NEWS: YETI SB5.5c – das neue YETI 29er Superbike: von c_g
Mit der Umstellung bei YETI von der Switch-Link zur Infinity Switch Kinematik bei den SB5 und SB6 Fullies war es nur eine Frage der Zeit bis das 29er auch ein Facelift erhalten würde … zuerst in Form des SB4.5c (mit eher mageren 114 mm am Heck) und jetzt, pünktlich zum Auftakt des Sea Otter Classic’16 in der noch aggressiveren Version, dem YETI SB5.5c.
Und was für ein schickes Bike auch das neue 29er von YETI wieder geworden ist! Irgendwas an den runden Formen und dem einteiligen Hinterbau macht es für mich zum einem der schönsten Bikes überhaupt. Und dann noch die beiden Farbvarianten mit einfarbig silber oder türkis .. einfach genial schön!
Doch auch technisch hat das YETI SB5.5c eine Menge auf dem Kasten.
YETI selbst beschreibt das SB5.5c als …
„… Schnittmenge aus Trail-, All-Mountain und Gravity-Bike – leicht genug um auch schwere technische Anstiege locker zu meistern, und mit einer Federungsperformance um ihm auch auf den Downhills so richtig die Sporen zu geben. Vergesst alles, was ihr über 29er zu wissen glaubt – durch das perfekt durchdachte Rahmendesign, die verkürzten Kettenstreben und die aggressive Federung ist das Bike sehr leicht zu manövrieren und wunderbar lebendig auf den Abfahrten.“
Was in dem Werbetext nicht geschrieben steht ist dass das SB5.5 bei dem Federwegen richtig auf die Tube drückt und während überall die 140 mm am Heck erwähnt werden, ist es nur bei den Komplettbike-Spezifikationen zu lesen, dass es mit einer 160 mm Federgabel ausgestattet ist. Fast schon Enduro-Klasse und ein guter Hinweise auf die Nehmerqualitäten des Bikes.
Die auffälligste Neuerung am SB5.5 natürlich die Switch Infinity Kinematik, bei der der Hinterbau über einen Umlenkhebel geführt auf zwei KASHIMA beschichteten Holme über dem Tretlager zuerst leicht hoch und dann wieder runter bewegt. In Summe sind es nur wenige Millimeter, aber die machen die besondere Kinematik des Systems aus, die ja bereits bei den beiden 27,5er Bikes sehr erfolgreich im Enduro-Zirkus gefahren wurde und allerlei Testsiege eingefahren hat.
Von außen kaum sichtbar, aber sehr wohl für die Langlebigkeit des Bikes relevant ist der Umstieg auf ein neues Lagerungssystem der Hauptdrehpunkte. Hier kommen beim SB5.5c künftig expandierende Spannlager („Collet Axle Bearings“) zum Einsatz, welche durch ihre vollflächige Auflage sowohl die Belastung auf die Lager selber reduzieren, wie auch den rahmen zusätzlich versteifen.
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Die nächste sehr wichtige Veränderung ist weniger offensichtlich, wirkt sich aber maßgeblich auf das Handling aus – die moderne Geometrie.
Wie bei den meisten derzeit vorgestellten 29er Fullies der aggressiveren Art kommt auch hier ein sehr flacher Lenkwinkel von 66.5° zum Einsatz, was für sehr gute Laufruhe und Fahrstabilität spricht. Nur als Randbemerkung ist mit der mit 73,6° nicht allzu steile Sitzwinkel aufgefallen, der auf eine ganz licht hecklastige Sitzposition hinweist.
Ganz dem aktuellen Trend folgend nach längeren Hauptrahmen und kurzen Vorbauten folgend ist das effektive Oberrohr recht geräumig gestaltet – ein Rahmen in M (bis 1,80 m Fahrergröße) besitzt bereits 601 mm, und der nächst größere L Rahmen wächst bereits auf 626 mm an. Die Vorbaulängen der Komplettbikes liegen bei kurzen 45 und 50 mm.
Dann wäre da das verkürzte Heck, das mit einer Kettenstrebenlänge von nur 437 mm aufwartet (das SB95c war mit weniger Federweg um 8 mm länger!). Um das zu bewerkstelligen hat sich Yeti der neuesten Technologien bedient und am Heck den breiten 148 x 12mm Boost HR-Standard eingesetzt – zum einen des Bauraums wegen, aber natürlich auch um die Laufradsteifigkeit bei einem derart potenten Bike zu optimieren.
Der Rahmen selber ist wie heute üblich aus High Modulus Carbon gefertigt und soll laut YETI Webseite und samt dem serienmäßigen FOX Float X Factory DPS Dämpfer gerade mal 2580 g wiegen. Ein erstklassiger Wert für 140 mm Federweg am Heck. Passend zum aggressiven Anwendungsbereich des SB5.5 kommt es auch gleich mit einer ISCG 05 Befestigung für eine Kettenführung oder Bashguards am PF92 Tretlager.
Zukunftsweisenund ein klares Zeichen dessen was kommen wird – eine Umwerferbefestigung ist am SB5.5 schon gar nicht mehr vorhanden. Wie auch bei den anderen Modellen erhält der rahmen zusätzlichen Schutz durch den massiven Kunststoff-Unterrohrschutz und den großflächigen Ketten-Steinschlagschutz auf und unter der rechten Kettenstrebe.
Ich bin zwar nicht unbedingt ein großer Fan von innenverlegten Zügen, aber wenn man es macht, dann bitte gleich richtig und so aufgeräumt wie beim YETY SB5.5c. Man beachte, wie das Schaltkabel (links) und das Bremskabel (rechts) elegant über dem Tretlager aus den Unterrohr treten und dann gleich wieder in der Kettenstrebe verschwinden. Wahrscheinlich recht aufwendig in der Verlegung aber optisch ein echt aufgeräumtes Paket.
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Preise und Modelle: Ein YETI zu fahren war schon immer ein Statement an Style, Technologie, aber eben auch finanziellen Möglichkeiten. Wie bei allen YETI Bikes sind die Preise auch hier sehr gehoben – der Rahmen (inkl. FOX Float X DPS Factory Dämpfer) allein dürfte bei über 3250.- Euro liegen. Die drei in der Pressemitteilung genannten Komplettbikes rangieren von voraussichtlich zwischen 5500.- Euro (Basismodell mit SRAM GX Antrieb) und über 10.000.- Euro für das Top-Modell mit SHIMANO XTR und anderen Edelteilen.
Allerdings mit anzumerken, dass alle Modelle mit den identischen FOX Top-Federelementen kommen – vorne eine Float 35 Factory Boost (160 mm) und hinten ein Float X DPS Factory (140 mm).
Alles in allem erscheint das YETI SB5.5c als ein sehr würdiger und zeitgemäßer Nachfolger des 2013 vorgestellten SB95c und man darf gespannt sein, wie sich das Bike fährt. Wir sind bereits dran einen Kurztest zu planen.
RIDE ON,
c_g
Ps: Und weil es heutzutage zu einem umfassenden Produkt-Launch einfach dazugehört das schöne Promotionsvideo „Proven in News Zealand“ mit Cody Kelly und Richie Rudi als Fahrer:
NEW ZEALAND. PROVEN HERE. from Yeti Cycles on Vimeo.