NEWS – NINER BIKES zurück mit neuem RIP9 RDO: von c_g

Es ist schon eine Weile her, dass wir von NINER BIKES  im Trail- und All-Mountain-Segment gehört haben. Nach der geschäftlichen Neustrukturierung und gefühlter Abwesenheit vom deutschsprachigen Markt ist die in Colorado beheimatete Bikeschmiede, die ja unsere geliebten 29er Bikes maßgeblich nach vorne gebracht hat, hinter den Kulissen fleißig gewesen und will nun mit dem neuen RIP9 RDO nun eine zweite Ära für sich und ihre Kunden einzuläuten.

Das NINER RIP9 RDO ist der jüngste Zugang der US-Marke und will mit allerlei technischen Features und einer modernen Geo vor allem Trail- und All-Mountain-Biker ansprechen.

Dabei ist der RIP9 RDO Rahmen schon ein paar Male in den letzten Monaten auf Events unter NINER-Fahrern wie Kirt Voreis aufgetaucht. Jetzt endlich wird das offiziell vorgestellt und was wir  da sehe ist vielversprechend. Die erste große Überraschung dabei ist, dass das RIP9 RDO sowohl als klassischer 29er kommt, als auch als spezifisches 27,5“ Bike – mit jeweils eigenen Rahmen.

Das neue NINER RIP9 RDO auf einem Trail in seiner Heimat in Colorado.

Das neue RIP9 RDO kommt mit 140 mm Federweg am CVA-Hinterbau, ist für 150 mm Federgabeln ausgelegt und hat neben einem neune, deutlich steiferen Rahmen auch eine zeitgemäß moderne Geometrie samt Flip-Chip-Verstellung. „Aggressiver und doch vielseitiger als jedes bisher dagewesene NINER-Bike.“ so die Aussage laut Pressemitteilung

Neben einer feineren Formsprache ist es vor allem der verstärkte Tretlagerbereich, der optisch sofort auffällt.

Das optisch wohl herausragendste Merkmal des neuen Carbon-Rahmens ist der durch zwei Caronsstreben verstärkte Tretlagerbereich des neuen Rahmens, die NINER RIB Cage nennt. Dies soll zum Einen der Torsionssteifigkeit zugute kommen, ohne dabei den Rahmen in vertikaler Richtung zu steif und damit unbequem zu machen, soll aber zugleich das Sitzrohr deutlich versteifen um Seitenkräfte aus dem Hinterbau besser zu verarbeiten. Aufgrund dieser Maßnahme konnte NINER sich die sonst übliche Verstrebung hinter dem Sitzrohr ersparen um die beiden Sitzstreben zu verbinden. Mit der gleichen Zielsetzung eines torsionssteifen aber nicht harschen Rahmens wurden auch das Unter- und Oberrohr flacher und zugleich breiter gebaut und der Hinterbau komplett neu konstruiert. Maximale Lenkpräzision bei hervorragender Eigendämpfung und bester Traktion, heißt die Devise beim RIP RDO.

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NINER CVA-Kinematik

NINER ist mit seiner eigenen CVA-KInematik bekannt geworden und hält auch am RIP9 RDO weiterhin an der VPP-Kinamtik mit vor dem Tretlager liegendem Drehpunkt fest.

Der SAG-Indikator im Drehpunkt des Umlenkhebels soll da Set-Up erleichtern.

Laut NINER hat man auch an der Kinematik des CVA-Hinterbaus weiter getüftelt und eine Kombination gefunden, die im Anfangsbereich sehr viel Komfort und Traktion bietet, im mittleren Federwegsbereich viel Feedback und Gegendruck generiert und dabei immer noch ausreichend Progression und Reserven erreicht – eine Aussage die man so oder ähnlich formuliert mittlerweile von jedem Hersteller hört und die sich erst in einem echten Praxistest verifizieren lässt. NINER spricht in den Unterlagen davon, dass man über die spezifische Auslegung der Umlenkung bewußt etwas aus der Progression am Ende des Federwegs herausgenommen hat um der natürlichen Progression von Luftdämpfern entgegenzuwirken – was darauf hindeutete, dass die Kinematik nicht unbedingt optimal für noch linearere Stahlfederdämpfer ist.
Bisher haben alle CVA-Hinterbauten von NINER  bei uns  immer einen sehr positiven Eindruck interlassen – vor allem was die Treteffizienz bei gleichzeitig aktiver Federung angeht – und daher glauben wir bis auf weiteres auch hier wieder an ein gut gelungenes System. Zur leichteren Einstellug verfügt der Hinterbau über einen integrierten SAG-Indikator am Drehpunkt der Umlenkwippe (siehe Bild rechts). Ein kleines Detail im Zusammenhang mit dem Rib Cage Rahmen und dem FOX Dämpfer ist, das man zum Befallen einen speziellen 90°-Adapter benötigt um den Druck einzustellen – diesen Dämpfer aber auf keinen Fall am Dämpfer lassen darf, weil es sonst mit der Verstärkungsstrebe kollidiert.

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GEOMETRIE

Geometriechart des neuen NINER RIP9 RDO – zum Vergrößern anklicken.

Ein besonderes Augenmerk angesichts des mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen RIP9-Vorgängers ist, die zeitgemäße Geometrie des neuen RIP9 RDO. Mit einem Lenkwinkel von 66°, einem Sitzwinkel von 75,8°, einem mit 435 mm kompakten Heck und einem langen und niedrige bauenden Rahmen passt das neue NINER RIP9 RDO sehr gut in die angepeilte Kategorie eines modernen Trail-/All-Mountain Bikes. Der BB-Drop beträgt hier satte 32 mm und dürfte eine satte Bodenlage garantieren. Wer es noch etwas gravity-orientierter möchte, kann den Rahmen per (erstmals bei NINER verbautem) Flip-Chip noch etwa ein Grad flacher und das Tretlager weitere 7 mm tiefer setzen. Ich persönlich, kann mir nur schwer vorstellen mit einem derart niedrigen Tretlager technische Wurzeluphills noch flüssig zu fahren, aber das ist zum aktuellen Zeitpunkt eher begründete Spekulation als echte Beobachtung.
Durch ein in jeder Rahmengröße kürzeres Sitzrohr können längere Dropper-Stützen gefahrne werden und zugleich kann jeder Fahrer zwischen mindestens 2 Rahmengrößen die gewünschte Charakteristik wählen – größer und länger, wer mehr Laufruhe sucht und kleiner, wer es eher verspielt mag. Das RIP RDO wird es als 29er in vier Rahmengrößen von S bis XL geben und als 27,5“ Plattfrom in den Größen S bis L. Das ebenfalls kürzere Steuerrohr garantiert, dass niemand befürchten Muss auch an der Front zu hoch zu kommen. Interessant ist, dass wohl auch NINER an den verkürzten Gabel-Offset glaubt und beim RIP Federgaben mit 44 mm verbaut.

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NINER RIP9 RDO -Rahmendetails

Auch das neue RIP9 RDO ist sofort als NINER zu identifizieren – sportlich, stimmig und mit vielen stimmigen Details.

Ein nützliche Feature des Rahmens mit komplett interner Zugverlegung ist, dass wohl für jede Leitung durchgehende Kanäle eingearbeitete sind, welche die Zug-/Leitungsverlegung zum Kinderspiel machen sollen – vorne rein, hinten raus und ganz ohne Aufwand.

 

Neben einem geschraubten BSA-Tretlager sind an allen relevanten Stellen gummierte Rahmenschutz-Aufsätze zu finden. Alle Rahmen haben eine Reifenfreiheit für Reifen bis 2,6“ mit mehr als ausreichendem Platz für Matsch und Dreck. Der Rahmen wird mit 3,1 kg (inkl. Dämpfer und Hardware) angegeben. Außerdem ist der neue NINER Rahmen auch schon kompatible mit dem LiveValve-System von FOX. Um das ohnehin schon robuste untere Link noch weiter zu schützen und es auch kosmetisch schön zu erhalten, finde man beim RIP9 RDO eine aufgeschraubte Kunststoff-Platte.

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Modelle, Preise & Vertrieb

Ab sofort will NINER den deutschsprachigen Markt direkt aus ihrem Lager in den Niederlanden beliefern. Aktuell sind für diesen Markt nur drei Optionen des RIP RDO geplant – ein Rahmenkit (mit Dämpfer) für 3360.- Euro, ein Komplettbike mit 3-Star-Build für 5880.- Euro und eines mit 4-Star Build für 7298.- Euro.
Beide Komplettbikevarianten haben die gleichen Federelemente, vorne eine FOX 36 Flaot Factory und hinten ein FOX Float DPX2 FACTORY EVOL Dämpfer, die gleichen NOTUBES Flow S1 Laufräder und eine SDG Tellis Dopper-Stütze, unterschieden sich aber in der übrigen Ausstattung. Beim 3-Star Build (unten links) gibt es einen SRAM GX Eagle Antrieb mit Guide R Bremsen und, beim 4-Star Build (unten rechts) ist es ein X01 Eagle Antrieb mit ein paar Carbon-Anbeiteilen. Farblich stehen zwei, wie ich finde durchaus attraktive Lackierungen zur Auswahl – ein etwas farbenfroheres Teal/Sand und ein dezenteres Blaugrau in zwei Farbtönen.

 

Soweit zu den NEWS von NINER BIKES, die nach längerem Schweigen nun wieder versuchen sich auf dem Markt zu etablieren. Wir wünschen viel Erfolg und freuen uns schon jetzt darauf demnächst das neue RIP RDO selber fahren zu dürfen … natürlich in 29er Konfiguration!

RIDE ON, c_g

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Und hier, wie es sich für einen guten Bike-Launch gehört noch ein Kirt Vereis Video zum neuen NINER-Bike – bei dem die Frage der beiden Laufradgrößen (29″ und 27,5″) des neun RIP9 RDO humorvoll thematisiert wird: