FOX „E16 Tuning“ für FIT4 Kartuschen – Erfahrungesbericht

FOX „E16 Tuning“ für FIT4 Kartuschen – ein Erfahrungesbericht: von c_g

Während der letzen 2 1/2 Monate war eine spezielle getunte FOX Float 34 Gabel an meinem Bike – was das bedeutet findet ihr im Folgenden raus …

Wie komfortable kann eine Federgabel werden? Was kann man schon groß mit einem Custom-Tuning verbessern? Zwei Fragen mit denen ich mich seit ca. 2 ½ Monaten habe beschäftigen dürfen. Alles fing damit an, dass ich mich mit dem FOX Rep. Chris Trojer über die Tuningmöglichkeiten ihrer Federelemente gesprochen habe. Dabei machte er mir das Angebot den „neuen E16 Tune“ auszuprobieren, der „voraussichtlich für die 2017er Produktlinie von Bedeutung sein wird“.
Ein spannendes Angebot, das ich natürlich bereitwillig angenommen habe. Dabei kann ich der 2016er FOX Float 34 Factory, die ich schon seit Monaten am CUBE Stereo 140 SLT 29er fahre auch sonst kaum Schwächen nachsagen. Vielmehr zählt sie für mich bereits im 2016er Tune zu den derzeit fähigsten Trail- und All-Mountain-Gabeln auf dem Markt – sehr sensibel, mit einer erstklassigen Dämpfung und gleichermaßen potent über schnell gefahrene Wurzelteppiche wie auch nach Drops. Rundum ein gelungenes Produkt – was sollte man da noch groß verbessern können?

Gesagt, getan – also habe ich meine Gabel zu FOX Deutschland geschickt, wo der Umbau vollzogen wurde.

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PRAXSEINDRÜCKE mit E16 getunter Gabel

Als dann die Gabel wieder am Bike montiert war, war die Überraschung groß.

Zum einen sprach die bereits im Originalzustand schon sehr sensible Gabel nun derart feinfühlig auf jeden noch so kleinen Schlag an, dass ich zuerst an einen zu geringen Druck gedacht habe. Doch der Luftdruck war genau im korrekten Bereich was auch durch den korrekten Sag von 25% bestätigt wurde.

Als es dann über den ersten gröberen Wurzelteppich mit kleineren Sprüngen und Drops ging, war ich doch recht stark an meine formidable Float 36 erinnert, die ich letzte Jahr im test hatte – so effektiv hat die Gabel alle Unebenheiten weggedämpft. Egal wie schnell die Schlagfolgen auch kamen – die Gabel blieb stets sehr souverän und wunderbar kontrolliert. Der zusätzliche Komfort in Form einer sanfteren Druckstufe war sofort spürbar, so sehr, dass ich mich anfangs mit der Frage konfrontiert sah ob es bei Komfort nicht auch eine Grenze gibt ab wann es „zu viel des Guten“ ist denn gerade über schnellen Wurzeln war die Gabel fast schon so aktiv, dass ich mir aufgrund des geringeren Feedbacks vom Untergrund zum Teil schwer getan habe das Traktionslimit exakt zu erspüren. Wie gesagt, das war lediglich ganz am Anfang so, denn bald hatte ich mich an den überragenden Komfort gewöhnt und auch schon sehr bald bald so hatte ich keine Beanstandungen in Sachen  Feedback mehr. Scheinbar gewöhnt sich der Körper sehr schnell an die zusätzliche Schonung des Körpers und hat keine Poblemem das geringere feedback richtig zu interpretieren .
Bergab und selbst bei Bremsungen stand die Gabel dennoch so zuverlässig hoch im Federweg, dass es eine wahre Freude war. Keine Spur von übermäßigem Abtauchen. Über Stufen war die Gabel dabei noch kontrollierter als vorher, auch wenn der Unterschied hier nicht so deutlich zu spüren war und auch die Original 2016er Float hier bereits exzellent zu fahren war.

Als kleinen Kritikpunkt, der aber aufgrund der herausragenden Komfortwerte und exzellenten Dämpfung zum einen gut gut zu verkraften und zum anderen leicht zu beheben ist, ist die merkliche Wippanfälligkeit und ein manchmal stärker als gewohntes Abtaucht über hohe Stufen … alles wohlgemerkt nur im offenen Modus, denn mit der FIT4 Kartusche das lässt sich das ja im Nu durch die dreistufige Druckstufendämpfung oben an der Gabel für solche Situationen straffer stellen womit das im Nu behoben ist. Auch eine leichte Erhöhung des Luftdrucks hat in solchem Terrain (unten ein Beispiel von einem vorblockten Lago-Trail) geholfen die Gabel über Stufen noch höher im Federweg stehen zu lassen ohne dass die Anfangssensibilität zu sehr leidet.

Aber alles in allem wurde aber die ohnehin schon sehr gute FOX 34 Float Factory Gabel durch das E16-Tune noch mal deutlich komfortabler und sensibler ohne dabei auch nur im geringsten ihre Qualitäten im Groben einzubüßen. Ich würde sogar sagen, dass sie bei schnellen Schlägen durch ihre schnellere Aktivität sogar zugelegt hat.

Doch nach all der Vorrede und dem Lob zum E16 Tuningpaket, bleibt die große Gretchenfrage: Was hat das E16 Tune aber mit euren FOX-Gabeln zu tun und warum ist das für euch Leser von Bedeutung?
Ganz einfach. E16 ist keine hochgezüchtetes Kit, das nur für Pros und ein paar ausgewählten Testern zugänglich ist. E16 ist nichts anderes als eine modifizierte Shim-Anordnung in der Dämpfung (die winzigen Metallplättchen im inneren der Gabel, die den Ölfluss kontrollieren). Und weil es nicht viel mehr braucht als die passenden Shims und die Schraubenkenntnisse sie einzubauen ist E16 auch für jedermann zum Nachrüsten für relativ geringes Geld (ca. 75 Euro was überwiegend in dem Arbeitsaufwand der FOX Mechaniker begründet ist) für alle FIT4 Gabeln verfügbar ist
… und, noch besser: E16 wird in allen 2017er 34er und 36er Gabeln mit der FIT4 Kartusche serienmäßig verbaut und wenn FOX von „Jahrgängen“ spricht, dann bedeutet das meistens „nach dem Sea Otter Classic“ der ja schon in ein paar Tagen seine Tore eröffnet.

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FAZIT:

Weil die Neuerung unsichtbar im Inneren der Gabel liegt, sich aber sehr wohl in der Fahrpraxis niederschlägt sind es die fahrbieder, welche der Wahrheit an nächsten kommen.

Nach nunmehr über 2 ½ Monaten auf der mit E16 umgebauten FOX Float 34 Federgabel steht für mich fest: Der Umbau loht sich – eine komfortablere und dennoch potentere Gabel ist mir bis dato in der Gewichtsklasse nicht bekannt. Alles in allem ist die F34 damit zu meiner persönlichen Referenz für eine optimale Trail- und All-Mountain Gabel geworden an der sich alle künftigen Gabel messen lassen müssen. Fahrer der schon bald verfügbaren 2017er Gabeln bekommen die optimierte Dämpfung ja bereits serienmäßig in ihren FOX 36er und 36er FIT4 Gabeln.

RIDE ON,
c_g