VREDESTEIN Spotted Cat Superlite – Testintro: von TH

Herbst hin oder her: Weil wir vom letzten XC-Reifentest noch so schön in Form sind, machen wir doch gleich mit dem nächsten Race-Reifen weiter. VREDESTEIN stellt uns dafür den Spotted Cat Superlite zur Verfügung.
Neben dem Spotted Cat, der das äußerste Spektrum eines Racereifens belegt, hat VREDESTEIN natürlich auch gröbere Reifen im Programm: Den Black Panther und den Black Panther XTrac, dann noch den Trailreifen Black Panther Extreme und natürlich den zuletzt von MiMü getesteten Bobcat. Was der VREDESTEIN Spotted Cat leistet, wird unser Test aufzeigen.

Der VREDESTEIN Spotted Cat in der Superlite Race-Version.

Während der Spotted Cat selber als Reifenprofil keine echte Neuheit ist, ist es die „Superlite“ Version dagegen schon. Etwa 80 Gramm leichter als die tubeless-ready Normalversion soll der Superlite in der getesteten 2,2er Breite sein. Genug, um ihn für die Racerfraktion noch mal genauer unter die Lupe zu nehmen. VREDESTEIN bietet den Spotted Cat Superlite in zwei Breiten an: In der 2,0“ und der 2,2“ Dimension.
Unser Superlite Testexemplar verfügt über keinen zusätzlichen Pannenschutz und ist offiziell nicht tubeless-ready. Bei der Montage war das fehlende Tubeless-Siegel aber schon mal kein Thema. Wir haben den Spotted Cat Superlite ohne Probleme schlauchlos auf der NEWMEN-Carbonfelge verbaut. Zur positiven Überraschung war der Reifen mit dem normalen „Stan’s Notubes Sealant“ relativ schnell dicht und auch die Seitenwände blieben bisher trocken. Ein Zeichen, dass diese nicht zu durchlässig sind. Das erleichtert die Montage ungemein.

Der VREDESTEIN Spotted Cat hat ein eigenständiges, nahezu gleichmäßig über die Lauffläche verteiltes Profil.

Die Waage blieb bei den beiden Reifen bei 501 beziehungsweise 505 g stehen, etwas mehr als die angekündigten 485 g, aber noch innerhalb der normalerweise zitierten 5-8 % Toleranz. Im Vergleich zur besser bekannten Konkurrenz von SCHWALBE siedelt sich der Spotted Cat Superlight damit gewichtstechnisch genau zwischen dem Racing Ralph und dem Thunder Burt an. Mit seinem ebenfalls dazwischen liegenden Profil ist es abzuwarten, ob er auch in seinem Fahrverhalten in diesem Bereich liegt.
Bedingt durch den Leichtbau sind die interessant strukturierten Seitenwände fühlbar dünn – das haben wir aber bei der Konkurrenz auch schon gesehen. Auf jegliche Pannenschutzeinlagen hat VREDESTEIN zugunsten der Gewichtsoptimierung verzichtet. Was das in der Praxis bedeutet, werden wir sehen. Beim Test des ebenfalls in dieser Liga spielenden KENDA Saber Pro mussten wir beispielsweise während des Testzeitraumes auch keine Ausfälle feststellen, auch hier ohne jeden zusätzlichen Pannenschutz. Beachtlich ist das Volumen des VREDSTEIN Race-Pneus.

Selbst auf der mit 22 mm Maulweite sehr schmalen NEWMEN-Felge kommt der Spotted Cat Superlite als 2,2er auf sehr stattliche 58 Millimeter Karkassenbreite. Hier hat der Hersteller offensichtlich nicht auf Kosten der Breite das Gewicht optimiert: Ein derart großes Volumen verspricht viel Dämpfung, gute Reserven bei Schlägen und eine hohe Traktion, könnte aber auf der schmalen Felge bei niedrigen Drücken auch für ein etwas unpräzises Fahrverhalten sorgen. Was der Reifen außer Speed noch zu bieten hat, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Apropos Speed: VREDESTEIN hat das Profil des Spotted Cat für einen extrem niedrigen Rollwiderstand konzipiert. Dazu sollen die in „V-Form“ angeordneten Ministollen, die 3-fach Gummimischung (Tri Comp X Technologie) und die 120-TPI-Karkasse beitragen. Die robusten Schulterstollen versprechen den nötigen Grip und Stabilität in Kurven. Das sind wahrlich die perfekten Zutaten für einen superschnellen Racereifen, dessen Einsatzgebiet VREDESTEIN mit harten und trockenen bis hin zu losen Untergründen angibt. Übermäßige Nässe und Schlamm gehören natürlich nicht zur Paradedisziplin eines Rennreifens dieses Kalibers. Für Racer ist das aber nur halb so dramtisch, denn wir loten diese Grenzen oft bis ans Maximum zugunsten der Gewichtsersparnis und der Geschwindigkeit aus.

Selbst auf der schmalen NEWMEN Felge sieht man, wie voluminös der Spotted Cat baut. Mit immerhin 58 mm Breite ist er einer der bisher voluminösesten 2.2er Reifen, die wir kennen.

Natürlich werde ich den Spotted Cat Superlite auf allen möglichen Untergründen des Biker-Alltags testen. Die herbstlichen Wälder und Trails rund um Berlin bieten dazu die optimale Kulisse. In den Wäldern wartet außerdem eine extra Herausforderung auf den Spotted Cat Superlite in Sachen Pannenschutz: Nachdem Orkan Xavier wütete, liegt viel Bruchholz auf den Wege. Das hat in den letzten Tagen oft unsere Trainingsgruppe wegen unerwarteter Reifenschäden dezimiert – mal sehen, wie sich der VREDESTEIN Spotted Cat Superlite im Praxistest so schlägt. Dazu mehr in etwa zwei Wochen!

TH