NEWS von KNOLLY, TRANSITION, KONA und AMERICAN CLASSIC: von c_g

Und es geht weiter im Karussell der 29er–NEWS und „-Halb-NEWS“ für die Saison 2018: KNOLLY Bikes wird konkreter mit ihrem ersten 29er. KONA bringt 29er Update in der Process-Linie und TRANSITION bringt das Smuggler bald auch mit Carbonrahmen.

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KNOLLY BIKES – Fugitive 29er (und 157TRAIL)

Derzeit gibt es nur Grafiken und Renderings des KNOLLY Fugitive 29ers, aber das soll sich im Frühjahr 2018 ändern.

Den Anfang macht die kanadische Kultmarke KNOLLY BIKES, die sich bisher aus dem Bereich der 29er ziemlich rausgehalten haben. Seite Ende letzten Jahres nun werden die Informationen immer konkreter, dass auch dort fleißig an 29er Plattformen gebastelt wird.

 

Das Bike, das auf den Namen „Fugitive“ hören wird, soll ein aggressives Trailfully mit 120 mm Federweg am Heck und 130 bis 140 mm an der Front werden. Noch gibt es zwar wenig wirklich konkretes, aber zumindest ein paar Renderings und eine Geometrietabelle davon sind bereits im Netzt zu finden.

Teaser-Geometrie des neuen KNAOLY Fugitive – zum Vergrößern anklicken.

Mit einem 65,75° bis 66,5° Lenkwinkel, einem langen Oberrohr (615 mm in Medium und 644 mm in Large), dazu einem steilen Sitzwinkel von 74,25° bis 75° und einem kompakten 430 mm Heck, passte es genau in die Riege der modernen Trail-29er. KNOLLY-typisch findet man eine ganz eigene Designsprache, die selbstentwickelte Viergelenker-Hinterbaukinematik mit doppeltem Umlenkhebel und .. das ist (fast) neu einem 157 mm breiten Hinterbau.

So soll der 157TRAIL Hinterbau einmal aussehen – mehr Steifigkeit, mehr Reifenfreiheit und ein kompakter Hinterbau. Das hier gezeigte 38er Kettenblatt ist einfach umgedreht. Die RACE FACE Next als eine der Kurbeln mit dem geringsten Q-Faktor passt immer noch.

Mit der gleichen Argumentation wie bereits PIVOT beim Switchblade (dort as „Superboost Plus“) überspringt KNOLLY einfach das 148-mm-Boost-Maß und geht bei allen 2018er Modellen gleich auf 157 mm, das sie 157TRAIL nennen. Ein breiteres Nabeneinbaumaß bedeutete mehr konstruktive Möglichkeiten für kompaktere Hinterbauten, mehr Reifenfreiheit und nicht zuletzt steifere und robustere Laufräder. Dabei ist 157×12 ja kein neuer Standard, sondern einer, der bisher schon bei Gravity-Bikes zum Einsatz kam.

Auch an die Ferienfreizeit hat man bei 157TRAIL gedacht – der neue Hinterbau ist diesbezüglich nur unmerklich breiter als der Vorgänger mit 142×12 Standard.

KNOLLY geht dabei recht offen mit ihren Erkenntnissen um und zeigt, wie das resultierende Bike (hier abgebildet, das noch nicht vorgestellte Fugitive 29er) eine sehr ähnliche Ferienfreizeit haben wird wie bisher ihre 142 Bikes  (Bild oben), bei gleichzeitig über 30% steiferen Laufrädern (Grafik unten) und massiver Reifenfreiheit (>2,6“ bei 29ern und >3,0“ bei 27,5, die beiden Bilder ganz unten) und der Möglichkeit einen Umwerfer zu montieren.

Während 148 Boost gegenüber 142×12 nur geringe Steifigkeitsvorteile bringt (12%), soll 157 Trail satte 31 mehr Steifigkeit erzielen.

Wir sind wirklich gespannt auf die offizielle Vorstellung des Fugitives und wenn man den Ankündigungen von KNOLLY Glauben schenkt, auch der noch folgenden 29er Plattformen.

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KONA Process 153 als 29er

Keine Ahnung, wie, aber irgendwie ist es komplett an uns vorbei gegangen, dass auch KONA bei der nächsten Generation der Process All-Mountain-Fullies ein neues 29er vorgestellt hat– das Process 153 29er (es gibt auch eine Version in 27,5).

Das neue KONA Process G2 153 al DL 29er in Szene gesetzt.

Das freut uns, auch wenn das zugleich den Tod des seinerzeit richtungweisenden Process 111 bedeutet! Bereits 2013 war KONA einer der ersten Bikehersteller, die auf längere Oberrohre, flachere Lenkwinkel und kompaktere Hinterbauten gesetzt haben und das konsequent in ihren Bikes eingebaut haben – ein Trend der heute beinahe überall umgesetzt wird.

Mit der nächsten Generation der Process Reihe setzt KONA weiterhin auf die bekannten Qualitäten von hoher subjektiver Fahrsicherheit bei gleichzeitig vollem Spieltrieb wollte, aber vor allem in Sachen Effizienz und Uphill-Performance deutlich zulegen. Dafür wurde ein neuer Rahmen entwickelt, die Kinematik komplett überarbeitet und der Dämpfer (jetzt ein metrischer Trunnion) vom Oberrohr nach unten verlegt. Positiver Nebeneffekt – jetzt passt sogar eine Trinkflasche ins Rahmendreieck. Um die immer länger werdenden Dropper-Stützen unterzubringen wurde das Sitzrohr sehr kurz gemacht.

Während es vom Process 153 in 27,5 bereits einen Carbonrahmen gibt, bleiben die Process 29er vorerst noch beim Alurahmen. Eine leichtere Carbonversion ist aber bereits in der Entwicklung. Beim Alurahmen verläuft die Zugführung komplett extern. Wie üblich bei KONA, sind die Bikes weniger auf Leichtbau, denn auf Robustheit gebaut. Der 29er Alurahmen wird mit Dämpfer auf ca. 3,8 kg angegeben.

Die Geometrie hat dabei ebenfalls ein leichtes Update erfahren. Mit einem 66° Lenkwinkel, dazu ein 76° Sitzwinkel und ein Oberrohr von 630 mm in Größe Large bleibt man der Long, Low’n Slack Philosophie treu ohne zu extrem zu werden. Beachtlich, ist, dass man trotz des deutlich größeren Federwegs (nun 153 mm) die Kettenstreben sogar noch kürzer hat machen können – von ohnehin bereits rekordverdächtigen 430 mm auf nun 425 mm, genauso kurz wie auch beim Process 123 27,5er.

Derzeit gibt es nur zwei 29er Komplettbike-Modelle. Das besser ausgestattete Process 153 Al/DL 29 (oben links) kommt mit einem ROCK SHOX Yari Solo Air /Deluxe RT Fahrwerk, SRAM GX Eagle 1×12 Antrieb, SRAM Guide R Bremsen (200/180 mm) und eine Reverb Dropper Stütze für etwa 4000.- Euro. Das Process 153 AL 29 (oben rechts) bekommt zwar das identische Fahrwerk, dafür aber eine SRAM NX 1×11 Schaltung, Level T Bremsen und einer TRANS-X Dropper Stütze. Dafür sinkt der VK auf ca. 3500.- Euro. Beide Bikes rollen auf WTB STPi29 Felgen und MAXXIS Minion DHF 2.3 Reifen.

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TRANSITION Smuggler auch in Carbon

Auch die kleine umtriebige Marke aus dem Nordwesten der USA, TRANISTION BIKES, hat diese Woche wieder eine kleine Neuheit für uns – das Smuggler Carbon.

Für 2018 wird es das TRANSITION Smuggler wohl auch mit Carbonrahmen geben – deutlich leichte aber sich deutlich teuerer.

Wie haben bereits im Rahmen der Eurobike’17 ausführlich über das Smuggler und seinen großen Bruder, das Sentinel berichtet. Wie alle 2018er Modelle von TRANSITION basiert auch das Smuggler auf der ausgefallenen SBG-Geometrie, die den aktuellen Trend „Long, Low’n Slack“ versucht noch etwas weiter zu denken und ihn durch einen verkürzten Offset bei den Gabeln noch weiter zu verbessern.

Ein paar Detailbilder des neuen Smuggler Carbon Rahmens.

Wie schon vor etwa 2 Wochen im Fall des Sentinel, kündigt man jetzt auch eine Carbonversion des Smuggler an. Nicht ganz so extrem wie das Sentinel, aber mit seinem 120 mm am Heck und 140 mm an der Front, einem 66° Lenkwinkel, dazu ein steiler Sitzwinkel (je nach Rahmengröße zwischen 75,3! Und 77°) und ein kompaktes Heck (430 mm) ist auch das Smuggler ein „waschechtes Trailbike mit Potential für mehr“.

Das neue Smuggler Carbon hat einen langen Entwicklungsweg hinter sich, doch 2018 wird das Bike Realität.

Das nun vorgestellte Smuggler Carbon soll gegenüber dem Alu-Modell immerhin satte 1000 g Gewicht einsparen, wird aber zugleich auch etwa 1000.- Euro mehr kosten. Der Preis des Rahmenkits wird auch um 3000.- Euro liegen. Als voraussichtliche Verfügbarkeit wird auch hier das späte Frühjahr angegeben.

Hier wieder ein wirklich lustiges Video der TRANSITION Jungs zum neuen Bike:

Test-Ankündigung: Und wenn wir schon dabei sind, Über das TRANSITION Smuggler zu sprechen – wir haben bereits einen Test der Alu-Version des TRANSITION Smuggler für dieses Frühjahr mit dem deutschen Vertrieb TRAILTOYS vereinbart. Das wird spannend.

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AMERICAN CLASSIC schließt Produktion in Taiwan

Doch leider gibt es nicht nur erfreuliches zu berichten. Offensichtlich hat einer unserer Lieblings-Laufradhersteller AMERICAN CLASSIC seine Produktion in Taiwan geschlossen. Wie zu lesen war, gab es wohl anhaltende Probleme mit den Absatzzahlen, welche die Marke zum Jahreswechsel wohl zu dem Schritt gezwungen haben.

In unserem Test 2017 konnten die AMERICAN CLASSIC 3834 Laufräder voll überzeugen – sehr leicht und dabei auch noch unglaublich robust.

Als Mountainbiker und Tester bedauern wir das sehr, denn damit wird der Markt um eine Ideenschmiede und Marke ärmer, die sich in den über 25 Jahren ihrer Geschichte sehr oft als Vordenker der Branche erwiesen hat. Mit ihren sehr leichten White Lightning Alu-Laufrädern waren sie eine der frühesten Befürworter breiter Felgen und über Jahre hinweg unsere Referenz in diesem Bereich. Und mit den neueen 3438 Felgen (und  3034) haben sie wieder einmal gezeigt, wie leicht man auch breite Felgen bauen kann. Nicht umsonst hat Cécil Ravanell auf ihren Felgen und Laufrädern die EWS in 2016 und 2017 so dominiert …

Auf der Eurobike 2016 hatte ich die Chance mich nicht nur mit Bill Shook (links) und Ellen Kast (zweite von rechts) zu unterhalten, sondern auch mit den Ravanels.

Bill Shook und Ellen Kast in Aktion auf der Eurobike 2012 – immer ein Lächeln auf den Lippen und ein freundliches Wort für jeden.

Aber auch persönlich kann ich nur betonen, wie leid es mir tut diese Nachrichten zu schreiben, denn die beiden treibenden Köpfe hinter AMRICAN CLASSIC Bill Shook und Ellen Kast waren nicht nur brillanten Köpfe und Bike-verrückte, sondern auch eine der nettesten und herzlichsten Persönlichkeiten, die ich in meinen Jahren in der Bike-Branche kennenlernen durfte.
Das Silver-Lining am Horizont dieser Nachricht, ist, dass Bill und Ellen zwar die Produktion aufgeben mussten, derzeit aber versuchen die Marke so abzugeben, dass sie weiterleben wird und zum anderen mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen weiterhin als Konstrukteure/Berater für andere Marken zur Verfügung stehen. Wir wünschen euch viel Erfolg auf diesem Weg!

RIDE ON,
c_g