SCHWALBE Rock Razor 2.35 PaceStar – Erster Eindruck : von c_g
(& Procore Update II)
Vor ca. 2 Wochen habe ich euch diesen recht ungewöhnlichen Enduroreifen aus dem hause SCHWALBE vorgestellt, der zwar schon 2013 vorgestellt wurde, aber erst zur Saison 2015 im 29er Format rausgekommen ist. Mit seinen kleinen Zentralstollen und den kräftigen Seitenstollen soll der Rock Razor zum einen wirklich guten Leichtlauf und andererseits einen stabilem Kurvenhalt bieten. Nachdem es bis vor kurzem noch staubtrocken gewesen war, beschränken sich meine Praxiserfahrungen mit dem Rock Razor auch nur auf diese Bedingungen – Idealbedingungen für den Semislickreifen. Und so waren die ersten Erfahrungen auf meinen Hometrails mit dem Rock Razor auch ausgesprochen positiv.
Selbst gegenüber dem Allrounder Nobby Nic in gleicher Breite, den ich vorher auf dem Bike gefahren bin und der in etwa das gleiche Gewicht hat, ist der Rock Razor spürbar schneller. Es wäre vermessen ihn deswegen gleich in die XC-Kategorie zu stecken, aber für mich gehört er sicher zu den schnelleren All-Mountain-Reifen. Wohlgemerkt, genau wie den Nobby Nic vorher, bin ich den Rock Razor auch gleich mit dem SCHWALBE Doppelkammer-System Procore und tubeless gefahren. Wie von SCHWALBE’s Tubeless-Easy Reifen gewohnt hat es auch hier keinerlei Undichtigkeiten gegeben und der Reifen war vom ersten tag an luftdicht.
Unter den genannt trockenen Bedingungen hatte ich auch nie irgendwelche Probleme in Sachen Traktion oder Kurvengrip. Selbstverständlich spielt der extrem niedrige Reifendruck von 1,2 bar dabei auch eine große Rolle, der dem Rock Razor damit eine viel größere Kontaktfläche zu Untergrund bietet und es ihm erlaubt sich viel mehr an Trailunebenheiten anzupassen. In dieser Kombination und unter den genannten trockenen Trailbedingungen hat sich der Rock Razor durchweg souverän und sicher gefahren.
Egal ob über meine steilen und oft technischen Wurzeltrails, auf grobem Schotter oder auf sandigem Untergrund, der Reifen bot mir immer mehr als ausreichend Traktion und lies sich selbst in aggressiven Kurven nie aus der Ruhe bringen. Selbst auch auf dem losem und feinem Kies, den ich auf einer sehr steilen Auffahrt auf einer Alpentour vorfand, hat der Reifen stets sehr sicher für Vortrieb gesorgt – wobei ich gerade hier nicht wirklich sagen kann ob das mehr dem Reifen oder dem niedrigen Betriebsdruck von Procore zuzuschreiben ist.
Im zum Teil nassen und steilen Downhill auf oft schmierigen Steinen gab es ebenfalls nie Probleme. Zwar war hier mitunter zu spüren, dass die Traktion ans Limit kommt, aber zum einen war das sehr früh zu spüren und zum anderen bleibe der Reifen auch dann noch sehr gut steuerbar, wenn man ich bewusst durch hartes Anbremsen zum Ausbrechen bringt.
Auf weicheren Böden reicht es oft schon, den das Bike nur ein wenig in die Kurven zu drücken und schon fanden die stabilen und großen Seitenstollen genug Halt um Fahrer und Bike sicher auch um enge Kurven zu führen.
Insgesamt macht es Procore schwerer einen Reifen isoliert zu bewerten, weil es viele Eigenschaften, wie Dämpfung und Traktion doch deutlich beeinflusst, aber auch mit Procore bleiben die Grundzüge eines Reifens erhalten. Deswegen scheue ich mich nicht dem Rock Razor ein als ersten Eindruck ein durchweg positives Zwischenzeugnis auszusprechen. Bisher ergeht es mir damit genauso, wie seinerzeit mit dem Racereifen Thunder Burt, der mich damals in allen Eingenschaften sehr positiv überrascht weil er sich eben gar nicht so zickig und eigenwillig gefahren hat, wie man es vielleicht erwarten würde, sondern auch unter widrigen Bedingungen und im Grenzbereich noch sehr gutmütig bleibt. Allerdings fehlt es mir mit dem Rock Razor bisher noch an Erfahrungen unter solchen widrigen Bedingungen.
Die im letzten Update zu Procore genannte Geräuschentwicklung wenn der Außenreifen beim Überfahren von Hindernissen auf den Innenreifen gedrückt wurde war in Kombi mit dem Rock Razor übrigens nie vorhanden. Hier blieb das System fast komplett geräuschfrei.
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Zusammenfassung – Erster Eindruck:
Nicht zuletzt wegen der Idealbedingungen für den SCHWALBE Rock Razor konnte ich bisher keine echten Schwächen an dem reifen finden: Das Volumen ist großzügig; das Gewicht auch und der Reifen ist spürbar schneller als andere mit gröberen Stollen.
Wohlgemerkt, bisher bin ich den Reifen auch nur unter Idealbedingungen für den Semislick gefahren – seine Allroundeigenschaften und Nassperformance muss er erst noch unter Beweis stellen.
RIDE ON,
c_g