MAXXIS Forekaster EXO TR 29×2,35“ und 2,20“ – Testintro: von MiMü

Die Herbstzeit ist immer eine gute Zeit für einen Reifenwechsel. Wenn die Trails vom Regen aufgeweicht sind und sich die Wurzeln unter einer dicken Schicht aus nassem, rutschigem Laub verstecken, dann gehört einfach ein passender Reifen ans Bike. MAXXIS hat dafür den neuen Forekaster im Programm.

Unser jüngster Satz Testreifen: Die MAXXIS Forekaster

Im Anwendungsbereich soll der Forekaster ein richtig breites Spektrum abdecken.

Dank seines offenen Profils soll er der ideale Begleiter auf wechselhaften bis nassen Böden sein. Mit Ausnahme von Felsgelände und echtem Matsch soll sich der Forkaster laut MAXXIS eigentlich überall zu Hause fühlen – von losem, trockenen Untergrund bis hin zu nassen Böden. Da es den Forekaster als 29er Reifen sowohl mit 2,35“ als auch 2,20“ Breite gibt, haben wir uns kurzerhand entschieden, beide angebotenen Varianten einem herbstlichen Test zu unterziehen. Das breitere Modell werden wir dabei am Vorderrad montieren, der schmälere 2,2“ Reifen wird am Heck seinen Dienst verrichten. Auf der heimischen Waage kam der breitere 2.35“ Forekaster mit 729 g (Herstellerangabe 735 g) zu liegen, der schmälere 2,20“ Pneu wiegt gar nur 698 g (690 g laut MAXXIS). Nicht schlecht für einen Reifen, der von aggressiven XC-Ausritten bis zu technischem Trails alles abdecken soll. Einigkeit herrscht beim UVP von 55,50.- Euro, wer aber ein wenig in den einschlägigen Onlineshops recherchiert wird auch Angebotspreise deutlich darunter finden.

Mit einem Forekaster in 2,2″ Breite und einem in 2,35″ haben wir beide verfügbare Breiten im 29er Format im Test. In beiden Fällen mit 120 TPI Karkasse und EXO Seitenwänden.

Neben dem Profil, auf das ich weiter unten noch genauer eingehen werde, haben die beiden Forekaster-Brüder technisch viele Gemeinsamkeiten: Der EXO PROTECTION genannten Flankenschutz, die zweifach Gummimischung DUAL COMPOUND und die 120TPI Karkasse. Und selbstverständlich sind beide Reifen auch tubeless-tauglich , bei MAXXIS als TR bezeichnet.

  • Unter EXO PROTECTION versteht man dabei ein äußerst dicht gewebtes Material, das durch seine hohe Schnitt- und Abriebsbeständigkeit die Reifenkarkasse effektiv vor Beschädigungen schützen soll. Gleichzeitig bleiben die Reifenflanken noch flexibel, was die Rollwiderstand und Komfort hioch hält.
  • Wie die meisten anderen Reifenhersteller vertraut auch MAXXIS auf Mehrfach-Gummimischungen, im Fall unserer Forekaster-Testobjekte kommt die DUAL COMPOUND Zweifachmischung zum Einsatz. Mittig greift man dabei auf ein relativ hartes 70a Compound zurück, die Reifenschultern werden mit einer weicheren, griffigeren 60a Mischung ausgestattet. Niedriger Rollwiderstand und hoher Kurvengrip sollen das Resultat dieses Zweifach-Gummimischung sein.
  • Woher MAXXIS seine simple tubeless-Montage und die hohe, dauerhafte Dichtigkeit der TR-Reifen nimmt, ist schnell erklärt: ähnlich wie bei echten UST-Reifen ist die Wulst über ihre ganze Länge komplett mit einer Gummischicht überzogen. Dadurch soll die Montage deutlich erleichtert werden und die Menge an benötigter tubeless-Milch auf ein Minimum reduziert werden.

Betrachtet man das Profil des Forekaster, dann unterscheidet es sich durch zwei grundlegende Eigenschaften von dem eines klassischen XC-Reifens.

Das Profil des Forekasters ist recht offen gestaltete mit durchweg stark eingekerbten Stollen für noch mehr Flexibilität.

Zum einen hat MAXXIS die Stollenzwischenräume deutlich vergrößert und zum anderen verfügen alle Reifenstollen über verschieden große Lamellen. Mit ersterem möchte man die Selbstreinigung auf weichen, erdigen Böden gegenüber Reifen optimieren und mit letzterem die Anpassungsfähigkeit der Stollen an den aufgeweichten Untergrund im Vergleich zu normalen Stollen spürbar verbessern. Gerade die starke Lamellieung hatten wir ja kürzlich schon beim VITTORIA Gato II im Test, der mich durch seinen tollen Grip auf nassem Untergrund begeistert hat. Auf weichen Böden dagegen war das Profil des Gatos dagegen zu engständig um auch dort noch optimal zu funktionieren. Mal schaun ob sich der Forekaster gerade dort besser schlägt. Die Mittel- und Seitenprofil fallen dabei beinahe gleich hoch aus, die Stollenhöhe beträgt zwischen drei und vier Millimetern. Inwieweit sich diese Gleichmäßigkeit auf Eigenschaften wie Einlenkverhalten, Rollwiderstand oder Selbstreinigung auswirkt, wird sich im Laufe des Tests sicher zeigen.

Im montierten Zustand hat der MAXXIS Forekaster einen sehr rundlichen Querschnitt.

Die tubeless-Montage auf meiner 28,7 mm Maulweite messenden Syntace W35-Felge erfolgte MAXXIS-typisch unkompliziert. Mit jeweils 50 ml Dichtmilch waren beide Forekaster-Varianten auf Anhieb dicht, nach 24h Rastzeit hatte sich der voreingestellte Luftdruch nicht verändert. Die routinemäßige Breitenmessung ergab beim 2,35“ Modell eine idente Karkassen- wie Stollenbreite von 59 mm, der Reifen baut dabei gleichmäßig breit wie hoch. Bei der schmäleren 2,20“ Version betrug die maximale Karkassenbreite 56mm, sie überragte dabei die lediglich 54mm messende Stollenbreite, eine etwas schmälere Felge würde dies aber wieder ausgleichen. Ob die dadurch ungeschützte Reifenflanke vermehrt zu Defekten neigt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Anders als sein breiterer Bruder wirkt der montierte 2,20“ Reifen etwas gedrungen, sein Querschnitt fällt mehr breit als hoch aus.

Montiert und bereits im Einsatz auf den Vinschgauer Trails …

Herbstzeit bedeutet für mich auch immer einen Saisonabschluß im sonnigen Vinschgau. Dort sind viele meiner Lieblings-Singletrails erdig und weich, manche aber auch felsig-steinig. Nach ein paar Runden auf meinen heimischen Voralpentrails werden die beiden MAXXIS Forekaster schon sehr bald dort ihre erste ernsthafte Bewährungsprobe abliefern müssen. Zurück in der Heimat bringt der Oktobr dann erfahrungsgemäß vermehrt wiche Böden und Matsch. Mal sehen was der Forekaster so alles kann.

MiMü