BIKEYOKE Revive 2.0 185 – Testintro (& Montage): von c_g
Ehe ich euch den Komplettaufbau des TANTRUM 2.0 zeige, möchte ich noch ein neu hinzugekommenes Testprodukt vorstellen, das es definitv wert ist einen eigenen Post zu bekommen – die BIKEYOKE Revive 2.0 185 Dropper- Stütze.
Ich freue mich schon lange darauf mal einen ausführlichen Test mit dieser findigen Stütze zu machen, und jetzt ist es soweit. Dabei ist die Revive alles andere als nur eine weitere Dropper Post auf dem mittlerweile recht gut gefüllten Markt. Sie greift eines der grundlegendsten Probleme aller Dropper Stützen mit interner Hydraulikkartusche auf und bietet durch eine smarte Technologie eine Lösung dafür an.
Wer kennt nicht die Situation, wenn man aus Versehen sein Bike an der eingefahrenen Sattelstütze hochgehoben oder noch schlimmer aufgehängt hat und sie dann im Unterdruck Luft ziehend langsam noch oben fährt. Bei den allermeisten Dropper Stützen ist jetzt eine mehr oder minder auffällige Entlüftung mit irgendeiner hydraulischen Flüssigkeit und allerlei Spezialwerkzug notwendig. Nicht so bei der Revive, die genau dafür bereits das patentierte Revive Ventil am Sattelkopf hat, mit dessen Hilfe man die interne Hydraulik ganz ohne zusätzlicher Mittel im Handumdrehen entlüften und damit wieder funktionsfähig machen kann. Cool oder?
Anbei seht ihr ein Video wie das ganze schematisch aussieht und wie es funktioniert.
Trotz dieser genial einfachen Entlüftung hat auch BIKEYOKE alles daran gelegt die die Revive möglichst robust und wartungsarm zu machen, damit man sie gar nicht erst entlüftet werden muss. Stefan Sack, der Entwickler und Mann hinter BIKEYOKE hatnach eigenen aussagen mehr als 10 Jahre an Erfahrungen mit Dropper-Stützen und hat diese natürlich bei der Konstruktion der Revive mit einfließen lassen.
„Wir wissen um die Schwächen der momentan auf dem Markt verfügbaren Stützen, und so haben wir es uns zum Ziel gemacht, die REVIVE zur zuverlässigsten und besten hydraulischen Stütze zu machen, die man sich für Geld erwerben kann. 125 mm, 160mm oder 185 mm stufenlos einstellbare Absenkung bei niedriger Aufbauhöhe, extrem niedriges Gewicht, eine perfekte Hebelergonomie und eine von der Konkurrenz unerreicht leichtgängige Funktion auch bei niedrigen Temperaturen machen die REVIVE zur neuen Referenz …
In der REVIVE steckt ein sehr einfach aufgebautes Hydrauliksystem, das auf dem Prinzip eines offenen Ölbads basiert. Andere Stützen trennen Öl und Luft durch einen Schwimmkolben. Das Problem bei der Verwendung eines Schwimmkolbens ist, dass eine 100%ige Abdichtung gewährleistet sein muss, denn falls Luft an diesem Kolben vorbei auf die Ölseite wandert, fängt die Sattelstütze an, unerwünscht zu federn, anstatt zu arretieren. In der Praxis kann keine Dichtung eine 100%ige Abdichtung sicherstellen und so kommt es bei vielen Stützen vor, dass diese frühzeitig zum Service müssen, um entlüftet zu werden.
Die REVIVE kommt ohne diesen Trennkolben aus und kann im Falle des Falles (z.B. wenn die Stütze über Kopf betätigt wird) innerhalb weniger Sekunden resettet werden, ohne diese ausbauen zu müssen.“
(von der BIKEYOKE Webseite)
Na, noch Fragen? Bevor wir zur Montage kommen, hier noch die harten Fakten zu unserem Revive Testmuster mit 185 mm Hub und im Durchmesser von 30,9 mm.
Für die genauen Dimensionen wie deren Gesamtlänge, MindestEinstecktiefe oder Kopf-Bauhöhe Revive 185, darf ich auf die hier abgebildete Zeichnung verweisen, die alle relevanten Maße präzise wiedergibt. Dabei fällt auf, dass die BIKEYOKE Revive überraschend kurz baut, einen sehr niedrig bauenden Dichtkopf besitzt und wenn es wirklich um jeden Millimeter Einstecktiefe geht, hat die Review sogar noch einen drehbaren Anlenkung unten.
Auch was das Gewicht angeht ist die Revive bemerkenswert. Die nackte Stütze wiegt trotz ihres großen Hubs gerade mal 557 g. Dazu kommen die Leitung und Zughülle, sowie ein passender Remote. Mit Direktmontage am SRAM Bremshebel wie un unserem Fall bringt es die komplette Stütze im montierten Zustand an unserem TANTRUM 2.0 auf beachtliche 675 g – im gleichen Bereich bzw. sogar leichter als die meisten 150 mm Teleskopstützen auf dem Markt.
Auch der gerade mal 25 g leichte Triggy 2.0 Remote ist sehr durchdacht. Durch die schön abgerundete Form und die mit kleinen Löchern erhöhte Griffigkeit wirkt der Twiggy gleichermaßen ergonomisch wie griffig Mit insgesamt knapp 50° Bewegungsspielraum hat der Triggy einen maximalen Kabelzug von 12,5 mm und ist damit für eine Vielzahl von anderen mechanisch angesteuerten Dropper Stützen kompatibel. Ein kleines, aber feines Detail am überarbeiteten Triggy 2.0 ist, dass der Seilzug sowohl mit dem Kabelkopf fixiert werden kann (wie ich es gemacht habe), man aber eben auch den Zug direkt klemmen kann. Die jüngste Version des Remote hat dafür eigens ein kleines Gewinde auf der Rückseite des Remote, an der der Zug über die mitgelieferte Madenschraube geklemmt werden kann (siehe markierte Stelle im Bild oben rechts). Maximale Vielseitigkeit garantiert. Bei den früheren Versionen gab es dafür zwei Triggy Varianten mit den Zusatzbezeichnungen „front“ und „rear“.
Der Remote kann entweder direkt an jeder SRAM Matchmaker Klemmung befestigt werden, wie ich es gemacht habe, er kann aber auch mit den eigenen Adaptern auch an SHIMANO I-Spec B (oben rechts) und I-Spec II Bremshebeln (oben Mitte) direkt montiert werden. Standardmäßig kommt der Triggy mit der oben links abgebildeten BIKEYOKE Splits-Klemmschelle, die trotz ihrer geschlossenen Konstruktion so flexibel ist, dass man sie auch ohne Griff-Demontage über den Lenker streifen kann. Die Klemmkräfte selber überträgt das dünne Edelstahlband außen.
Auch preislich braucht sich die BIKEYOKE Revive nicht zu verstecken. Mit einem VK von 419.- Euro (inkl. Triggy Remote und allen Kleinteilen) für die Revive 185, oder 379.- Euro für die Stütze ohne Remote ist sie sehr wohl konkurrenzfähig. Die anderen Varianten mit 125 bzw. 160 mm Hub kommen alleine auf 319.- bzw. 349.- Euro. Separat würde der Triggy mit Split-Klemmung auf 60.- Euro kommen.
An dieser Stelle sind auch die BIKEYOKE Revive Max Dropper-Stützen. Speziell für Sattelrohre mit 34,9 mm Innendurchmesser wie bei LITEVILLE, EVIL oder SPECIALIZED gemacht, hat die Revive Max nicht nur unteren einen größeren Durchmesser, sondern auch einen von 25 auf 28 mm vergrößerten Tauchrohrdurchmesser. In Folge ist die Stütze als ganzes steifer, belastet dadurch die Gleitlager unter Last weniger und passt damit zu den modernen Rahmenrohren auch optisch besser.
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Montage
Was die Montage der BIKEYOKE Revive angeht, ist das Verlegen der Leitung durch den Rahmen wohl der aufwendigste Teil des ganzen. Nachdem man die passende Länge der Zughülle bestimmt und diese abgelängt hat, kann man auch schon den Seilzug durch den Triggy zu schieben bis der Klöppel anschlägt und die Vorbereitungen vorne sind erledigt.
Als nächstes muss man den Zug genau 17 mm über dem Hülsenende abschneiden und die beigelegte Klemmtonne mit einem 1,5 mm und 2 mm Inbus bündig klemmen (1). Um das präzise Ablängen des Zuges noch einfacher zu gestalten, ist auf der Stütze bereits eine Schablone aufgelasert. So braucht man dafür noch nicht einemmal ein Lineal oder ähnliches. Abschließend gilt es nur noch die Tonne in der Öse des Umlenkhebels von der Seite (2) und das Hülsenende unten einzuhängen (3). Durch die Drehung des Kabels nach unten ist die Tonne gegenüber dem Aushängen automatisch gesichert. Bei leichten Ungenauigkeiten kann man den Zug aber ganz einfach über die in den Remote integrierten Zugspanner nachsannen. Selbst mit den Fotos hat mich der gesamte Prozess gerade mal 10 Minuten gekostet. Mustergültig. Eine erste Funktionsprobe ergab einen angenehm leichtgängigen Hebel und eine seidenweiche Funktion der Stütze.
Ob die Revive ihrem vorauseilendem guten Ruf auch in Sachen Haltbarkeit und Funktion auch auf Dauer gerecht wird, muss der ausführliche Test zeigen. Was die Montage, augenscheinliche Verarbeitung und all die kleinen, aber funktionellen Details angeht, hat sie sich ihre Lorbeeren jedenfalls bereits jetzt verdient. Mehr dazu, wie mir die BIKEYOKE Revive 185 in der Praxis gefällt, könnt ihr dann demnächst in den ersten Praxiseindrücken lesen.
RIDE ON,
c_g