Eurobike’17 – neue 29er Bikes von NINER, DRÖSSIGER, STOLL, KTM und TANTRUM: von c_g
Auch wenn die vergangene Eurobike nicht unbedingt mit neuen 29er Bikes übergequollen ist, gab es neben den bereits vorgestellten auch noch ein paar weitere, die ich euch hier vorstellen möchte – darunter bekannte Marken wie NINER BIKES, DRÖSSIGER und KTM, aber auch innovative Newcomer wie STOLL oder das US Start-Up TANTRUM CYCLES.
*****************************************
NINER BIKES
Den Anfang dürfen die 29er Pioniere von NINER BIKES machen, die zwar nicht direkt auf der Messe vertreten waren, aber doch eine kleine Hausmesse unweit von Friedrichshafen abgehalten haben.
Das AIR9 ist ein Klassiker im NINER Sortiment und hat für 2018 ein grundlegendes Update erfahren. Statt wie bisher klar in der XC/Marathon-Schiene zu verweilen, hat man ihm eine modernisierte Geometrie (68° Lenk und 74° Sitzwinkel), eine 120 mm Federgabel und natürlich die scheinbar obligatorische Plus-Kompatibilität mit Boost Achsen verpasst und so seinen Einsatzbereich deutlich in Richtung Trail erweitert. Künftig soll der Rahmen Reifen bis 29×2.4“ und 27,5×3,0“ verkraften und damit sowohl 29er wie auch Plus-kompatibel sein.
Geblieben ist der schöne, aufwendig hydrogeformte Alurahmen, das auf Singlespeed umrüstbare PF30 Tretlager und die externe Zugführung samt Vorbereitung für eine inter angesteuerte Dropper-Post.
In Deutschland wird es das AIR9 voraussichtlich in zwei Versionen als Komplettbike geben – einmal als 11×11 mit SRAM NX für 2199.- Euro und einmal mit der SRAM GX Eagle für 3250.- Euro.
Wer die gleichen Qualitäten, aber mit einem zeitlosen REYNOLDS 853 Stahlrahmen will, bekommt dies im ebenfalls für 2018 neuen SIR9.
Mit den legendären Qualitäten des Stahlrahmens und zahlreichen Montagepunkten für Bikepacking-Taschen (oben auf dem Oberrohr und im Hauptrahmen) erweitert es seinen Einsatzbereich zusätzlich in Richtung Adventure-Biking und Bikepacking, ohne dabei seine legendären Trail-Qualitäten zu verleugnen. In seiner schönen Lackierung ein wirklich tolles Bike, finde ich.
Über den für Deutschland zuständigen Vertrieb TOPFUN sind auch hier wieder zwei Modelle geplant – eine mit SRAM GX für 2999.- Euro und eine mit der neunen SRAM Eagle 1×12 für 3999.- Euro.
Last but not least, hat NINER auch den erst letztes Jahr vorgestellten JET9 RDO und dem RIP9 RDO noch eine zusätzliche Farboption spendiert – im Falles des JET9 eine grellgrüne Variante und beim RIP9 eine n mint-farbenen Rahmen.
***************************************
DRÖSSIGER
Die kleine aber feine deutsche Marke DRÖSSIGER ist uns bei TNI ein guter alter Bekannter. Auch wenn man oft nicht daran denkt, war das Team von DRÖSSIGER schon 2014 eine der ersten, die mit dem XEA 29 ein echtes Long Travel 29er mit kompaktem Heck auf die Beine gestellt haben (leider mittlerweile aus dem Programm genommenen) Außerdem war DRÖSSIGER einer der ersten Hersteller, die 29er und Plus ine einem Rahmen kombinierten – heute absolut üblich, aber 2015 eine kleine Sensation. Für die Saison 2018 hatte man für die 29er Fraktion das erste Carbonfully Carb One zur Eurobike mitgebracht.
Das Carb One ist DRÖSSIGERS erster Fully Rahmen in Carbon. Es trägt klar die Gene des DRÖSSIGER 29er Fullies XR in sich – ein mit 430 mm kurzes Heck bei ordentlichen 150 mm Federweg, dazu eine moderate Geometrie (67° Lenk und 74,5° Sitzwinkel mit mäßig langem Oberrohr) und einem Fokus auf einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis. In dem Carbonrahmen mit Alu-Hinterbau kommt die Designsprache aber noch besser und stimmiger rüber – von der höheren Steifigkeit bei reduziertem Gewicht einmal ganz abgesehen.
Für magere 3499.- Euro bekommt man hier eine SHIMANO SLX 1×11 Gruppe, ROCK SHOX Yari RC Federgabel, MAGURA MT Trail Sport Bremsen sowie edle RACE FACE & ERGON Anbauteile in einem stimmigen Gesamtpakt. Interessanterweise setzt DRÖSSIGER beim Carb One auf eine noch recht ungewöhnliche Bereifung mit 29×2,6“ SCHWALBE Nobby Nics und 29 mm breiten WTB Felgen.
Nur auf die sonst bei DRÖSSIGER üblich freie Farbwahl muss man bei dem Carbonrahmen verzichten. Er kommt nur in einer Farbe: grau-schwarz mit gelben Akzenten.
***********************************
STOLL
Letztes Jahr erst hat Thomas Stoll mit der gerade erst gegründeten schweizer Bikemarke STOLL BIKES und dem Erstlingswerk, dem T1/M1 Fully die Bikewelt erschüttert. Ein so spannendes, vielseitiges und zugleich attraktives 29er Fully war sogar der Eurobike Jury einen Award wert. Für 2018 folgt das nächste Modell. Weiterhin in Zusammenarbeit mit den Carbon-Perfektionisten von BIKE AHEAD entstand so für 2018 das Hardtail-Pendant – das STOLL R1.
Genauso sexy, mit einem Rahmengewicht um 800 g und für jeden Kunden individuell gefertigt ist das STOLL R1 wohl das ultimative Race-Hardtail.
Dass eine solche Exklusivität auch ihren Preis hat, versteht sich von selbst. Für das Rahmenset sind 4000.- Franken fällig, Komplettbikes gibt es ab 7000.- Franken. Die Produktion soll noch diesen Herbst anlaufen.
**************************************
KTM
Zu den Eurobike Media Days hatte KTM nur einen schwarzen Rapid Prototype Rahmen des Prowler zu zeigen. Zur Eurobike war schon der erste lackierte Prototypenrahmen zu bestaunen und ich muss offen gestehen, dass ich das Bike auf den ersten Blick für sehr gelungen halte.
Vorerst ist nur eine Version des Bikes in der Sonic Topversion mit edelsten Komponenten angekündigt für satte 6999.- Euro, aber wir glauben fest daran, dass später auch andere Varianten folgen werden.
***************************************
TANTRUM Cycles
Wer sich an die Eurobike Berichterstattung von 2016 erinnert, wird sich bestimmt auch an den Federungsexperten Brian Berthold und dessen damals gerade anlaufendes Kickstarter Projekt und der Eigenmarke TANTRUM CYCLES erinnern. Die Vorfinanzierung ist Anfang 2917 mehr als erfolgreich abgeschlossen worden und nach allerlei Hürden und Hindernissen hat Brian es pünktlich zur Eurobike geschafft das allererste Komplettbike mit Missing Link Kinematik mitzubringen. Eine echte Leistung das alles alleine und innerhalb nur eines Jahres geschafft zuhaben. Unsere aufrichtige Hochachtung!
Wer sich erinnert, mit Hilfe der von ihm selbst entwickelten Missing Link Kinematik will Brian eine Fully entwickelt haben, das sich bergauf extrem effizient fährt und nicht in seinen Federweg eintaucht und zugleich immer aktiv arbeitete, wenn Unebenheiten auftreten – der heilige Gral der Kinematiken, wenn man so will. Leider konnte ich das Bike nicht ausprobieren, denn Brian wollte das frisch aufgebaute Bike auf der Messe dem Backer No. 1 im Neuzustand übergeben, aber vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit.
Interessanterweise hat Brian hier ein 29er Vorderrad mit einem 27,5er Hinterrad kombiniert – dank seins modularen Aufbaus mit auswechselbaren Ausfallenden und Umlenkhebeln hat jeder Kunde hierbei viele Möglichkeiten was den effektiven Federweg und das Laufradformat angeht.
Aktuell ist Brian voll ausgelastet die ersten Bikes und Rahmen für die Unterstützer des Kickstarter Projektes fertig zu stellen und auszuliefern, aber die nächsten 50 Rahmen sind bereits in Produktion und sollen bereits zum Jahreswechsel verfügbar sein. Wer also Interesse daran hat diese komplett neue Kinematik auszuprobieren, sollte sich bald an Brian wenden.
RIDE ON,
c_g