MAGURA „Customize Your Brake“ – Vorstellung: von c_g
Winterzeit ist für viele auch Bastelzeit. Die Tage werden kürzer und manch einer nutzt das um an seinem Bike zu schrauben, bzw. um das ein oder andre Detail zu optimieren. So auch hier bei uns, indem wir mal am im Selbstversuch ausprobieren, wie man eine bereits sehr gute Bremse vielleicht noch besser bekommen kann.
Dazu nutzen wir eine MT7 Pro Bremse des deutschen Hersteller MAGURA denn wie kaum ein anderer Hersteller, haben die Schwaben an ganzes Konzept daraus erarbeitet, das sie unter #customizeyourbrake propagieren – und das gleich doppelt: Auf der einen Seite das rein optische Tuning, und auf der anderen Seite das funktionelle Tuning.
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Design Tuning
Wer uns kennt, weiß, dass wir die Sache mit der Optik oder dem Design nicht ganz so streng nehmen, aber dennoch ist es auch für uns schön, wenn wir, wie hier die Möglichkeit bekommen das Bike farblich noch stimmiger zu bekommen. Im Fall der MAGURABremsen gibt es dazu gleich zwei Möglichkeiten: Zum einen kann man die kleinen Plastikcover auf den Bremshebeln ganz nach Belieben gestalten und sich über MAGURA ausdrucken lassen … sogar mit eigenen Bilddateien.
Je nach Design, kostet ein Satz Cover 14,90 Euro für die lediglich farblich abgestimmten Originalcover oder 19,90 Euro für einen Satz komplett frei entworfener Cover. Unsere individuellen Cover, die wir uns ausgesucht haben, sind zwar leider auf dem Postweg verloren gegangen (vielleicht kommen sie ja irgendwann doch noch :-), aber glaubt uns mit dem eigenen Editor macht das auch für die weniger kreativen unter uns richtig Spaß und sollte ein nettes Upgrade für die bestehende Bremsanlage sein. Das andere farbliche Detail-Tuning sind die farbigen Blendenringe, welche die MAGURA-Bremssättel zieren, die man farblich passend gestalten kann.
Bei der Fülle an Farben sollte eigentlich jeder eine passende Kombination finden. Ein Set, bestehend aus insgesamt 12 Ringen in 3 verschiednen Farben kostet 13,50 Euro.
Statt der originalen Neongelben Ringe, mit der die MT7 Pro normalerweise kommt, haben wir uns einen Satz von weißen und roten Ringen ans POLE Evolink 158 montiert – ein kleiner, aber doch optisch stimmiger und feiner Unterschied. Der Umbau ist übrigens sehr einfach indem man einfach die alten Ringe mit einem spitzen Gegenstand heraushebelt und die passenden neune Ringe hineindrückt bis sie einrasten.
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Funktionelles Tuning
Funktionelles Tuning bietet MAGURA gleich auf mehreren Ebenen an. Da wäre zuerst einmal die der grundlegende Kaufberatung bei der Auswahl der richtigen Bremse je nach Anforderungen und Einsatzzweck: Zweikolbenbremse für XC und Marathon (MT8 und MT4), Vierkolbenbremse für schwere Fahrer und den Gravity-Einsatz (MT7, MT5 oder die Jubiläumsbremse MT1893) oder auch eine Kombination daraus mit vier Kolben vorne und zwei Kolben hinten (MT Trail SL und Pro).
1, ERGONOMIE
Genauso wichtig ist es aber auch die Bremse nach ergonomischen Gesichtspunkten optimal einzustellen. Deswegen hat MAGURA in Kooperation mit den Ergonomie-Experten von SQ-Lab einen ausführlichen Setup-Guide erarbeitet, der jedem Biker gute Anhaltspunkte zur korrekten Einstellung der Bremshebel in die Hand gibt und dabei hilft größere Fehler beim Setup zu vermeiden.
Die Hilfestellungen des Setup-Guides reichen von der optimalen Position zwischen Bremshebel und Griff und die optimalen Hebelweite (Bilder obere Reihe), bis hin zur korrekten Bremsehebelneigung am Lenker im Bezug auf die Sitzhöhe (Bilder untere Reihe) … alles um vorschnelles Ermüden beim Bremsen oder gar Verkrampfungen vorzubeugen, auch lange Abfahrten unbeschwert zu meistern und einfach mehr Spaß am Biken zu haben.
2, BREMSBELÄGE
Aber MAGURA geht noch weiter. Wer will kann zwischen immerhin vier verschiedenen Bremsbelägen auswählen, jeder mit seinen ganz speziellen Eigenschaften und Qualitäten:
Die Spanne reicht vom bissigen aber auch verschleißanfälligeren Race-Belag (oberster, goldener Balken), über den Allrounder mit dem Namen Performance (silberne Balken), bis hin zum weniger bissigen Comfort (blau) mit Bike-Einsteigern als Zielgruppe, bis hin zum ultralanglebigen und für E-Bikes optimierten SPORT (grüner, unterster Balken).
3, BREMSSCHEIBEN
Dazu hat der Kunde auch noch die Wahl zwischen fünf unterschiedlichen Bremsscheiben, die ja nach Design und Anwendungsbereich. Einteilige Scheiben mit 6-Loch Bremsenbefestigung, wahlweise als leichte Storm SL Scheiben (obere Reihe, links) oder als robuste HC-Scheiben (obere Reihe, rechts), dazu ein spezielle Scheibe mit Centerlock-Befestigung (untere Reihe links) und für 2020 gibt es noch die neue MDR-P Scheiben die durch eine innovative Konstruktion besonders hitzebeständige sein soll und die es sogar bis 220 mm Scheibengröße gibt. Um fürs Erste nicht mir zu vielen Variablen zu jonglieren, werden wir den Test nur mit den Storm HC Scheiben fahren, die MAGURA auch sonst zur MT7 Pro empfiehlt.
4, BREMSHEBEL
Die nächste Option ist die, der ich fürs Erste meine ganze Aufmerksamkeit schenken werde: Bremshebel. MAGURA hat ein ganzes Sortiment von verschiedenen Bremshebel zur Auswahl – ganz nach den persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen.
Standardmäßig hat der Kunde die Wahl zwischen 1-Finger-Hebeln (HC, mit knackigem Druckpunkt) und 2-Finger-Hebeln (mit mehr Bremskraft und einen etwas weicheren Druckpunkt.
Jede der beiden Grifftypen gibt es wahlweise in günstigerem Alu oder in leichterem Carbon, das bei MAGURA aufgrund der speziellen gestickten Konstruktion Carbolay heißt. Die Gewichtsdifferenz zwischen den Alu-Bremshebeln und denen in Carbon liegt bei 22-24 g pro Satz. Der Preisunterschied fliegt bei etwa 50.- Euro. Wem das alles zu „gewöhnlich“ ist, kann direkt von der Kooperation von MAGURA mit zwei ihrer prominentesten Profi-Fahrern profitieren. Zusammen mit Trial-Ass Danny McAskill und DH-Champion Lois Bruni hat MAGURA zwei ganz besondere Bremshebel im Sortiment die unterschiedlicher nicht sein könnten:
Da wäre der HC3 – ein kompakter 1-Finger-Hebel, der neben einer Griffweitenverstellung auch einen einstellbaren Druckpunkt besitzt und auf Dannys Vorliebe ausgelegt ist, mit dem Hebel ganz nahe am Griff zu fahren.
Der 3-D gedruckte Loic Bruni Signature-Hebel hat dagegen eine viel längere und flache Griffmulde und so ausgelegt, dass einen viel weiter außen liegenden Druckpunkt besitzt. Hört sich spannend an, oder? Finden wir auch. Ach ja, der HC3 kommt mit einem VK von 67,90 .- Euro pro Set, die Loic Bruni Signature-Hebel mit einem VK von 79,90 Euro.
Wir haben uns für den Test ein paar der oben genannten Bremshebeloptionen zum direkten Vergleich kommen lassen und werden sie in den kommenden Wochen und Monaten ausführlich fahren. Weil jeder Mensch und seine Hände unterschiedlich sind, glauben wir nicht, dass es in diesem Vergleich darum geht eine pauschal bessere oder schlechtere Kombination zu finden, sondern eher darum, wie deutlich die Unterschiede zwischen den einzelnen Griffen wirklich ausfallen … und auch ob ich persönlich am Ende einen klaren Favoriten benennen werde können. Mehr dazu demnächst hier.
RIDE ON,
c_g