ALUTECH-CYCLES Cheaptrick Hardtailrahmen – Testintro: von c_g

Wer vor ein paar Tagen beim Testintro des E*13 Upgrade Kits genau aufgepasst hat, hat im vorletzten Bild schon einen kleine Blick auf unser neues Testbike werfen dürfen. Hier ist es, das im Frühjahr vorgestellte ALUTECH-CYCLES Cheaptrick in all seiner Pracht.

Schlicht schwarz eloxiert und doch durch seine Formgebung alles andere als bieder – das neueste ALUTECH Cheaptrick als Basis eines neuen Testbikes.

Nach den vielen spannenden Fullytests der Saison war mir mal wieder der Sinn nach etwas einfacherem. Das direkte Feedback vom Trail, die schlichte Optik ohne Federbein und Gelenke und doch kombiniert mit einem modernen Alurahmen und einer sehr progressiven Geometrie und 140 bis 150 mm Federweg.  Ein echtes Trail-Hardtail eben. Und weil es sich heutzutage so gehört kann man auch das Cheaptrick sowohl mit 29er (bis 2,3″) wie auch mit 27,5+ Bereifung (bis 2,8″) aufbauen. Ich werde es zumindest für den Anfang natürlich mit dem 29er Format probieren.

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Der Rahmen und seine Details

Schaun wir uns zuerst den schön gefertigten Rahmen an, der sehr formschön aus hydrogeformten Alurohren und diversen Schmiedeteilen zusammengefügt ist.

 

Der mit Sicherheit auffälligste Bereich des Rahmens ist seine Front. Ein massives konisches Steuerrohr (für ZS56/ZS44 Steuersätze) mit grob ausgefästem ALUTECH CYCLES Logo. dazu das gerade an der Schnittstelle zum Steuerrohr extrem ausgeformte, fast schon kantige Unterrohr und natürlich das nicht minder aufwendige und stark abfallende Oberrohr, das vorne sehr ausladend ist und sich zum Sitzrohr hin radikal verjüngt.

 

Dieses gelungene und für einen Alurahmen sehr organische Design, das mich schon dieses Frühjahr in Riva begeistert hat, setzt sich auch an der Verbindung zwischen Ober- & Sitzohr und den Sitzstreben fort. Sowohl die Versteifung zum aufragenden Sitzrohr, wie auch der eigentliche Knotenpunkt fließen durch die Formgebung und das Smooth Welding förmlich ineinander. Sehr schön. Um das 73 mm BSA-Tretlagergehäuse geht es etwas kantiger zu. Dort findet man sowohl einen aufgeschweißte ISCG05 Aufnahme, wie auch ein massives, geschmiedetes Joke an das die ovalen Kettensterben angeschweißt sind. Das Sitzrohr hat einen Innendurchmesser von 31,9 mm und braucht eine 34.9 mm Sattelstützklemmung.

Eher schnörkellos, aber keineswegs lieblos wirken die Steckachs-Ausfallenden mit ihrer 148×12 Boost Maxle Schraubachse und dem austauschbaren Schaltwerksauge. Selbst mit der schlicht schwarz eloxierten Oberfläche wirkt dieses Bike sehr modern. Die hinterer Bremsaufnahme ist, wie heute üblich eine Post Mount, allerdings der Vielseitigkeit wegen eine PM6 für 160 mm. Um eine 180 mm Scheibe damit zu fahren, braucht man also einen Adapter.

Die Zugverlegung ist weitgehend intern. Alle Leitungen treten hinter dem Steuerrohr ins Unterrohr ein, verlassen den Rahmen kurz vor dem Tretlager, verlaufen extern um das Tretlager und verschwinden sogleich wider am Yoke um erst kurz vor der HR-Achse wieder aus den Kettenstreben auszutreten. Zur wackelfreien Fixierung der Leitungen und Abdichtung dienen aufgeschraubte Kunststoffkappen bzw. hinten je eine aufgeschweißte Kabelbinderöse. Was die Montagefreundlichkeit der recht eng knapp geratenen Leitungsein- und -auslässe angeht, bin ich sehr froh ein PARK-TOOL IR 1.2 Leitungsverlegungs-Kit mein Eigen zu nennen. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass mein Testrahmen komplett nackt und ohne der normalerweise ab Werk eingezogenen Liner gekommen war. Wer sich das Bike komplette kauft braucht sich darum aber ohnehin nicht zu kümmern. Die Verlegung der intern angelenkten Dropper-Stütze erfolgt komplett intern und innen über dem Tretlagergehäuse.

Weil sich bei unserem Cheaptrick Testrahmen bereits ein Bustaben-Deal abgelöst hat, heißt es nun zwar nur noch „Cheaptric“, fährt sich aber vermutlich noch genauso gut.

Der eloxierte Rahmen samt geschraubter Boost-Steckachse und TWINWORKS Sattelstützklemmung bringt es in der getesteten Größe L auf 2270 g ein für einen ind er Kategorie 4 freigegebenen Rahmen durchaus ordentliches Gewicht.

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Geometrie

Richtig spannend wird es, wenn man sich die Geometrie des Cheaptrick ansieht. Allein schon die Kombination aus 65° Lenkwinkel, 74° Sitzwinkel, einem langen Oberrohr (620 mm in Gr. L) beziehungsweise einem großen Reach (450 mm in Gr. L) und dem kompakten Heck mit einer Kettenstrebenlänge von 425 mm (für alle Rahmengrößen) spricht eine deutliche, trail-orientierte Sprache. Dieses Bike will mit seiner 140-150 mm Federgabel gern auch mal hart gefahren werden! Wie es sich dafür auf Touren und eher gemäßigten Trainingsfahrten schlägt? Ich bin gespannt.
Das ALUTECH-CYCLES Cheaptrick kommt aktuell in 3 Rahmengrößen von M bis XL, womit man nach eigenen Angaben ein Fahrer-Größenspektrum von 170 bis 200 cm Körpergröße abdecken will.

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Preise und Optionen

Die günstigste Variante des ALUTECH-CYCLES Chiptrick ist der gebürstete Rohrahmen für 599.- Euro. Andere Farben und Designs gibt es gegen geringen Aufpreis.

Der roh gebürstete Rahmen kostet 599.- Euro, eine einfarbig blaue, bzw. schwarze Eloxieren kostet einen Aufpreis von 119.- und Zweifarbeloxierung (ALUTECH nennt es CT) kommt auf zusätzlich 199.- Euro. Alternativ kann man den Rahmen auf nach Wunschfarben pulverbeschichtet lassen. Einfarbig kostet das vernünftige 89.- Euro  Aufpreis bzw. 199.- Euro für das CT-Design). Zur weiteren Individualisierung kann man aus verschiedenen Deckfarben auswählen, die allesamt überlauf aufgeklebt werden. Unser Testrahmen ist einfarbig schwarz eloxiert mit matt-schwarzen Decals.

Wer sich sein Chaeptrick aber lieber komplett kaufen möchte, findet auch das bei ALUTECH – hier als 29er mit schwarze eloxiertem CT-Rahmen und einer BIKJOKE Stütze als Upgrade. So konfiguriert käme es auf knapp unter 2500.- Euro.

Über den Online-Konfigurator bzw. direkt bei ALUTECH CYCLES kann man noch diverse Zusatzoptionen hinzubuchen. Wer lieber ein Komplettbike möchte, kann das natürlich ebenfalls haben und zwar mit einem SRAM NX Eagle Antrieb, FORUMLA Selva Federgabel und FORMULA Cura Bremsen, sowie SUN RINGLÉ Duroc Laufrädern. Das Basismodell mit starrer Stütze kommt im 29er Format auf 1999.- Euro.

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Unser Testbike – der Aufbau und erste Eindrücke:

Unser „Black Beauty“ Testbike ist ein Customaufbau aus diversen Bestands-Komponenten und ein paar neuen Testprodukten.

Weil ich zum test ja nur den nackten Rahmen bekommen habe, habe ich mir das Bike mit einem bunten Mix aus bestehenden Komponenten und neuen Testkompo-nenten aufgebaut.

Die Testkomponenten sind der bereits vorgestellte SRAM/E*13 12-fach Antrieb (hier mit einer ROTOR REX 1 Alu-Kurbel und ovalem Kettenblatt kombiniert) und die DT-SWISS F535 Federgabel, die ich vom TANTRUM abgeschraubt und hier verbaut habe.

Der schicke SQ-LAB 60X Sattel ist neu für 2019 und hier bei uns schon im Test.

Ebenfalls neu ist der erst zur Eurobike vorgestellte SQ-LAB 6OX Sattel, der mit seiner etwas dickeren Polsterung sowohl für den All-Mountain-Einsatz wie auch die Nutzung am E-Bike entwickelt wurde.  Um die  antriebseisig ungeschützt Kettenstrebe nicht schon nach der ersten Ausfahrt zu verkratzen, habe ich ein passend zugeschnittenes EFFETTO MARIPOSA Off-Road Shield verklebt.

 

An bewährten anderen Komponenten aus dem TNI-Fundus hab eich eine MAGURA MT7 Bremsanlage (vorne 200 und hinten 180 mm), die NEWMEN SL A.35 Laufräder mit VITTORIA Reifen (Mota 2,35 TNT vorne und Morsa 2,35 TNT hinten), eine ROCK SHOX Reverb Stealth mit 170 mm Hub verbaut. Beim Cockpit habe ich für’s Erste eine RITCHEY WCS Kombi mit 50 mm Vorbaulänge und den optisch zwar gewöhnungsbedürftigen, aber funktionell einmaligen SQ-LAB 411 Innerbarends montiert. So ausgestattet kommt das Bike auf ein Gesamtgewicht von 12,4 kg (ohne Pedale).

Nachdem ich mit dem Bike bereits seit ein paar Tagen kräftig unterwegs bin, an der Stelle aber noch nichts zum Handling sagen will – das kommt demnächst – muss ich aber doch noch auf einen wichtigen Kritikpunkt am Rahmen hinweisen: Die Reifenfreiheit zum Sitzrohr. Mit der Kombination aus geradem Sitzrohr ohne Versatz und dem wunderbar kompakten Heck bleibt nur wenig Platz zwischen Reifen und Sitzrohr. Mit dem verbauten VITTORIA Morsa 2,3″ Reifen, der ohnehin ein eher niedriges Laufflächenprofil besitzt sind es ca. 5 mm, was gerade wenn noch Matsch dazu kommt nicht gerade viel ist. Die übrige Reifenfreiheit an den Sitzstreben und um das Kettenstreben-Yoke ist mehr als ausreichend. Auf Nachfrage bei ALUTECH CYCLES hat Jürgen Schlender uns aber versichert, dass dieses Problem bekannt ist und in der zweiten Serie des Rahmens, die Anfang 2019 eintreffen wird, durch ein nach vorne versetztes Sitzrohr bei ansonsten unveränderter Geo behoben sein wird.

Das ALUTECH Cheaptrick läuft bereits bei uns im Test und macht richtig Laune. Für mich ist Hardtail und Trail kein Widerspruch.

Ich kann ganz offen sagen, dass ich mich richtig auf diesen Test gefreut habe. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich länger auf einem Hardtail gesessen bin und für mich ist ein Hardtail nach all den langhubigen Fullies einfach eine super Möglichkeit mal wieder die Sinne zu schärfen, altbekannte Trails in einem neuen Licht zu erleben und ihnen hoffentlich auch wieder einen neuen Reiz zu verleihen. Mit dem starren Heck muss man seinen vom Fully gewohnte Fahrweise ganz sicher ein wenig anpassen und aktiver fahren, aber das ist ja genau der Reiz an einem solchen Bike. Die ersten Ausfahrten damit auf meinen gewohnten Trails haben mir auf jeden Fall schon mal richtig Spaß gemacht. Mal sehen ob das auch so bleibt …

RIDE ON,
c_g