MAGURA MT Trail Carbon – Testfazit: von c_g

MAGURA hat sich mit ihrer zweiten Generation von MT Bremsen viele Freunde geschaffen und Vertrauen zurückgewonnen. Für viele Fahrer ist die MT Next Generation von Bremsen aus Bad Urach seit ihrer Einführung 2014 der Inbegriff für sorglose Brems-Performance und Zuverlässigkeit geworden. Auch in allen bisherigen Tests von unserem Team haben die MT Bremsen stets ohne irgendwelche Probleme funktioniert – sei es die MT7 in meinem Langzeittest, GG der seit 2014 auf einer MT8 unterwegs ist, oder die MT5 unter unserem Schwergewichts-Gelegenheitstester Clay.

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Als mir durch einen unerwarteten Ausfall einer BFO H2O die Leute von MAGURA eine brandneue MT Trail Carbon Bremsen ans Rad schraubten, war es deswegen für mich auch weniger eine Frage dessen wie sich die Bremse in Sachen Zuverlässigkeit schlagen würde. Mein Fokus lag mehr darauf wie sich die Theorie von 4+2 = 3 in der Praxis schlagen würde.

Wie bereits bei der Vorstellung und dem Testintro geschrieben, ist die MT Trail Carbon ja keine wirklich neue Bremse sondern eine Kombination bereits existierenden Bestandteilen – vorne nahezu baugleich mit der Vierkolbenbremse MT7, hinten mit der Zweikolbenbremse MT8. Damit die MT Trail aber am Ende doch mehr ist, als eine einfache Kombination hat auch die Vierkolbenvorderbremse ebenfalls einen leichten geflochtene Carbonlay Carbon-Hebel und Carbolay Klemmschellen bekommen. Um die Trail auch optisch hervorzuheben haben die Bremskolben wunderbar glänzend silber-glänzendes Finish bekommen.11 MAGURA MT Trail Damit ist die MT Trail einerseits deutlich leichter als ein MT7 Set (Magura spricht von 15%), aber gleichzeitig deutlich standfester wie eine MT8 vorne und hinten es wäre. Eine echte Trailbremse eben. All das resultiert in einer echt sexy aussehenden Bremse, die – nicht überraschend – auch einen Premiumpreis hat. Stattliche 579.- Euro stehen in der Liste, wobei man die Bremse auch schon um 500.- Euro und damit im Bereich eines MT8 Sets bekommt.

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Praxiserfahrungen

Wie macht sich die Bremse aber auf dem Trail? Ganz einfach ausgezeichnet! In den mittlerweile 2 ½ Monaten, in denen ich und andere Tester die MT Trail Carbon am CUBE Stereo C:68 Dauertester gefahren sind, gab es nie Grund für irgendwelche Kritik. Egal wie stark verschmutzt das Bike auch war, wie schlammig oder wie nass die Bedingungen waren, bis auf ein gelegentliches Quietschen, gab es nichts zu berichten außer erstklassiger Verzögerung und tadelloser Funktion.

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Das Konzept einer stärkeren Bremse vorne und hinten ist an sich absolut logisch und einleuchtend – schließlich braucht man zwischen etwa 60 bis 70% der Bremseleitung vorne und nur der Rest geht aufs Konto der Hinterradbremse: Auf dem Trail macht sich die Kombination aber zunächst weniger bemerkbar als erwartet. Dass es falsch wäre zu sagen, dass die Zweikolbenbremse nur die halbe Bremskraft ihrer Vierkolben-Geschwister hat, ist ohnehin jedem Biker klar – auch die MT8 hat eine mehr als ordentliche Bremskraft. Die Vorderbremse der MT Trail ist stärker, keine Frage, aber der Unterschied ist geringer als man zuerst vermuten möchte. Für mich und auch andere Fahrer, die damit gefahren sind, war es eine Frage von ein paar wenigen Bremsungen um sich darauf einzustellen. Kein einziger hat je einen deutlichen Unterschied zwischen der Vorder- und Hinterradbremse angemerkt oder auch nur registriert.
Wo macht aber dann die Kombination aus einer Vierkolbenbremse vorne und einer Zweikolbenbremse wirklich Sinn. Die Antwort ist ganz einfach: Überall dort, wo ein echte Downhill Bremse nicht erforderlich ist, eine XC-Bremse aber evtl. überfordert sein könnte – also beim Befahren echter Trails, gerne auch alpiner Ausmaße. Hier nämlich kann die Trail ihr Vorzüge aus geringem Gewicht und hoher Standfestigkeit und Hitzebeständigkeit wirklich ausspielen.

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Das durfte ich bereits mehrfach ausprobieren, konnte es aber umso deutlicher bei den zahlreichen Abfahrten des Fleckalm-Trails von Kirchberg im Rahmen der Eurobike Media Days erleben. Neben diversen Bikeneuheiten mit deren Bremsen, bin ich die 1000-Tiefenmeter-Abfahrt auch ein paar Male mit der MT Trail Carbon runtergejagt. Während ich dabei so manche Bremse dabei durchaus schon an ihre Limits gebracht habe, blieb die MT Trail auch bei zwei Non-Stop-Abfahrten konsistent und vollkommen unbeeindruckt. Wäre eine MT7 Downhillbremse dabei ebenso unauffällig geblieben? Sicher, aber ob eine MT8 das auch ohne Hitzebprobleme geschafft hätte?

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Testfazit: Am Schluss, bleibt es dabei: Die MAGURA MT Trail Carbon funktioniert und funktioniert ohne in dem Test irgendeinem Bereich je Schwächen zu zeigen. In meine Augen füllt sie die vorhandene Lücke zwischen MT8 und MT7 sehr gut aus. Eine ideale Bremse für alle die echten Mountanbiker, die eben mehr brauchen als eine XC-bremse, aber eben noch keine DH-Bremse.
Derzeit bietet MAGURA das MT Trail Konzept leider nur in der hier gefahren Premiumversion „Carbon“ an. Es braucht aber keine hellseherischen Fähigkeiten um zu ahnen, dass früher oder später auch eine günstigere Variante auf Basis der MT5 und MT4 kommen könnte.

RIDE ON,
c_g