VECNUM MoveLOC XC Dropper Stütze – Testzusammenfassung: von c_g
(hierzu bereits erschienenen Artikel: Vorstellung Projekt „Winterbike Light“, Testintro & Montage, Zwischenstand)

Nach gut 2 1/2 Monaten im Testeinsatz hat die leichte MoveLOC XC Dropper-Stütze aus dem Hause VECNUM so manchen Dreck und tiefe Temperaturen erlebt … und hat sich dennoch keinerlei funktionelle Schwächen geleistet. Sie ist das letzte Testprodukt, das sich amCUBE AMS 100, unserem „Projekts „Winterbike Light“ noch im aktiven Test befindet. Doch auch dieser Test neigt sich dem Ende zu. Was bleibt ein insgesamt sehr positiver Eindruck. Die VECNUM XC hat sich als sehr durchdacht und uneingeschränkt funktionell bewiesen.

Auf das Gewicht bin ich ja schon zur Genüge eingegangen – 389 g für die ungekürzte, nackte Stütze oder 435 g mit allen Kleinteilen und Remote sind schon mal richtig gute Werte. Wenn man die absoluten Leichtbaustützen ausklammert, wären das gerade mal 150-200 g Mehrgewicht gegenüber einer hochwertigen starren Stütze. Da muss man sich schon zweimal überlegen, ob einem die zusätzliche Sicherheit und der größere Spaß auf den Trails das bisher an zusätzlichem Gewicht nicht wert sind. Für mich persönlich und auf meinen schnell wechselnden Trails ist es nach dem Test keine Frage mehr: Es lohnt sich!

Es war eine Freude die VECNUM MoveLoc XC die letzten Monate über am XC-Bike zu fahren.

Die drei-stufige Absenkung der MoveLoc XC mit 0/40/100 mm ist perfekt um technische Trailabschnitte zu entschärfen und mehr Sicherheit zu spenden. Mit den zur Verfügung stehenden Hub zielt die MoveLoc klar auf die Fraktion der XC- und Marathonbikes ab, für die mehr Absenkung meist nicht notwendig ist und zugleich auch deutlich schwerer käme. Ich selber habe die Absenkung fast immer nach dem Motto „ganz oder garnicht“ genutzt. Die mittlere Stufe kam bei mir kaum zum Einsatz. Deswegen hat es mich auch kaum gestört, dass die 40-mm Zwischenstufe beim ungebremsten Aus- und Einfahren meistens übersprungen wird. Will man sie wirklich nutzen, muss man sie aktiv ansteuern, indem man die Stütze beim Ausfahren aktiv verlangsamt, bzw. beim Einfahren nur verminderten Druck auf den Sattel gibt. Außerdem ist die  Bedienung der MoveLoc XC so leichtgängig und die Funktion so flott, dass ich die Zwischenstufe eigentlich nie lange genug drin gehabt hätte, dass sich der Aufwand sie anzusteuern gelohnt hätte. Die Bedienkräfte mit dem eigenen TrigLoc Remote sind angenehm niedrig und auch die Ein- bzw. Aasfahrgeschwindigkeit der Stütze ist ebenfalls sehr gelungen.
Wie angekündigt, habe ich noch ein wenig mit dem hydraulischen „Soft-Stop“ der MoveLoc XC experimentiert, der dafür sorgt, dass der obere Endanschlag sehr sanft und weich, aber dadurch auch kaum wahrnehmbar erfolgt. Durch Ablassen von 2-3 ml  Öl aus der Gasdruckfeder wird der Anschlag zwar etwas härter, aber während der Fahrt, blieb er für mich weiterhin nicht wirklich wahrnehmbar. Ein akustisch prägnanterer Anschlag wäre nett gewesen, ist bei der Zuverlässigkeit und tadellosen Funktion der MoveLoc aber auch nichts, worauf ich nicht genauso gut verzichten kann.

  

Wenn auch nicht unbedingt ein optischer Leckerbissen, ist die mechanische Arretierung per externem Bolzen ein kleines Ingenieurs-Kunswerk in Sachen Einfachheit, Funktion und Ausfallsicherheit. Der direkt in das Stützenrohr greifende Bolzen hat unter allen Umständen zuverlässig funktioniert. Nach der ersten Testphase, bei der die Stütze vor gröbsten Verschmutzungen durch die MUDHUGGER Schutzbleche geschont worden ist, lag die MoveLoc im zweiten Testteil ungehindert den Elementen preis. Auch sehr tiefe Temperaturen bis unter -10°C, anfrierende Nässe und allerhand Schlamm konnten das System nicht ins Straucheln bringen. Die kleinen, durch vorgespannte Kunststoffbuchsen gefüllten Löcher im Stützenrohr könnten zwar potentielle Problemstellen für Schmutz und Wasser sein, haben sich im Praxiseinsatz aber nie als irgendwie anfällig gezeigt. Alles funktionierte stets mustergültig.

Mit ihrer externen Mechanik, samt Fail-Safe-Funktion bietet die rein mechanische Dropper ein Maximum an Zuverlässigkeit.

VECNUM gibt sich aber nicht damit zufrieden eine durch seine rein mechanische Konstruktion sehr zuverlässiges Produkt zu bauen. Es gibt praktisch nichts wodurch die Stütze außer Gefecht gesetzt werden kann – selbst ein defekter Remote Hebel oder abgerissener Zug nicht, denn durch seinen zusätzlichen Fail-Safe-Hebel an der Anlenkung lässt sie sich die Stütze immer noch einwandfrei bedienen. Ein weiterer Vorteil des komplett mechanischen Systems: Das Bike kann und darf jederzeit, auch an der eingefahrenen Stütze hochgehoben oder aufhängt werden. Und weil die Montage samt externer Zugverlegung auch so einfach von der Hand geht, kann man die MoveLoc auch ziemlich einfach zwischen Bikes hin und her tauschen.

Auch wenn ich diese Option nicht genutzt habe, ist es  ein nicht unwichtiger Vorteil, dass sich die MoveLoc XC unten um bis zu 40 mm kürzen lässt. Neben der geringfügigen Gewichtseinsparung (laut Hersteller ca. 11 g), reduziert diese Option die gerade bei kleineren Fahrern und Rahmen heiß umkämpfte Einstecktiefe der Dropper. Gerade wenn es nur ein paar Zentimeter sind die irgendwo fehlen, ist es schön, dass man hier noch flexibler ist.

Der extrem leichte und sehr durchdachte TrigLoc Remote ist ein weiteres Highlight des Tests.

Besonders möchte ich noch mal den TrigLOC Remote lobend ansprechen, der aufgrund seiner leichten Funktion, durchdachten Zugklemmung und des aberwitzig geringen Gewichts (15 g ohne der mitgelieferten Lenkerklamm-Schelle) zu den besten mechanischen Remotes gehört, die es derzeit gibt. Wirklich klasse das Teil. Die beiden anderen VECNUM Komponenten, die teilbare TooLOC Sattelstützklemmung und die präzise gefertigte Reduzierhülse aus Alu (31,6 mm auf 30,9 mm) blieben seit ihrer Erstmontage komplett unauffällig und hielten die Stütze sicher und komplett knarz-frei in Position.

Zusammenfassung: Die Ingenieure von VECNUM haben mit ihrer MoveLOC XC eine echte heiße und ausgesprochne leichte Dropper-Stütze im Programm. Die Stütze ist sehr einfach an wirklich jedem Rad zu montieren das ein Sateltrohrduchmesser von 30,0 oder mehr hat, passt mit ihrem Hub von 100 mm ausgesprochen perfekt an XC-/Marathon-und Touren-Bikes und verfügt über viele Technologien, die sie extrem zuverlässig und ausfallsicher machen. Jeder Aspekt, vom smarten Sattelklemmkopf über den erstklassigen Remote bis hin zur externem Mechanik samt Fail-Safe-Knopf ist bis ins letzte Detail wirklich durchdacht. Bis auf die etwas martialische Optik, die ich mittlerweile aber fast schon lieb gewonnen habe, gibt es absolut nichts an der VECNUM MoveLoc XC Dropper-Stütze auszusetzen. Für 389.- Euro (samt TrigLoc-Remote) ist die Dropper ihren Preis auf alle Fälle wert. Toll gemacht und voll empfehlenswert.

RIDE ON,
c_g