VECNUM MoveLOC XC Dropper-Stütze – Testintro (& Montage): von c_g
Zum Jahresabschluss 2017 habe ich euch das „Projekt Winterbike Light“ ja bereits kurz vorgestellt. Eines der Upgrades die ich dem CUBE AMS dafür habe zukommen lassen, war die MoveLOC XC Dopper-Sattelstütze der kleinen Allgäuer Teilschmiede VECNUM.
Als Dropper-Stütze mit dem dedizierten Einsatzbereich bei XC- und Marathonbikes kommt es bei der MoveLOC XC nicht so sehr auf den maximalen Hub an, sondern eher darum das „richtige Maß an Bewegungsfreiheit bei einem möglichst geringen Gewicht“ zu erzielen.
Mit dieser Vorgabe lesen sich die Eckdaten der Stütze sehr vielversprechend: Angeblich nur 380 g soll die Stütze in ihrer leichtesten Konfiguration erreichen, bei einem Hub von 100 mm. Das wären satte 220 bis 300 g leichter, als die Konkurrenz, und trotzdem genug Hub, um auch technische Trails mit dem XC-Bike spürbar zu erleichtern.
Bei der Gewichtskontrolle zeigt unser nacktes Testmusters dann genau 389 g, wobei das geringe Mehrgewicht gegenüber der Angabe von dem ungekürzten Sattelrohr her stammt. „In der leichtesten Konfiguration“ bedeutete bei der MoveLOC auch, dass das Rohr um die möglichen 40 mm gekürzt wurde. Diesen Kniff kann man nutzen, wenn man die effektive Länge von 390 mm nicht braucht, bzw. die Stütze in volle Länge nicht im Rahmen unterbringt … oder eben auch um die letzen paar Gramm rauszuholen (Bild rechts). In unserem Fall, als Testmuster, habe ich die Stütze natürlich ungekürzt belassen. Hinzu kommt der Kabelzug samt Hülle, die Kleinteile und 17 g für den TrigLOC Remote-Hebel. Komplett und mit 1,3 m Leitung kommt das Testmuster dann auf sehr gute 435 g. Ein klasse Wert für eine Dropper Stütze!
Doch die VECNUM MoveLOC XC kann mehr als nur leicht sein. Sie hat alle Merklmale der bewährten MoveLOC 2 Stützen, die es mit bis zu 200 mm Absenkung gibt. Während die Stütze auf den allerersten Blick so wirkt, als hätte man vergessen einen Industriedesigner beim Entwicklungsprozess mit einzubeziehen, entpuppt sich auf den zweiten Blick als eine sehr hochwertige Stütze vollgestopft mit vielen funktionellen Details, die zeigt, wie viele Gedanken sich die Jungs von VECNUM um Langlebigkeit und Servicefreundlichkeit gemacht haben. Form follows Funktion und das sieht man der MoveLOC ganz deutlich an.
Durch den externen Arretierungsmechanismus der Stütze ist das System im Inneren frei von unnötiger Komplexität. Außerdem kann man die Stütze immer, selbst mit ausgehängter oder beschädigter Leitung von Hand ganz einfach bedienen. Ein Druck auf den Failsafe-Knopf oben und die Stütze lässt sich problemlos absenken oder ausfahren.
Die mechanische Höhenarretierung selbst besteht aus einem von außen in die Stütze greifenden Bolzen der die MoveLOC XC Stütze in drei feste Höhenstufen fixiert (Bilder oben): Einmal ganz ausgefahren zum maximal effizienten Treten , ca. 40 mm Absenkung für etwas mehr Bewegungsfreiheit bei weiterhin ordentliche Effizienz und die vollen 100 mm Absenkung für technische Abfahrten.
Für diese Konstruktion muss VECNUM in jeder Höhenstufe ein Loch im Gleitrohr einfräßen in das der Klemmbolzen greifen kann. Um diese ovalen Löcher vor dem Eindringen von Schmutz zu schützen und eine bei jeder Witterung problemlose Funktion zu gewährleisten, werden die Löcher durch leicht vorgespannte Kunststoffkappen von innen her verschlossen – gut in den oberen Aufnahmen zu erkennen. Sobald der Bolzen zur Höhenarretierung seitlich auf die Kappen drückt, weichen sie nach innen aus. Obgleich ich mir sicher bin, dass VECNUM bei einem derartigen Konzept alle Eventualitäten berücksichtigt hat, bin ich gespannt wie unempfindlich diese Konstruktion gegenüber Verschmutzungen aller Art in der Praxis ist. Ein großer Vorteil dieser rein mechanischen Arretierung ist aber auch, dass man die Stütze ohne Gefahr irgendwelcher Defekte im abgesenkten Zustand am Sattel anheben oder aufhängen kann.
Wir werden sehen, denn Schlamm und Schmodder gibt es derzeit mehr als genug um das zu überprüfen.
Auch der Sattelstützenkopf, bzw. die Sattelklemmung selbst ist in meinen Augen mehr als gelungen.Schon auf den ersten Blick fällt auf wie stark der schön gefräste Klemmkopfabstützung geneigt ist. Deutlich mehr, als bei anderen Stützen. Er ist so ausgelegt, dass er bei einem 73° Sitzwinkel genau horizontal liegt. Ein weiteres Merkmal ist die sehr große Abstützung unten, mit einem sehr schlanken oberen Klemmkopf – ein bewährtes Prinzip, das einen maximale Längsverstellung des Sattels ermöglicht. Zur gradgenauen Fixierung und Neigungseinstellung kommen zwei Titan Schrauben zum Einsatz. Die Sattelmontage selber ist auch einfacher als sonst üblich, weil sich die hintere Schraube samt Gegenhalter einfach aus dem geschlitzten Klemmkopf aushängen lässt. Wirklich smart.
Die Montage selber ist weil es sich ja um eine externe Anlenkung handelt, denkbar einfach. Es gilt lediglich den bereits vorbereiteten Zug mit dem Abschlussstück an der Stütze einzuhängen (Bilder oben links und Mitte), per 2.5 mm Inbus zu fixieren (Bild oben rechts), die Leitung zu verlegen (je nach Rahmen an vorhandenen Befestigungspunkten oder an den mitgelieferten Klebepunkten), den Remote am Lenker zu befestigen und den Zug am Remote zu klemmen. Muss man noch die Zughülle kürzen, kommt das gesamte Prozedere selbst für wenig erfahrenen Schrauber auf maximal 15 min. Erforderliche Werkzeuge sind lediglich ein 5 mm und ein 2,5 mm Inbus, sowie ein Kabelschneider und ein T25 Torx, wenn man wie wir die TooLOC Sattelstützenklemmung verwendet. Hier das dazugehörige Montage-Video von VECNUM:
Weil die VECNUM Stützen generell nur in einem Durchmesser, nämlich 30,9 mm gefertigt werden, braucht man für 31,6 mm oder 34,8 mm Rahmen noch die passenden Reduzierhülsen, die VECNUM ebenfalls selber herstellt und anbietet. Einzeln kosten sie 19.- Euro, im Set nur 10,- Euro.
Bei der komplett in Deutschland entwickelten und gefertigten (!!) VECNUM Stütze kommen modernste Schmiede- und Frästechniken, sowie ausschließlich ein sehr festes 7075er Alu zum Einsatz – ein weiterer Grund, weshalb die Stütze so leicht ausfällt.
Die gerade mal 15 g leichte TooLOC Klemmung selber besteht für eine möglichst optimale Krafteinleitung aus zwei Halbschalen, die mit 2 Klemmschrauben verbinden sind. So lassen sich die Klemmkräfte besser und gleichmäßiger verteilen, was wiederum die Funktion der Stütze erleichtert. Einzeln kommt die Klemme auf 29.- Euro, im Set reduziert sich der Aufpreis auf sehr faire 20.- Euro.
Auch bei dem hier getesteten TrigLOC Remote hat man offensichtlich nachgedacht, was eine guten Remote ausmacht. Das fein gefräste Teil ist wunderschön gefertigt, mit einer grob geriffelten und damit abrutschsicheren Daumenauflage, einer Matchmaker-kompatiblen Halterung mit zwei Positionen (alternativ mit der mitgelieferten Lenkerklemmung). Wer den Hebel in seiner Position noch anpassen möchte, kann ihn nochmals in je Am meisten aber hat mich die quetschfreie Zugklemmung beeindruckt. Ein kleines, aber sinniges Detail, denn wo andere Systeme mit einer einfachen Madenschraube den Zug einzwicken und beschädigen, drückt hier eine breite Klemmung auf den Zug und fixiert ihn sicher. Dadurch kann man den Remote auch universell mit andern Stützen anwenden – egal ob der Zug am Remote oder der Stütze geklemmt wird. So viel Funktionalität hat aber auch ihren Preis. Separat kostet der TrigLOC satte 78.- Euro. Im Set mit der Dopper Stütze. Fallt der Aufpreis dagegen viel geringer aus, statt 369.- Euro für die Dropper mit Universal-Remote, kostet sie im Set mit dem TrigLOC genau 389,- Euro.
Mehr Infos zur MoveLOC XC gibt es auf www.vecnum.com.
Soweit zur Vorstellung der VECNUM MoveLOC XC Dropper- Stütze, samt TrigLOC Remote–Hebel, TooLOC Sattelstützklemmung und eigener Reduzierhülse. Das Set ist bereits am CUBE AMS Montiert und läuft dort bereits im Dauerbetrieb. Demnächst mehr dazu in meinen ersten Praxiseindrücken dazu.
RIDE ON,
c_g