VREDESTEIN Black Panther Xtrac 29×2,2 – Zwischenstand: von c_g

Die Zeit war günstig für einen Reifentest – in gerade mal 1 1/1 Monaten hatten wir die komplette Bandbreite von Tauwetter mit  wassergsättigt tiefen Trails bis hin zu  abgetrocknet und wunderbar griffigen Böden. Ideale Bedingungen um einem universellen Reifen wie dem Black Panther Xtrac 2.2 auf den Zahn zu fühlen.

Auf die Gewichte, Dimensionen und Montage-/Schlauchloseigenschaften bin ich ja bereits im Introartikel (hier) eingegangen.

Was schon bei der Straßenanfahrt zum Trail auffällt, ist wie leichtfüßig und sanft der Xtrac rollt. Keine Spur von Vibrationen oder Rollgeräuschen. Dank des guten Gewichts fällt damit auch die Beschleunigung sehr gut aus. In sehr steilen Asphaltrampen, wo manche andere Reifen schnell mal mir flexenden Zentralstollen aufwarten (das raspelnde Geräusch kennt wohl jeder). Hier waren die in Fahrtrichtung gestreckten Mittelstollen auffallen neutral und stabil.

Ein weiterer Aspekt der Rolleigenschaften ist aber auch die sehr geschmeidige und flexible Karkasse des Blakl Panther Xtrac. Damit holt der Reifen noch mal mehr Komfort und weiches Abrollverhalten raus. Kehrseite davon ist aber, dass die Flanken sehr wenig Stabilität bieten und man den Black Panther Xtrac daher selbst auf einer so breiten Felge, wie der AMERICAN CLASSIC Race (hier) mit eher hohen Drücken fahren muss. In meinem Fall etwa 1,9 bis 2,0 bar und damit 0,2-0,3 bar höher als ich ihn normalerweise fahren würde. Dafür gab es bisher aber auch keine Durchschläge zu verzeichnen.

Meine initiale Aussage zu den sehr guten Schlauchloseigenschaften bleibt ebenfalls erhalten auch wenn einer der Reifen immer wieder am nächsten Morgen merklich an Luftdruck eingebüßt hat. Erst wiederholtes Aufschütteln der eingespritzten Duchtlösung auf kürzeren Werkstattfahrten konnten ihn ganz und dauerhaft abdichten. Danach war aber Ruhe und der Xtrac hält den Druck ohne Zwischenfälle.

***************************************

    

Kommen wir zu den Eigenschaften auf dem Trail:

Wie gesagt waren die Trails anfangs sehr nass und schlammig … keine Idealbedingungen für den Xtrac, wie sich schnell gezeigt hat. Was den Vortrieb angeht macht er sich dabei auch bei tiefen Böden noch recht gut, denn das offene Profil reinigt sich sehr gut und setzt kaum zu. Dumm nur, dass der Seitenhalt unter solchen Bedingungen grenzwertig ist. Ähnlich wie der vorher gefahrene TUFO XC5 Schlauchreifen (hier), fehlt es ihm einfach an Führung und Kontrolle und er neigt schnell um Wegrutschen– eine Eigenart die sich alle VREDESTEIN 29er teilen.. Hinten ist dies noch ganz gut zu kontrollieren, vorne aber hat es für so manchen Adrenalinschub gesorgt.

Mit den zunehmend trockeneren Verhältnissen die der Frühling bringt, der VREDESTEIN Black Panther aber was wirklich in ihm steckt. Bereits bei moderat feuchten Böden fühlt er sich sehr wohl ist schnell und verwöhnt mit toller Performance. Egal wie steil der Anstieg oder die Abfahrt, der Xtrac bietet stets ein sehr gutes Maß an Grip und Kontrolle. Eine besondere Stärke des Xtrac liegt (neben den oben bereits erwähnten Rolleigenschaften) darin, dass er sich bei allen Neigungswinkeln gleich sicher und kontrolliert anfühlt – eine Eigenschaft die mich zu immer aggressiveren Kurvenfahreten verleitet. Wenn er bei solchen griffigen Verhältnissen an seine hoch gesteckten Grenzen kommt, merkt man es frühzeitig und kann entweder etwas Speed rausnehmen oder eine kontrollierte Drift einleiten – in diesem Belang verhält sich der VREDESTEIN XTrac 29er mustergültig.

Auf Schotter oder einer Splittauflage fühlt man sich mit dem Xtrac zwar nicht mehr ganz zuhause, er macht aber immer noch eine recht gute Figur und bleibt weiterhin sehr gut kontrollierbar

–> Dem bisherigen Eindrück auf den heimischen Trails würde ich der Eigeneinschätzung des Black Panther Xtrac 2.2 von VREDESTEIN voll beipflichten und ihn in die Kategorie schneller Allrounder bis Racereifen für gemischte Verhältnisse einordnen. Weiter Fahrten in trockeneren Gefilden folgen um das Urteil abzuschließen.

RIDE ON,
c_g