POLE Evolink 158 Enduro – Komplettbike: von c_g
Vor ein paar Tagen habe ich euch den POLE Evolink 158 Rahmenkit vorgestellt, hier nun noch ein paar weitere Bilder des Komplettbikes, die Komponenten und meine Erfahrungen beim Aufbau des neuen Bikes. Bei seiner Ausstattung habe ich den Fokus auf Funktionalität und Robustheit gelegt. Weil ein paar angekündigte Testprodukte doch nicht mehr rechtzeitig eingetroffen sind, nutze ich fürs Erste bereits vorhandene Komponenten.
Als optisch auffälligstes wäre da die MARZOCCHI Bomber Z1 zu erwähnen, die ich ja erst kürzlich in den Besto-of-Test’18 als eine echt gute und erschwingliche Federgabel bereits gewürdigt habe. Mit ihren 170 mm Federweg passt sie optimal an dieses Rad, auch wenn sie mit 2,2 kg (bei 200 mm Schaftlänge) nicht unbedingt die Leichteste ist … aber das ist das ganze Bike ja ohnehin nicht.
Als Laufräder nutze ich die aktuell noch im Test befindlichen PI ROPE ONE RL A.30. Mit ihren gerade mal 1550 g sind sie nicht nur super leicht, sondern auch noch für Kategorie 5 freigegeben. Auch wenn sie hier noch mit SCHWLABE Magic Mary 2,35 EVO Reifen in der Snakeskin Addix Soft Version gezeigt werden, habe ich witterungsbedingt bereits auf Spike-Reifen umgerüstet um nicht zu sehr beim Fahren/Testen eingeschränkt zu sein. Nach dem Zwischenspiel am SCOTT Ransom habe ich sie eine Weile am LAST Glen gefahren, dessen Test sich dem Ende zuneigt … und jetzt folgt das Finale auf dem POLE.
Antrieb und Schaltung stammen von SRAM und sind direkt vom TANTRUM Shinning übernommen. Sie bestehen aus einer SRAM X01 Eagle Gruppe, einer XX1 Eagle Kassette und einer robusten TRUVATIV Descendant Carbon Kurbel. Die Bremsen sind die ebenfalls von SRAM und zwar in Form der CODE RSC mit 200 mm Scheiben vorne und 180 mm hinten, wie sie sich im letzen Jahr bestens bei mir bewährt haben.
Beim Lenker und Sattel nutze ich meine All-Time Favoriten von SQ-LAB, den 3OX Carbon Lenker, der mit einer Freigabe für Kategorie 5, seinem 16° Backsweep und einem Gewicht von unter 200 Gramm das beste aus allen Welten für mich kombiniert und den 6OX Ergowave Active Sattel, der mir einfach perfekt passt und neben seinem Komfort, auch im richtig steilen Uphill viel Halt bietet. SQ-LAB war außerdem so freundlich uns deren passenden 8OX Vorbau in 50 mm Länge zu schicken. Der CANE CREEK Forty Steuersatz ist semi-integriert mit internen Schalen. Die zuerst verbaute Dropper-Stütze Stütze in Form der BIKEYOKE Revive 185 ist ebenfalls eine der aktuell zuverlässigsten Dropper Stützen mit ordentlich Hub. Bis zum unteren Anschlag in das kurze Sitzrohr eingeschoben, erreiche ich hier genau die für mich erforderliche Sitzhöhe (Abstand Tretlager/Sattel bei 78 cm).
Alles in allem, kommt dieser Aufbau auf ein Komplettbike-Gewicht von noch vernünftigen 14,65 kg (ohne Pedale) … und das trotz des schweren Rahmens mit über 4,4 kg (inkl Dämpfer und Steckachse. Damit ist das POLE Evolink ganz sicher kein leichtfüßiges Enduro mehr, aber wenn das Fahrgefühl und die Effizienz des Hinterbaus stimmen auch im Uphill noch im grünen Bereich. Wie tourentauglich das finnische Bike wirklich ist, muss der Test zeigen. Mit Standard-Laufrädern (ca. 200 bis 250 g mehr) und etwas robusten Reifen bzw. Reifeninserts (je nach Modell zwischen 200 und 400 g je Reifen) käme ich mit dem Bike zwischen 15,25 und 15,65 kg, ein Wert, der mir persönlich als schwerem Fahrer noch kein echtes Kopfzerbrechen bereitet, für andere aber bereits grenzwertig sein könnte um damit auch noch längere Uphills aus eigener Kraft zu bestreiten. Wie schon oft hier gesagt, halte ich bisher eine gute und kletterfreundliche Geometrie und effiziente Kinematik für viel wichtiger als das Gewicht alleine. Mal sehen, ob sich diese These auch hier noch aufrecht erhalten lässt.
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MONTAGE
Die Montage selbst verlief absolut ereignisfrei und unproblematisch. Richtig erfrischend fand ich dabei die Möglichkeit die Leitungen auch extern zu verlegen, die ich in dem Fall auch gerne wahrgenommen habe. An der Stelle muss ich POLE ein echtes Lob aussprechen, man findet an den erforderlichen Stellen immer Anlötteile oder Führungen, egal, wie man die Leitungen verlegen will. Der einzige Nachteil der externen Verlegung auf der Oberseite des Hinterbaus ist, dass man den Rahmen so nicht zum Transport zusammen klappen kann, ohne dass man die Bremse und das Schaltwerk demontiert. Aber größere Flugreisen sind damit in nächster Zeit ohnehin keine geplant.
Ein weiterer Punkt, der aktuell nicht optimal ist und nur durch Drehen des Dämpfers um 180° zu lösen wäre, ist der Zugang zur Zugstufeneinstellung, der gut versteckt zwischen dem Piggy-Pack und dem Umlenkhebel sitzt – Bild unten rechts. Die einzige Lösung hierzu wäre es den Dämpfer um 180° zu drehen womit die empfindlichen Druckstange direkt in den Beschuss der Reifen rücken würde. Nachdem man den Rebound in der Regel ja nicht allzu oft verstellt, werde ich wohl die erschwerte Zugänglichkeit in Kauf nehmen müssen.
Interessant ist auch, dass die Ausfallenden die HR-Nabe nach hinten freigeben und nicht wie sonst üblich nach unten. In der Praxis bedeutete das, dass man einfach daran denken muss die Kette zuerst um die Kassette zu legen, ehe man das Laufrad einsetzt. Im Workstand hat diese Konfiguration sogar einen Vorteil, und zwar, dass einem das Laufrad nicht sofort entgegenfällt, wenn man die Steckachse entfernt.
So, jetzt heißt es die winterlichen Trail-Bedingungen bestmöglich zu nutzen, damit ich euch baldmöglichst mit meinen ersten Fahreindrücken dienen kann.
RIDE ON,
c_g