SQ-LAB Super3 Carbonlenker – Testfazit: von c_g
Lenker sind mir am allerliebsten, wenn man sie beim Biken nicht weiter bemerkt. Ich hatte im Intro und den Ersten Praxiseindrücken zu dem innovativen geflochtenen (!) Super3 Carbonlenkers von SQ-LAB ja bereits geschrieben, dass er mir genau das geboten hat. Seine mit 16° sehr ausgeprägte Kröpfung ist ja ohnehin eine Geometrie, die mir eher zusagt, als dass sie mir Kopfzerbrechen bereitet. Die für einen All-Mountain- und Endurolenker ideale Breite von 780 mm ist ja ohnehin perfekt.
Die Konstruktion des Lenkers mit einem Durchmesser von 27,0 mm im Vorbauklemmbereich, der mittels einer Kunststoffhülse sehr einfach auf das übliche 31,8 mm Klemmmaß gebracht wird, sollte dem Lenker ja optimale Flexeigenschaften verliehen und zusätzliche Pluspunkte in der Komfortwertung verschaffen. Ein Aspekt, den ich voll und ganz unterschreiben kann – zusammen mit dem ANSWER PROTAPER CARBON 20/20 gehört er zu den aus meiner Sicht komfortabelsten und bestgedämpften Lenkern, die ich bisher kenne.
In den ersten Eindrücken hatte ich ja noch erwähnt, dass sich trotz der in meinen Augen perfekten Kröpfung nach 2-3 Stunden im Sattel doch ein leichtes Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Händen eingestellt hat. Seither habe ich von dem vorher gefahrenen ERGON GE1 Griff auf die SQ-LAB 711 Griffe umgerüstet, die SQ-LAB uns zusätzlich geschickt hatte.
Seither kann ich von keinerlei Probleme mehr. Seither kann ich nur noch positives von dem Lenker (und den Griffen berichten) … keine Spur mehr von Kribbeln oder Taubheitsgefühlen auch nach längerer Fahrt und dennoch maximale Kontrolle auf dem Bike. Am Komfort und der Ergonomie des SQ-LAB Super3 hatte ich ja ohnehin noch nie irgendwelche Kritik geübt.
In einem Fall bei einer besonders unsanften Landung kam es einmal vor, dass sich der Lenker um ein paar Grad im Vorbau gedreht hat, aber bei der Nachkontolle hat sich herausgestellt, dass ich einfach die Klemmung viel zu schwach angezogen hatte. Mit den vom Hersteller zugelassenen 5-6 Nm Klemmkräften (je nach Art der Klemmung), dreht sich da ganz sicher nichts mehr.
Testfazit: Der SQ-LAB Super 3 ist ein Lenker, der polarisiert. Als erster maschinell (und komplett in D) gefertigter MTB-Lenker ist er nämlich nicht nur ein prestigeträchtiger und leichter Technologieträger (208 g) der dementsprechend auch einen stolzen Preis von 279,90 Euro hat … auch seine Kröpfung 16° verhilft ihm dazu, dass er kein Teil ist, das man sich nur mal „einfach so“ ans Bike schraubt. Der Super 3 ist ein Lenker, den man haben will … oder eben nicht.
Ich habe den Super3 Lenker im Test sehr wohl schätzen und lieben gelernt. Die Geometrie passt mir perfekt für den Einsatzbereich AM & Enduro und auch das in meinen Augen hervorragende Flexverhalten hat sogar am 140 mm Fully seine Qualitäten gezeigt, wäre aber ganz sicher auch am Fully nicht fehl am Platze. In meinem Test hat erst die Kombi mit dem hauseigenen 711 Ergo-Griffen den Komfort und die Ergonomie perfektioniert, aber das muss nicht für jedermann so sein.
Anmerkung: Neben dem superedlen Super3 in geflochtenem Carbon bietet SQ-LAB auch noch eine deutlich günstigere Alu-Version mit der Bezeichnung „311“ an, die mit nur ca. 120 g Mehrgewicht schlanke 89,95 Euro kosten soll und zudem noch in 3 verschiedenen Rises (15, 25 und 50 mm) angeboten wird – ein spannende Alternative.
RIDE ON,
c_g
*************************************
Ausblick: Auch wenn der offizielle Test des SQ-LAB Super3 damit abgeschlossen ist, werde ich den Lenker noch etwas weiter fahren, bis das nächste Testprodukt seinen Platz einfordert.
In der Zeit, aber mit einem besonderen Augenmerk auf den bereits im Intro angesprochenen SQ-LAB 411 Innerbarends, die SQ-Lab dieses Frühjahr herausbringen will. Tobi Hild hatte uns damals schon einen fahrfertigen Prototypen davon zugesandt.