BULLS Hattori 29er Laufräder – Testfazit: von c_g
Laufräder sind neben Reifen eine der Komponenten, welche die Performance eines Bikes am meisten beeinflussen. Genau deswegen ist es jedes Mal ein spannende Sache einen LRS zum Test zu bekommen. Oft tauchen dabei die Schwächen und Stärken schon recht bald auf. Schon bei der Reifenmontage merkt man ob der Hersteller seine Hausaufgaben in Sachen Schlauchlos-Performance gemacht hat. Am Bike spürt ein versierter Fahrer schnell wie es um die Beschleunigung und Steifigkeit bestellt ist. Und wenn man das miese Wetter der letzen Wochen berücksichtigt, lässt die Zeit auch ein erstes Urteil zur Lagerqualität zu.
Der BULLS Hattori Laufradsatz kannt mehr als nur gut aussehen!
Und wie seht es mit dem BULLS Hatori Laufrädern die mit ihrem VK von 1199.- Euro ein High-Performance Laufrad durchaus auf ein erschwingliches Niveau bringen? Gab es hier etwas zu bemängeln?
Um ehrlich zu sein – Nein. Ich konnte in dem Test kaum echte Schwächen feststellen und bin wirklich beeindruckt wie der Hatori die unterschiedlichen Aspekte eines guten Laufrades in sich vereint.
In manchen Bereichen geht man zwar eigene Wege – so etwa damit, dass der LRS in Schnellspanner-Konfiguration und ohne Dichttape ausgeliefert wird, aber wer die Umrüstung auf die heute üblicheren 142×12 und 100×15 erst einmal hinter sich hat (man benötigt dafür hinten einen 12er Inbus!), braucht sich damit ohnehin nicht mehr zu beschäftigen. Auch der sehr stramme Sitz der Reifenwülste auf der Felge ist eher ungewöhnlich –dafür hält der Reifen auch im Falle eines Plattens absolut zuverlässig auf der Felge. Ich durften es, wie im Zwischenbericht bereits beschrieben, selbst erfahren und war von den Notlaufeigenschaften sehr angetan. Die Reifenmontage selbst geht ja auch hier sehr gut werkzeugfrei von statten.
Ein kleines Manko, das die großvolumige Hattori Felge mit anderen ähnlichen Carbonfelgen teilt, ist dass manche Ventile schon grenzwertig kurz sind, wenn man den Luftdruck öfter kontrolliert oder ändern will. Wie bereits erwähnt, eine Montage von SCHWALBE’s Procore geht in der aktuellen Version zum Beispiel gar nicht – nach Aussage von SCHWLABE arbeitete man aber bereits an einer Version mit längerem Ventil.
Egal welche Fahrweise – hier mal gemäßigt über Wurzeln – die Hattroi stecken alles locker weg was noch unter All-Mountain/Enduro fällt.
Was die Steifigkeit, Robustheit und Beschleunigung angeht, konnte ich in dem Test ebenfalls keine echten Kritikpunkte finden. Hier hat BULLS eine echtes High-Performance-Produkt auf die Beine gestellt. Die Hattori erreichen zwar nirgends echte Superlative, vereinen die einzelnen Aspekte eines Laufradsatzes so gelungen, dass sich der LRS durchaus mit Mitbewerbern vom Schlage einer ENVE messen darf. An einem Gesamtgewicht von 1670 g im 29er Format kann man wirklich nicht viel aussetzten, außer man gehört zu den echten Gewichtsfetischisten oder XC-Racern. Für alles was der Amateurfahrer je braucht, sind sie zweifelsohne schnell und flink genug. Wenn man bedenkt, dass die Felge noch mit einer Innenweite von stattlichen 31,6 mm aufwartet, weiß, dass es sich hier um einen topmodernen Laufradsatz der nächsten Generation handelt.
Der BULLS Hattori LRS ist sehr steif und präzise zu fahren.
Die Steifigkeit liegt auf höchstem Niveau und hat mich im Laufe des Tests mehrfach positiv überrascht – einmal der schieren Lenkpräzision wegen, aber auch weil er sich sehr direkt und schnell beschleunigen lässt. Dennoch schafft der Hattori den Spagat aus Steifigkeit und Komfort sehr gut, denn er fährt sich nie hölzern oder harsch sondern immer sehr angenehm gedämpft – eine Qualität, die ich sowohl den Eigenschaften von Carbon, aber auch der hochwertigen Einspeichung zuschreibe.
Dass die Felge dabei auch sehr robust ist, war aufgrund der über 3,5 mm breiten hakenlosen Seitenwände zu erwarten, wurde aber in dem Test mehrfach bestätigt. Sowohl bei dem oben angesprochenen Platten mit anschließender Heimfahrt ohne Luft im Reifen, wie auch bei dem übrigen Test, in dem ich Bike und Laufräder keineswegs geschont habe, gab es nirgends Anlass zur Klage. Die Felgen laufen auch nach gut 1,5 Monaten genauso gerade wie am ersten Tag.
Auch beim Leichtlauf und der Kontrolle der Nabenlager auf Verschmutzung nach abgeschlossenem Test, gab es nichts anzumerken. Alles war schmutzfrei und leichtgängig. Der nicht allzu hochwertig wirkende Freilauf der Hinterradnabe mit nur 3 Sperrklinken und einer eher groben Rasterung bleibt den gesamten Test hindurch ebenfalls vollkommen unauffällig. Ebenfalls Top. Nur ganz am Ende bei der Demontage des Laufrades gab es eine Auffälligkeit: Der Kassettenkörper und mit ihr die Kassette hatten ca. 3 mm Spiel auf der HR-Nabe. Bei genaue Inspektion ergab sich, dass das Feingewinde der aufgeschraubten 12 mm Endkappe Kappe einen defekten Gewindegang hatte weshalb sie zwar fest saß, aber nicht ganz auf das Gewinde aufgeschraubt war. Keine Ahnung, wie und warum ich das nicht eher gemerkt hatte, aber während des gesamten Tests hatte das keinerlei Einfluss auf die Schaltperformance. Ich habe Versuchsweise nochmal die QR-Lappen aufgeschraubt und die gingen ganz auf das Gewinde. Weil ich aber nicht ausschließen kann, das Gewinde nicht selber bei der Umrüstung zerstört zu haben und besonders, weil es trotzdem während des gesamten tests keine Auffälligkeiten gab, hat der späte beinet für mich keine Auswirkungen auf der Gesamturteil.
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Testfazit:
„BULLS hat mit dem Hattori Laufradsatz offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht. Hier passen alle Puzzleteile sehr gut zusammen und ergeben ein erstklassiges Carbonlaufrad mit einem extrem breiten Einsatzspektrum.“
Wie gesagt, in der Praxis konnte ich keine echten Schwächen des LRS feststellen. Leicht, schnell, robust und auch noch erschwinglich – eine Kombination von Eigenschaften, die man heute nicht allzu oft findet. Damit ist der BULLS Hattori 29er LRS aus unserer Sicht uneingeschränkt empfehlenswert für alle die einen Laufradsatz wollen, mit dem sie alles vom Marathon, bis hin zum Enduro-Race fahren wollen und dabei auf ein Top-Preis-/Leistungsverhältnis wert legen.
RIDE ON,
c_g
