DRÖSSIGER Mo’Flow Trail-/Enduro-Fully – Testintro: von MiMü
(Happy News Year! Wir von TNI hoffen, dass ihr alle einen guten Start ins Neue Jahr hattet. Und mit dem neuen Jahr geht es auch gleich weiter mit spannenden Tests. Hier der erste des Jahres 2018:)
Mo’Flow oder eben „More Flow“, sprich mehr Fahrspaß bergab, verspricht uns DRÖSSIGER durch sein neu aufgelegtes Trail- und Endurofully. Als Ausgangsbasis diente dabei der bekannte 130 mm Allmountain-Rahmen Flow Select, dessen Federweg man auf 140 mm vergrößerte, ihm einen Stahlfederdämpfer verpasst sowie Lenk- und Sitzwinkel für ein noch besseres „Flow-Erlebnis“ optimierte.
Zudem stellte man das Mo’Flow auf die mittlerweile recht populären 2,6“ breiten Mid-Size-Reifen. Die weiteren Details des Bikes erfährt ihr jetzt hier.
**************** Rahmen ******************
Der als Viergelenker konzipierte Alu-Rahmen verfügt über alle modernen Standards wie etwa konisches Steuerrohr, Stealth-Anlenkung der Dropper-Stütze, Pressfit-Innenlager oder Boost-Hinterbau. Eine ISCG05-Aufnahme ist ebenfalls mit an Bord und sogar an eine Type S3 Aufnahme für einen Umwerfer (oder eine leichte Kettenführung) wurde gedacht. Und das in Zeiten, wo der Umwerfer mancherorts schon zu Grabe getragen wurde. Bravo! Bei der Leitungsverlegung greift man auf die traditionelle Außenverlegung unten am Unterrohr zurück. Nur der Schaltzug verläuft in einer durchgehenden Hülle im Rahmen.
Das Oberrohr setzt DRÖSSIGER angenehm tief an, ermöglicht dadurch eine geringere Überstandshöhe und sehr viel Beweglichkeit im technischen Gelände.
Auffallend ist das im unteren Drittel deutlich nach vorne geschwungene Sitzrohr, wodurch man wohl die Reifenfreiheit im eingefederten Zustand erhöhen und gleichzeitig die Kettenstreben möglichst kurz zeichnen wollte – 430 mm bei immerhin 140 mm!
Unser telegraues Testbike in Rahmengröße M verfügt dabei über eine effektive, horizontale Oberrohrlänge von stattlichen 610 mm, der Reach beträgt dabei satte 440mm. Das sind Werte, über die ähnlich ausgerichtete Bikes wie etwa das GHOST SL AMR X LC9 erst bei Rahmengröße L aufweisen. Dem auf Fahrstabilität und Laufruhe getrimmten vorderen vorderen Rahmendreieck stellt DRÖSSIGER ein mit 430mm kurzen Kettenstreben sehr wendiges Heck zur Seite. Für den anfänglich erwähnten Fahrspaß bergab flachte man den Lenkwinkel auf laufruhige aber nicht übertrieben 67° ab (beim Modell Flow Select beträgt er 68,5°), den Sitzwinkel erhöhte man gleichzeitig auf kletterfreundliche 75°.
Verfügbar ist das Mo’Flow im Übrigen in den drei Rahmengrößen S/43cm, M/46cm und L/51cm.
*************** Ausstattung ****************
Das auf den ersten Blick auffälligste Ausstattungsdetail ist eindeutig der CANE CREEK DB Coil IL Dämpfer, den wir euch vor einiger Zeit im Rahmen der EUROBIKE ’16 vorgestellt hatten. Auf dessen Performance bin ich besonders gespannt, soll er doch die Tugenden eines Stahldämpfers – sahniges Ansprechverhalten, lineare Federkennlinie, weniger Defekte) – mit beinahe Luftdämpfer-artigem Gewicht vereinen. Dank Low- und Highspeed-Zug- und Druckstufe-Verstellung ist er auf jeden Fahrstil bzw. Hinterbaucharakteristika individuell anpassbar, im Uphill strafft der Climb Switch neben der Druck- auch die Zugstufe.
Als Pendant and der Front werkelt eine ROCK SHOX Pike RC mit 140mm Federweg. Die Luftgabel verfügt schon über die neue Charger 2-Dämpfung, muss allerdings auf die dreistufig vordefinierte Druckstufenverstellung der RCT3 verzichten und ein Auslangen mit einer mehrstufigen Low-Speed-Druckstufe (von „offen“ bis „fest“) finden. Passend zum Hinterbau vertraut man auch hier auf den Boost-Standard. Ebenfalls aus dem Hause ROCK SHOX stammt die verbaute Dropper Post, eine Reverb Stealth mit 150 mm Verstellbereich dürfte mehr als genügend Bewegungsfreiraum bergab bieten.
Für präzise Schaltvorgänge bei gleichzeitig hoher Bandbreite sorgt SRAM’s GX Eagle 1×12 Gruppe, die neben Schaltwerk und (in Serie) Shifter auch Kassette (10-50 Zähne) und Kette stellt. Nur bei der Kurbel greift man auf ein Modell aus der SRAM X1 zurück, kombiniert es allerdings mit einem 32 Zähne messenden Eagle-Kettenblatt. Funktionell dürfte es hier nichts auszusetzen geben.
MAGURA’s neue MT Trail Sport Bremse soll für ordentlich Bremspower sorgen, sie verfügt am Vorderrad über einen 4-Kolben-Bremssattel, hinten genügt eine 2-Kolben-Anlage. Vorne verbaut man eine 203mm große Scheibe, hinten kommt immerhin eine mit 180mm Durchmesser zum Einsatz.
Der Laufradsatz setzt sich aus hochwertigen DT SWISS 350 Naben und WTB ST i29 TSC Felgen mit satten 29 mm Innenbreite zusammen. Darauf montiert sind SCHWALBE Nobby Nic 29×2,6“ Evolution ADDIX mit schnell rollendem Speedgrip Compound. Zusätzlich verfügt die Mid-Size Variante des NN über eine doppellagige Schutzkarkasse, APEX genannt.
Die restlichen Komponenten setzen sich dann wie folgt zusammen: ein 780 mm breiter RACE FACE Aeffect R 35 Riser Lenker wird von einem Aeffect R 35 Vorbau mit 50 mm Länge geklemmt, als Steuersatz vertraut man auf einen ACROS AZX-212. Die wichtigen Kontaktpunkte an Lenker und Sattel übernehmen ERGON GA2 Griffe bzw. ein ERGON SM30 Sattel.
Mit 14,1 kg für das komplette Bike ohne Pedale in der getesteten Rahmengröße M zählt das Mo’Flow nicht gerade zu den Leichtgewichtigen, das Gewicht geht aber wegen der teils robusteren Ausstattung noch in Ordnung. Für 3499.- Euro bekommt man also jede Menge Bike für sein Geld. Wer sein Mo’Flow zumindest optisch weiter individualisieren möchte kann dies über den online-Farbkonfigurator tun. Dort stehen insgesamt 31 Haupt- sowie Hinterbaufarben und 15 Dekorfarben zur Auswahl, ein zum Hauptrahmen andersfarbiger Hinterbau kostet allerdings 49.- Aufpreis.
Ein wirklich spannendes Bike hat uns DRÖSSIGER da zur Verfügung gestellt. 140mm Federweg an Front und Heck, abfahrtslastige Geometrie, Stahlfederdämpfer und Mid-Size-Bereifung – klingt alles zusammen nach richtig viel Spaß. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, bleibt also dran!
MiMü