RACE FACE Aeffect R 30 Laufradsatz & Aeffect Dropper Post – Testintro: von MiMü

Seit nunmehr über 20 Jahren produziert die Marke RACE FACE Bike-Komponenten. Manche Parts, wie etwa die Turbine LP Kurbeln aus den 90ern genießen mittlerweile Kultstatus. Für unseren Test haben uns uns Kanadier zwei brandneue Produkte aus der AEFFECT-Linie zur Verfügung gestellt: Den AEFFECT R 30 Laufradsatz in der Boots-Variante und die dazu passende AEFFECT Dropper Post mit 150 mm Absenkung (samt Trigger-Style Remote aus der Turbine-Serie).
Wie die gesamte Aeffect Serie sollen die Produkte einersetis mit einer für den Trail- und Enduro-Einsatz passenden Robustheit und gleichzeitig mit einem ausgezeichneten Preis/Leistungs-Verhältnis aufwarten. Das wird spannend.

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RACE FACE Aeffect R 29er Laufradsatz

Der Aeffect R Laufradsatz von RACE FACE verspricht mit einer hohen Robustheit und einem vernünftigen Preis viel … wir werden im test herausfinden, was er wirklich kann.

Beim Aeffect R 29er Laufradsatz vertraut RACE FACE auf eine 30 mm breite Alufelge aus speziellem 6069 Aluminium. Durch die ordentliche, aber nicht übertriebene Felgenbreite können Reifenbreiten von 2,2“ bis 2,8“ darauf gefahren werden. Für eine gleichmäßigere Speichenspannung und eine im gesamten Laufradsatz einheitliche Speichenlänge ist ihr Querschnitt deutlich asymmetrisch, mit einem Offset von 4,5 mm. In ihrer Höhe fällt die Felge mit gerade mal 20 mm eher flach aus, was dem Komfort zugute kommen soll.

Optisch dezent, mit ordentlicher Felgenbreite und hochwertig aufgebaut – das ist meiner erster Eindruck vom RACE FACE Aeffect R Laufradsatz.

Den schlichten, aber dennoch schicken Gesamteindruck der mattschwarzen Felgen komplettieren die nach dem Water-Transfer-Prinzip angebrachten, grauen Decals, die sehr haltbar und langlebig sind und den Laufradsatz optisch für wirklich jedes Bikes passend machen. Wer es gerne farbig hätte, hat die Auswahl von  insgesamt acht  andersfarbige Decal-Kits (zu je 20,99.- Euro).

Bei den Naben greift man auf die RACE FACE Trace Naben zurück. Die auffälligste Besonderheit der Trace-Nabe sind ihre hohen Straight-Pull-Nabenflansche, bei dem der Kopf der ungekröpften, geraden Speiche an der Nabenseite eingehängt wird. Vorne wie hinten sind die aus Aluminium gefertigten Nabenkörper bei unserem Test-LRS mit dem aktuellen Boost-Standard ausgestattet. Wegen der größeren Einbaubreite sind die Naben nicht kompatible mit anderen Achsstandards. Die anderen Versionen (15×100 VR bzw. 142×12 HR) können aber auch auf Schnellspanner umgerüstete werden, wenn jemand noch ein derartiges Rad hat und das machen möchte. Große gedichtete Industrielager sollen eine lange, sorgenfreie Funktion liefern, vorne zwei Stück und hinten vier. Die Bremsscheiben werden an einer 6-Loch-Befestigung montiert.

Bereits ab Werk ist ein hochwertiges Tubeless-Felgenband von DT-SWISS eingeklebt. Die Tubeless-Ventile sind ebenfalls bereits im Tiefumfang enthalten. Am Vorder- wie Hinterrad kommen jeweils 28 schwarze, doppelt kodifizierte (2,0-1,5 mm)   Straight-Pull Stahlspeichen zum Einsatz – alle wie schon angesprochen mit exakt der gleichen Länge. Die Einspeichung erfolgt in bewährt robuster Weise 3-fach gekreuzt. Als Vorteile der Straight Pull Speichen gegenüber den weiter verbreiteten, gekröpften Modellen (J-Bend) werden oft eine höhere Belastbarkeit, größere Steifigkeit und geringere Bruchgefahr aufgeführt, aber auch das dadurch erleichterte maschinelle Einspeichen ist ein Grund für die Verbreitung der Straight-Pull-Laufräder. Weil die wenigsten Bikeshops die speziellen Speichen lagernd haben, was bei einem Speichenbruch auf Tour ärgerlich sein kann,  liefert RACE FACE bei Kauf gleich fünf Ersatzspeichen mit. Silberfarbene und bekanntermaßen robuste Messingnippel runden das Gesamtbild des Aeffect R 30 Laufradsatzes ab.

Der Aeffect R kommt mit XD oder SHIMANO Freilauf.

Am glänzend schwarzen XD-Freilaufkörper sorgen drei Sperrklinken am „3 PawlDesign“ System für einen Antritts-Leerweg von maximal 9,2°. Kein Rekord, aber ein ordentlicher Wert. Wie gut der Freiauf sich in der Praxis bewährt wird der Test zeigen. Die Demontage des Freilaufkörpers – zum Service oder wenn man statt des XD einen SHIMANO Freilauf fahren möchte – ist werkzeuglos möglich. Selbstverständlich bietet RACE FACE den Aeffect R 30 auch ab Werk mit einem Shimano-Freilauf an.
Preislich kommt der Komplettsatz des RACE FACE Aeffect R 30 Boost XD auf einen UVP von 559,80.- Euro. Die Einzelpreise liegen bei 229,90.- Euro für das vordere und 329,90.- Euro für das hintere Laufrad. Die Varianten mit Shimano-Freilauf und auch die für 27,5 gibt es zum gleichen Preis. Mit nachgewogenen 1974 g (HR: 1082 g / VR: 892 g) ist der AEFFECT R 30 Laufradsatz zwar nicht mehr unbedingt ein Leichtgewicht, aber für den Preis und den Einsatzbereich All-Mountain bis Enduro geht der Wert noch voll in Ordnung.

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RACE FACE Aeffect Dropper-Stütze
(und Turbine 1x Remote)

Kommen wir nun zur RACE FACE Aeffect Dropper Post, die mit 125 oder 150 mm Absenkung und in den beiden Sattelrohrdurchmessern 30,9 und 31,6 mm angeboten wird. Wir haben in diesem Test die Version mit 150 mm stufenloser Absenkung und 31,6 mm, die damit auf eine Gesamtlänge von 425 mm kommt.

Die komplett in schwarz gehaltene Stütze kombiniert dabei eine geschlossene Hydraulikkartusche mit einer mechanischen Stealth-Anlenkung. Als Ansteuering liegt ein Standard-Schaltzug der Packung bei.

Am unteren Ende der Dropper befindet sich, geschützt durch ein Metallgehäuse, ein kleiner Umlenkhebel, der beim Betätigen des Lenker-Remote einen kleinen Bolzen in die Stütze drückt und so den Absenkmechanismus im Inneren freigibt, ähnlich den meisten anderern mechanischen Stützen, die mit hydraulischem Innneleben arbeiten.

Praktische Details wie eine aufgelasterte Höhenskala, Drehmoment- und Luftdruckangaben zeugen von Detailverliebtheit bei den praxisrelevanten Dingen. Haptische Typen wie ich erfreuen sich an der fein geriffelten Aluminiumoberfläche des Standrohrs, welche an die legendären THOMSON Sattelstützen erinnern. Wirklich schön.

 

Der 2-Schrauben-Stützenkopf hat keinen Setback. Die Sattelneigung läßt sich durch die bewährte 2-Schraub-Klemmung stufenlos anstellen. Ob der mit 230-250 psi angegebene Druck in der Lauffeuer einen nennenswerten Einfluss auf die Aasfahrgeschwindigkeit hat, werde ich im Test noch herausfinden. Das Autoventil dafür liegt versteckt unter einer Gummikappe unterhalb der Sattelaufnahme (Bild oben rechts). Die RACE FACE Aeffect mit 150 mm und 31,6 mm Durchmesser, wie bei uns im Test, wiegt gute 566 g und kommt mit einem UVP von 339,90.- Euro auf. Weil dies aber nur die Stütze ohne Remote beinhaltet, kommen noch die Kosten für einen Lenker Remote hinzu. Von RACE FACE stehen dazu der schwarze Aeffect Dropper 1x Remote für 59,90.- Euro oder der  Turbine Dropper 1x Remote für 69,90.- Euro zur Auswahl, der in sechs Farben erhältlich ist.

Um etwas Farbe an mein neues Bike zu bekommen entschied ich mich für einen Turbine Dropper 1x Lever in Orange. Der einem Schaltungstrigger nachempfundene 1x Remote-Hebel wird mit einer separaten aufklappbaren Schelle am Lenker fixiert und ist mit zwei gedichteten Lagern ausgestattet. Die stark strukturierte Oberfläche des Daumenhebels sorgt für Griffigkeit unter widrigenen Bedingungen vorzubeugen. Samt Klemmschelle wiegt der Remote 42 g (ohne Zug und Hülle).
Soweit zum Intro der Teile von RACE FACE, die an einem brandneuen Bike zum Einsatz kommen werden, das ich euch ebenfalls demnächst vorstellen werde. In den nächsten Artikeln werden der Aeffect R Laufradsatz und die Aeffect Dropper Post auch wieder getrennt behandelt werden, dann auch mit meinen Erfahrungen bei der Montage der Dropper-Stütze.

Bis bald,
MiMü