CONTINENTAL Trail King 29 x 2,4“ ProTection Apex – Testintro: von MiMü

Bereits bei der letztjährigen Eurobike hatte CONTINENTAL seine gänzlich überarbeitete King-Reifenserie der Öffentlichkeit vorgestellt. Beim vor einiger Zeit getesteten Allround-Reifen Mountain King III 2.3 Protection wurde nicht nur das Profil vollkommen neu gestaltet, sondern auch die inneren Werte wie Compoundzusammensetzung und Karkassenaufbau optimiert. In unserem Test hat sich der MK III dann sehr gut geschlagen, was ihr im Testfazit sicher gelesen habt.

Jetzt freuen wir uns euch den Trail King 2.4 Protection Apex zum Test vorzustellen, der letzte uns bisher noch nicht bekannte CONTI reifen, der uns bisher als Testreifen immer durch die Lappen gegangen ist. Die Neuerungen des 2018er Modells gegenüber dem Vorgänger spielen sich dabei mehrheitlich im Verborgenen, sprich Inneren, des Reifens ab:

  • das geheime Black Chili Compound wurde weiter verfeinert, soll nun gegenüber herkömmlichen Gummimischungen durch 30% höheren Grip, 26% weniger Rollwiderstand und eine 5% höhere Laufleistung gefallen. Außerdem gibt CONTINENTAL gleichbleibende Fahreigenschaften über die gesamte Nutzungsdauer des Reifens an (Angaben CONTINENTAL-Homepage).
  • Die Protection-Karkasse hat man hinsichtlich Durchstichschutz weiter verbessert.
  • die Seitenstollen fallen nun stabiler aus, sollen so eine direktere Kurvenlinie ermöglichen und gleichzeitig über eine längere Haltbarkeit verfügen.
  • Ein zusätzlicher Apex Pannenschutzgürtel in den Reifenflanken soll den Reifen speziell bei Niedrigdruck stabiler machen und weniger Walkbewegungen zulassen, bei gleichzeitig hoher Traktion und erstklassigem Pannenschutz.
  • Neuerdings bringt CONTINENTAL an den Reifenflanken gut sichtbare Empfehlungen über die zu verwendende Felgenbreite an.

Über sämtliche anderen Features der „Made in Germany“ Premium-Reifenfamilie verfügt der aktuelle Trail King natürlich auch: unter der Black Chili Compound Lauffläche verbirgt sich die feine und flexible 240TPI (4x60TPI überlappend) Karkasse, an den Flanken beträgt die Fadenzahl immerhin noch 180TPI (3x60TPI überlappend). Für ein Plus an Pannenschutz wird der komplette Reifen von der Protection genannten Schutzlage ummantelt, äußerlich gut am Race Flag Design erkennbar. Neu an den Seiten kommt nun die bereits weiter oben erwähnte, 13 mm hohe  Apex-Kautschuklage hinzu, die den Reifen an den Flanken unmittelbar über der Wulst verstärkt und so Walkbewegungen wie auch Durchschläge minimieren soll. Insbesondere bei der tubeless-Verwendung, wenn der Reifendruck zwecks höheren Grip niedrig gewählt wird, soll der Apex seine Vorzüge voll ausspielen können. Für eine optimale tubeless-Performance vertraut man auch beim Trail King auf den bereits vom Mountain King III bekannten Revolution Tubeless Ready Reifenfuss, der den Reifen gegenüber dem Felgenhorn zuverlässig abdichtet.

Den nun zur Verfügung gestellten Trail King Protection Apex 29×2,4″ kann man getrost als großen Bruder des Mountain King bezeichnen. Alleine der Blick auf das gröbere Profil läßt einen zu diesem Schluss kommen. CONTINENTAL selbst sieht seinen Einsatzbereich an Bikes ab 140mm Federweg, sprich All-Mountain-, Enduro- und sogar Freeride-Bikes.  Der Grafik oben nach  ist der Trail King hervorragend für gemischte Böden geeignet, soll aber auch auf trockenen sowie nassen Trails noch gut funktionieren. Ich bin gespannt.

Von oben betrachtet erscheint das Profil richtig agressiv, ziemlich offen und nur schwer zu beschreiben. Die eigentliche Lauffläche besteht vor allem aus quer zur Laufrichtung laufenden Stollenreihen, was eine sehr hohe Brems und Vortriebstraktion versprechen. Diese schaufelartigen Stollenreihen sind abwechselnd mal eher auf die Mitte konzentriet und mal eher weiter abgestellt, wodurch sie auch den Übergangsbereich abdecken. Schräge Kanten und rechteckige Einschnitte sollen für zusätzliche Gripkanten sorgen. Die Einschnitte in den einzelnen Stollen liegen mal quer und mal längs zur Laufrichtung und sind ziemlich tief ausgeführt, was einerseits für eine hohe Flexibilität der Stollen sorgen dürfte, anderersetis aber auch dafür sorgt, dass die zusätzlichen Gripkanten auch bei bereits leicht abgefahrenen Reifen noch aktiv sind. Die Seitenstollen sind ebenfalls komplex geshaped. erfügen dabei über ausgeprägte Längsrillen, sollen sich durch diese zusätzliche Gripkante noch besser an den Untergrund anpassen können. An ihrem oberen wie unteren Ende sind sie zudem leicht nach innen eingeknickt, in Rotation ergibt sich dadurch einen Art Schaufelradeffekt. Der groß gewählte Stollenabstand dürfte für eine gute Selbstreinigungsfähigkeit und verbesserte Traktion auf weichen, erdigen Böden sorgen. Ob sich das auch in der Praxis bestätigt, wird unser Test zeigen.

 

Mit ihrem Gewichtvon 919 g bzw. 930 g liegen unsere beiden Testexemplare etwas unter derHerstellerangabe von 945g. Ein im Einsatzbereich vergleichbarer vergleichbarer SCHWALBE Hans Dampf 29×2,35″ mit Addix Soft Compound käme auf etwas leichtere 850 g (Herstellerangabe) allerdings ohne der Pannenschutzzusatz-Features der verstärkten Protectio Apex Karkasse. Als in allen Technologien vergleichbare Reifen wären die VITTORIA TNT Martellos zu nennen, die mit ihren durchschnittlich 1000 g durchaus ein wenig schwerer ausfallen (derzeit ja bei c_g im Test).

Neben dem von uns getesteten Modell Trail King 29×2,4“ Protection Apex bietet CONTINENTAL den Reifen auch noch in einer schmäleren 2,2“ Variante an. Beide Premium-Reifen kommen  jeweils mit einem UVP von 70,99.- Euro. Für die Fnas breiter 27,5“ Reifen bzw, aggressive Plus-Biker soll es demnächst auch noch eine 2,6“ breite Version geben, Informationen dazu fehlen auf der offiziellen CONTINENTAL-Homepage aber noch. Daneben gibt es auch noch günstigere Varianten mit der einfacheren Pure Grip Compound und ohne Apex Zusatzlage, ebenfalls in 2,2“ und 2,4“ Breite. Deren UVP ist mit 34,90.- Euro deutlich günstiger. Aber auch Fahrer von 26“ und 27,5“ großen Reifen kommen beim neuen Trail King nicht zu kurz, verschiedenste Modelle sind auch hier erhältlich.

Auf meiner Dauertestfelgeder RACE FACE Aeffect R 30, die mit 30mm Maulweite am oberen Ende des von CONTINENTAL empfohlenen Breitenspektrums lies sich der Trail King dann nur mit Hilfe eines stabilen Reifenhebers aufziehen. Die durch die Verwendung des Apex steifere, im Vergleich zum Mountain King III weniger flexible Karkasse verhinderte in unserem Fall eine Montage nur mit Daumenkraft. Dafür konnte der Trail King von Beginn an durch absolute Luftdichtigkeitüberzeugen. Die Tubeless-Milch habe ich dennoch vor den ersten Ausfahrten eingefüllt.

Nach 24h bei 2 bar konnte ich dann eine maximale Stollenbreite von 62 mmund eine Karkassenbreite von 61 mmablesen.Der Querschnitt des Reifens ist dabei nahezu kreisrund und genau wie von einem 2,4er Reifen zu erwarten richtig voluminös. Für den Praxistest erhoffee ich mir dadurch nicht nur einen traktionsstarken Reifen, sondern auch ein spürbares Plus an Fahrkomfort.

Mit dem CONTINENTAL Trail Kinghabe ich nun auch den letzten mir bisher noch unbekannten Reifen aus CONTI’s King-Reifenserie in Verwendung. Race King und Cross King waren lange Zeit an meinem Marathon-Hardtail im Einsatz, konnten dort durch viel Grip, wenig Rollwiderstand und hervorragende Verschleißeigenschaften punkten. Den gänzlich renovierten Mountain King III mit ebenfalls hervorragenden Fahreigenschaften hatte ich erst vor einigen Monaten im Test und fahre ihn auch weiterhin sehr gerne an meinen Bikes. Nun folgt also der robustere, traillastigere Trail King. Sein aggressives und offenes Profil läßt auf sehr viel Grip im forderndem Gelände hoffen und ich bin wirklich gespannt wie er sich auf dem Trail schlagen wird. Die ersten Trailfahrten habe ich bereits hinter mich gebracht und werde euch schon bald von meinen ersten Fahreindrücken berichten können.

MiMü