein ordentliches Update zum CONTINENTAL Mountain King III Protection 2.3 liefern werde.

Wir werden sehen,
MiMü