ALUTECH Tofane 29er – Testfazit: von c_g
(hierzu erschienenen Artikel: Testintro des ALUTECH Tofane, Zwischenstand – ALUTECH TofanePrototyp am Garda Festival’13Tofane auf der Eurobike’13)

Die Eurobike ist gerade erst vorüber und damit auch die Rückgabe meines aktuellen Testbikes, dem ALUTECH Tofane… höchste Zeit für das Testfazit zu dem Enduro 29er. Nachdem ich euch im Intro bereit alle Details, Gewichte und Preise zu dem 150-mm-Endurofully genannt habe und im Zwischenstand meine Praxiseindrücke im Serientrimm beschrieben habe, war für mich in der letzten Testphase die Gelegenheit kleinere Optimierungen an dem ohnehin schon grandios guten und vielseitigen 29er zu versuchen.

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Zur abschließenden Testphase durfte das ALUTECH Tomane mit aggressiveren Reifen und einem minimal längeren Cockpit antreten …. und wurde damit noch besser!

Viel gab es in dem Bereich ohnehin nicht zu tun. Auch nach reiflicher Überlegung ist mir nicht mehr eingefallen als einen Satz Enduro-würdiger Reifen aufzuziehen. Hier wichen die serienmäßig verbauten SCHWALBE Hans Dampf 2.35 (vorne) und Nobby Nic 2.25 Pneus – beide in der schnellen PaceStar Mischung – einem Satz CONTINENTAL „Der Baron Projekt 2.4“, die meinen Erfahrungen nach ja sehr gut mit allen Felgenbreiten harmonieren.

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Ansät des 40 m Vorbaus im Serientrumm, hab eich einen 55 mm langen Vorbau weiter oben montiert …

Außerdem habe ich einen etwas längeren Vorbau montiert (55 mm statt der 40 mm mit denen das Bike kam) und ihn weiter oben auf dem Gabelschaft platziert, einfach um die für meinen Geschmack ein wenig zu reaktionsfreudige Lenkung noch mehr zu beruhigen. Ach ja, andere Griffe habe ich ebenfalls montiert – die breiter abgestürzten SQ-Lab 711, statt der  runden und sehr direkten Seriengriffe, aber das lag allein daran, dass ich mir bei einem Sturz eine Prellung in der Innenband zugezogen hatte und nur so schmerzfrei überhaupt ordentlich bike konnte …

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… und schon war das Handling für mich absolut perfekt!

Mit den beiden geringfügigen Umbauten wurde das Bike noch fähiger und noch näher an dem, was es wirklich zu leisten in der Lage ist. Der um 15 mm längere Vorbau hat die Lenkung genau soweit beruhigt, dass es für mich optimal gepasst hat. Und die aggressiveren Reifen haben dem Bike einfach noch mehr Potential gegeben. Die beiden kleinen Änderungen haben aus dem ohnehin schon begeisternd guten Bike für mich ein nahezu perfektes Longtravel-29er gemacht.

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Hinzu kam eine Phase guten Sommerwetters, mit griffigen Bedingungen und dementsprechend maximalem Trailspaß. Das einzige, was nicht gepasst hat, war meine zeitliche Flexibilität, denn zu gerne hätte ich das ALUTECH Tofane auch mal in alpine Gefilde entführt. Dennoch hatte ich ausreichend Gelegenheit, das Tofane so richtig zu fordern und wie nicht anders zu erwarten, lies sich das Bike mit seinen satten 160 mm Federweg an der Front und 150 mm am Heck nie echte Grenzen anmerken. Die ausgezeichneten Federelemente (FOX 36 FIT4 Federgabel und ein CANE CREEK DB Inline CS Dämpfer) kombiniert mit der tollen Hinterbaukinematik haben absolut jedes Gelände willig weggedämpft und auch eine unsaubere Landungen derart souverän weggesteckt, dass es eine reine Freude war meine eigenen Grenzen zu erfahren und zu erweitern. Eines wurde mit dem minimal aufgepeppten Bike noch deutlicher: Es braucht schon einen richtig guten Piloten, ernsthaft schweres Gelände und eine sehr aggressive Fahrweise um das ALUTECH Tofane wirklich an seine Grenzen zu bringen. Für mich ein wahrhaftiges 29er Enduro!

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Wie schon im Zwischenstand beschrieben ist das Tofane aber nicht nur ein abfahrtshungriges Enduro, sondern eben auch eines, das sich ausgezeichnet und effizient bergauf pedalieren lässt. Es muss schon verdammt steil werden, ehe das Bike vorne leicht wird und weil das Tofane ab Werk schon mit einem 28er Kettenblatt ausgerüstet ist, kommen auch weniger konditionsstarke Fahrer damit in jedem Steigung gelassen hoch. Auf schnellen Forststrassenabfahrten kommt man damit natürlich schneller an seine Grenzen, aber in dem Gelände, für welches das Tofane wirklich gemacht ist spielt das ohnehin keine echte Rolle.

27 ALUTECH TofaneAls kleinen Kritikpunkt ist mir aufgefallen, dass ich hin und wieder an der rechten Seite mit der Ferse streife – nicht viel und auch nie wirklich störend, aber doch so, dass es mir wert ist, es anzusprechen und dass am Ende des Tests sichtbare Spuren an den Sitz- und Kettenstreben vorhanden waren. Fahrer, die hierin öfter Probleme haben, sollten darauf achten. Wenn es um weitere potentielle Kritikpunkte des Komplettbikes geht, gäbe es sonst nur noch die 24 mm Maulweite der E*THITRTEEN Laufräder anzumerken, die für meinen Geschmack einfach ein wenig schmal sind. Vor einem Jahr hätte das wohl noch kaum einer 24 mm Maulweite als Negativaspekt angemerkt, aber das zeigt, wie schnell sich manche Standards in jüngster Vergangenheit entwickelt haben. Ansonsten sind die Laufräder sehr steif, sehr direkt und keineswegs übergewichtig. Wer geräuschempfindlich ist oder leise HR-Naben bevorzugt, sollte aber anderswo suchen, denn der Freilauf schafft bei Abfahrten schon eine unverkennbare Geräuschkulisse … ansonsten sind die TRSr 29er Laufräder absolut top.
Die SRAM 1×11 Schaltung, die SRAM Guide Bremsen und die übrigen Komponenten inklusive der ROCK SHOX Reverb haben jedenfalls erstklassig gut funktioniert.

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Das ALUTECH Tomane ist gebaut im mit Top-Speed über wildeste Trails zu jagen, konnte mich aber auch als Touren-29er durchaus überzeugen.

Zusammenfassung: ALUTECH hat das Tofane 2013 vorgestellt. Damals war es eines der progressivsten 29er mit einer für damalige Maßstäbe bahnbrechenden Geometrie und extremen Federwegen. Heute ist der Markt der langhubigen 29er deutlich angewachsen, aber in der Fahrperformance kann ich an dem ALUTECH Tofane nichts finden, was nicht weiterhin als topmodern anzusprechen wäre. Das Bike ist es auch nach 3 Jahren auf der Höhe der Zeit und einfach eine Wucht in schwierigem Gelände!

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Als Rahmen, der auch ohne Boost Standard Plus-kompatibles ist (zumindest bis 2.8“ … wir haben es in Ermangelung passender Laufräder nicht probiert) und nebenbei auch noch mit 2-fach Kurbelgarnituren aufgebaut werden kann, konnte ich fast nichts an dem ALUTECH Tofane finden, was mir nicht gefallen hätte. Ein rundum cooles und fähiges 29er Fully mit den unverkennbaren Flair einer kleinen deutschen Bikeschmiede.

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Um das volle Potential des Bikes für mich zu nutzen, musste ich nicht viel verändern – Vorbau und Reifen – und das Ergebnis war mehr als überzeugend. Kompliment an ALUTECH für das Tofane!

Die minimalen Punkte, in denen ich noch Verbesserungspotential sehe (andere Reifen und Laufräder mit breiteren Felgen), können entweder mit ALUTECH bei der Bestellung in Form von Upgrades besprochen werden oder nach und nach optimiert werden … wenn sie einen überhaupt stören.

RIDE ON,
c_g