BRAKE FORCE ONE H2O Bremse – Zwischenfazit: von c_g
(Bisher dazu erschienene Artikel: Erste Praxiserfahrungen mit einem Prototypen, Testintro & Zwischenstand)
Glycerinversetztes Wasser als Bremsmedium, hydraulische Schnellkupplung zur super einfachen Leitungsverlegung, geschlossener Hydraulikkreislauf, Bremskraftverstärker für ordentlich Power … und das sind nur die auffälligsten technischen Highlights der BRAKE FORCE ONE H2O Disc-Bremse, die ich seit nunmehr fast 2 Monaten im Test habe.
Die meisten Eigenschaften habe ich bereits in dem letzen Artikel beschrieben:
- Die BFO H2O ist extrem leicht zu montieren – danke der hydraulischen Schnellkupplung und des einfachen Kürzens der Leitung ist die Montage denkbar einfach.
- Durch zwei externe Schrauben ist es sehr einfach die BFO auf die individuellen Anforderungen (Griffweitegut und Druckpunkt) einstellbar. Aufgrund der Funktionsweise dauert es zwar etwas, bis man seine optimale Einstellung gefunden hat, aber einmal gefunden gibt es keinen Grund für weitere Einstellungen
- In der Praxis ist die BFO H2O ist außerdem extrem gut dosierbar und richtig kräftig.
Es dauert ein paar Ausfahrten, bis man sich auf das durchaus eigene Bremsgefühl eingeschossen hat, bis man die Bremse allerdings wirklich auch im Extrembereich und in Grenzsituationen vollkommen im Griff hat, kann es durchaus etwas dauern. In meinem Fall hat es etwa einen Monat gedauert, bis ich mich auch unter schwierigen Verhältnissen damit absolut sicher gefühlt habe. Fairerweise muss ich aber auch dazu sagen, dass ich in der Zeit auch andere Räder und Bremsen gefahren bin, weshalb die vollständige Umstellung bei mir evtl. auch länger als normal gedauert hat. Dennoch eine gewisse Zeit sollte man beim Umstieg auf eine BFO H2O doch einrechnen.
Die Eingewöhnungsphase ist bisher aber auch der bisher einzige echte Kritikpunkt den ich der BFO gegenüber anmerken kann. Seit ich die nämlich hinter mich gebracht habe, finde ich die BFO einfach nur gut. Sie ist alles was man von einer richtig guten Scheibenbremse erwartet – kräftig, sorglos, in der Ergonomie sehr gut und im Falle der BFO H2O sogar noch richtig leicht.
Einzig die Standfestigkeit ist noch ein bislang offenes Thema, dem ich in der letzten Testphase noch etwas nachgehen werde.
Nachdem ich mich komplett auf die BFO eingestellt hatte, habe ich sie noch mal vom ROCKY Instinct an unser neues Testbike, das CUBE Stereo 140 SLT 29er verpflanzt. Mit der Hydraulik-Schnellkupplung und der einfachen Handhabung des Glycerin/Wassergemisches – ein Kinderspiel. Der dortige Einbau war ebenfalls absolut unspektakular. Neugierdehalber habe ich dabei auch gleich die Bremshebel ausgetauscht und die vorherigen grünen Einfingerhebel gegen die mit unserer Testbremse ebenfalls mitgelieferten blauen Zweifingerhebel gewechselt – mit einem 5mm Inbus auch das extrem einfach und schnell erledigt. Auch wenn ich mit den Einfingerhebeln nie den Eindruck hatte, dass es damit an Bremskraft mangeln würde, sind mir die längeren Zweifingerhebel mittlerweile noch mehr ans Herz gewachsen – einfach, weil sie mir die Wahl überlassen wie ich bremsen möchte.
Zwischenfazit: Alles richtig gemacht. Wäre nicht das etwas eigene Bremsgefühl, und die damit verbundene Umgewöhnungsphase wenn man anderer Scheibenbremsen gewohnt ist – wäre die BFO H2O schon aus dem Stand eine meiner Lieblingsbremsen – Bremskraft, Modulation, Ergonomie und Handling stimmen einfach auf den Punkt. Vor allem die hydraulischen Kupplungen, mit denen die Montage und Leitungsverlegung ein Kinderspiel wird hat es mir angetan – die sollte jede Bremse haben!
Nach der Eingewöhnung finde ich sie einfach nur noch gut und freue mich auf die verbleibende Testzeit mit der BRAKE FORCE ONE H2O!
RIDE ON,
c_g
Mit der Gewöhnung stell ich mir gar nicht so schwierig vor. Ne XT Bremse bremst auch anders als ne Guide oder eine Elixier. Kann mich noch an meine MT8 erinnern,die war recht schwierig da man im Extrembereich sehr viel Handkraft brauchte.
Mich würden mal die Nässeeigenschaften interessieren. Da wurde beim Vorgänger ja schon des öfteren rumgemäkelt.
Hi,ist nach dem kürzen der Leitung ein befüllen notwendig?
Ich habe die H20 seit einer Woche. Ich war extrem überrascht – wie ähnlich diese Bremse bezüglich des Druckpunktes mit herkömmlichen Bremsen vergleichbar ist. Anscheinend habe ich von Anfang an die richtige Einstellung gefunden. Heute war ich bei Regen und Nässe unterwegs. Konnte keine wirkliche Beeinträchtigung der Bremsleistung feststellen. Nach dem Kürzen der Leitung habe ich mit einer Spritze etwas Bremsflüssigkeit in die Leitung gegeben und wieder angedockt. Das hat so prima geklappt. Das Einbremsen ist nötig – erst danach baut die Bremse eine gute Power auf.
Habe sie mittlerweile auch zu Hause. Komme nicht zum montieren. Zur Zeit krank. Freue mich aber schon drauf.
Habe sie gestern endlich montiert. Danach ne kurze Einbremsrunde gedreht und bin ebenfalls positiv überrascht. Habe allerdings kein Wasser nachgefüllt. Werde gleich mal zur Tanke gehen und mir ne Flasche(???) Glysantin?? kaufen. Dürfte ja nix kosten.