CONTINENTAL Mountain King III ProTection 2,3“  – Testintro: von MiMü

Wenn ein wahrer Klassiker neu aufgelegt wird, dann ist die Spannung im Vorhinein immer hoch. Mit dem Mountain King III  ProTection präsentierte CONTINENTAL für die Saison 2018 den Nachfolger eines solchen, echten Reifen-Klassikers, der sich bereits seit 2010 eine beträchtliche Fangemeinde aufbauen hat können.

Mit dem neuen Mountain King hat CONTINETRAL dem Klassiker ein komplett neues Gesicht gegeben und will doch an den bekannten Qualitäten anknüpfen.

Die großartigen Allroundeigenschaften des alten Mountain King soll der neue dabei noch weiter verbessern und mit einem noch breiteren Spektrum an Bodenbeschaffenheiten klar kommen. Von Trocken über Geröll bis hin zu nass-weiche Terrain beschreibt CONTINENTAL das Einsatzgebiet des neuen MK III (Bild unten links). Lediglich harte Böden und richtig tiefe, aufgeweichte Untergründe zählen nicht zu seinem bevorzugten Metier.

 

Um dem breiten Einsatzbereich gerecht zu werden, hat CONTINENTAL das Profil des Mountain King III ziemlich umgekrempelt. Mäßig große, leicht v-förmig angebrachte Mittelstollen sollen für satte Traktion bei gleichzeitig niedrigem Rollwiderstand sorgen. Der Stollenabstand wurde gleichzeitig für eine bessere Selbstreinigung vergrößert. Interessanterweise sind die Schenkel dieses angedeuteten „V“ alternierend unterbrochen, wodurch eine Art Schaufelradkonstruktion entsteht. In der Praxis soll sich der Reifen damit effektiver durchs Gelände wühlen. Zugunsten der Laufruhe fallen die Laufflächenstollen recht niedrig aus. Etwas massivere und gut abgestützte Seitenblöcke vervollständigen das neue Profil und haben die Aufgabe in Schräglage für eine zielgenaue Kurvenführung zu sorgen. Aufgefallen ist mir dann noch der recht große Freiraum zwischen Mittel- und Seitenprofil, den man zwecks besserer Selbstreinigung wohl so gewählt hat. Inwieweit er sich auf das Einlenkverhalten auswirkt werden die kommenden Wochen zeigen.

Insgesamt erscheint mir das neue Profil des Mountain King III zugleich gemäßigt wie auch doch zeimlich offen, was insgesamt ein interessanter Ansatz für einen Allroundreifen darstellt. Mal sehen wie leistungsfähig der neue Allrounder im herbstlichen Gelände ist. Unser Test wird es zeigen.

Bei der Reifentechnologie hat CONTINENTAL ebenfalls nachgelegt und bereits bewährtes weiterentwickelt:

  • das Black-Chili-Compound, als Bezeichnung für das bestemögliche Compound und nur den „Made in Germany“ Reifen vorbehalten, soll nun 30% mehr Grip bieten, bei gleichzeitg 26% weniger Rollwiderstand und 5% höherer Laufleistung. Erreichen möchte man dies durch eine geänderte Mischung aus synthetischem und Naturkautschuk sowie eine weiter optimierte Zugabe von Rußpartikeln im Nanobereich.
  • die ProTection genannte Pannenschutzeinlage verläuft auch beim Mountain King III rundum und schützt dadurch den gesamten Reifen vor Beschädigungen von außen. Trotz der zusätzlichen Gewebelage bleiben die Dämpfungseigenschaften im ruppigen Gelände erhalten.
  • durch den neu eingeführten Revolution Tubeless Ready Fuss soll der Reifenwulst noch zuverlässiger gegen ungewollten Luftverlust abdichten sowie die tubeless-Montage deutlich erleichtern.
  • Die Karkasse ist ein 60 TPI-Gewebe, das je nach Position des Reifens in drei oder viel Lagen verarbeitete ist. In der Nomenklatur von CONTINENTAL ergeben die viel Lagen unter der  der Lauffläche dann 240TPI, die drei Lagen an den Seiten 180TPI.
  • Auch der neue Mountain King trägt das von bekannt Flaggen-Design mit strukturierten Reifenflanken.

Den neuen MK III gibt es nur in einer Breite (2,3″) und nur in der Protection Version, die in Deutschland gefertigt wird.

Neben der 29“ Variante wird es den neuen Mountain King BlackChili ProTection auch noch in 27,5“ und – das wird Freunde des klassischen Mountainbikens freuen – auch in 26“ geben, jeweils in 2,3“ Breite und mit einem UVP von 62,90 Euro. Alle drei sind dabei „Handmade in Germany“, eine Besonderheit, die nur CONTINENTAL bei seinen BlackChili-Reifen bietet.
Gewichtstechnisch liegen unsere beiden Testmuster des CONTI Mountai n King III 2.3 Protextion mit 761 g bzw. 766 g etwas über der Herstellerangabe von 745g. Trotzdem, im Vergleich zum Vorgänger im 2,4“ Maß (real schmäler) hat der MK III gute 100 g abgespeckt. Wie oft aus haftungsrechtlichen Gründen viel zu hoch, gibt CONTI einen empfohlene Reifenluftdruck von 2,5-3,5 bar an … deutlich mahr als man in Zeiten von tubeless und breiten Felgen fährt.
(Anmerkung: Den „alten“ Mountain King II wird es weiterhin geben, er wird allerdings künftig in Indien gefertigt, muss mit dem günstigeren PureGrip Compound auskommen und verfügt nicht über die ProTection Schutzeinlage. Dafür gibt es ihn in zwei Breiten – 2,2“ und 2,4“, in Falt- wie Drahtversionen und auch wieder in 26“, 27,5“ und 29“.)

Ergänzend zum Reifensortiment bietet CONTI auch eine eigene Dichtflüssigkeit an, den REVO Sealant.

Um euch noch aussagekräftigere Testergebnisse liefern zu können haben wir unsere beiden Exemplare auf unterschiedlich breiten Felgen aus dem Hause DT-SWISS montiert. Die ebenfalls im Testpaket enthaltene Revo Sealant Dichtmilch durfte bei beiden Felgen zeigen, wie zuverlässig sie die Luft im Reifen hält. Auf der 30 mm breiten Allmountainfelge XM481  war die Montage äußerst einfach, die relativ starre ProTection-Seitenwand des Mountain King III lies sich mit Hilfe eines einzelnen Reifenhebers über das Felgenhorn wuchten. Befüllt mit 80ml von Conti’s eigener Dichtmilch RevoSealant genügte ein ordentlicher Schuss aus meinem Tire Booster, um den Reifen mit sattem Knallen auf die Felge zu schießen und auf Anhieb zu 100% abzudichten. Nach 24 h Rast bei 2 bar Luftdruck konnte ich dann eine maximale Karkassenbreite von 60 mm und eine Stollenbreite von stattlichen 62mm ermitteln. Nicht schlecht für einen nominell mit 2,3“ Breite angegebenen Reifen. Optisch gefiel mir der MK III hier durch seine rundliche, voluminöse Bauform, die bereits im Stand für viel Vertrauen sorgte.

Hier auf der DT-SWISS 481 aufgezogen, entwickelt der MK II einen sehr runden Querschnitt. Gut zu sehen die große Lücke zwischen den Stollen der Lauffläche und den Seitenstollen.

Die Montage auf der 25 mm breiten Endurofelge EX471 war dagegen eine kleine Herausforderung und kostete mich letzten Endes sogar einen eigentlich unverwüstlichen Pedros-Reifenheber. Nachdem die erste Reifenseite noch mit Daumenkraft über den Felgenrand gedrückt werden konnte, benötigte ich für die letzten gut Zentimeter der zweiten Seite neben zwei Reifenhebern zusätzlich eine große Portion Seifenlauge, um den Mountain King III komplett montieren zu können. Dann reichte auch hier die Luft aus dem Tire Booster, um den Reifen auf die Felge zu schießen. Nach Abwarten der obligatorischen Rastzeit betrug die Karkassenbreite dort 59 mm, die Stollenbreite 61 mm. Verglichen mit dem am Vorderrad montierten Mountain King wirkte die auf der schmäleren Felge aufgezogene Version gedrungener und im Querschnitt bereits leicht dreieckig.

Auf dem LAST Fastforawrd montiert geht der CONTI MK II 2.3 “ in den herbstlichen Test.

Den Vorgänger Moutain King II kann ich getrost als guten alten Bekannten bezeichnen. In der 2,4“ Version habe ich ihn als gutmütigen Allrounder in Erinnerung, der mit hohem Grip, ordentlichem Rollwiderstand und gutem Pannenschutz aufwarten konnte. Ich bin gespannt wie die nueste Version mit komplett neuem Profil, neume Compound und optimierter Karkassenkonstruktion sihc im Vergleich auf den Trails schlagen wird und ob sein Herrschaftsanspruch gerechtfertigt ist.

MiMü

Ps: Ach ja, wer vom Profil des Mountain King III nicht genug kriegen kann und während des Winters lieber auf Traillaufschuhe umsattelt, der sollte sich mal die ADIDAS terrex CMTK Schuhe ansehen. Identes Profil wie der Reifen – und auch die gleiche Performance?