SPECIALIZED Fuse Pro 6Fattie – Testintro: von Grannygear
(Anmerkung: Das hier getestete Fuse Pro 6Fattie ist auf dem deutschen Markt nicht erhältlich – dafür aber das Fuse Expert 6Fattie und Fuse Comp 6Fattie, beide mit dem identischen Rahmen aber abweichender Ausstattung.)

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Seit ich auf dem SCOTT Presseevent erstmals mit Plus-Bikes unterwegs gewesen bin, war ich neugierig darauf mal ein Bike in dem neuen Format auch auf meinen hemischne und bekannten Trails zu fahren. Jetzt habe ich die Chance dazu und zwar in Form des SPECIALIZED Fuse Pro 6Fattie, dem Topmodell unter den Plus-Hardtails. Das Fuse ist ein Bike, das speziell für 27,5- (oder „B+“) entwickelt wurde, anders als das kürzlich getestete TREK Stache 9, das ja auf 29+ basierte.
Wie auch das Stache will das Fuse (das Damenmodell heißt „Ruze“) vorrangig ein Trail-Hardtail sein – hier geht es nicht um Sekunden und Platzierungen sondern um den Spaß auf dem Trail … nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das Fuse kommt in der Größe M bis XL mit einer 120 mm Federgabel daher, nur der S-Rahmen muss sich mit 100 mm zufrieden geben. Gemäß der derzeitigen Formel für Trail-Hardtails ist auch das Fuse aufgebaut: Ein langer Hauptrahmen, dazu ein kurzes Heck, flacher Lenkwinkel und einer Optik, die förmlich nach gediegenem Trailsurfing schreit.

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Hier erstmal was SPECIALIEZD selber über das Fuse Pro 6Fattie sagt (Text übersetzt):

Fuse Pro 6Fattie (US VK: $3100.00)

Das Fuse Pro 6Fattie ist der nächste Schritt in der Evolution des Trailbikens. Wir wissen, dass das eine mutige Behauptung für ein Hardtail ist, aber mit dem ganz neuen 6Fattie Reifensystem besitzt das Fuse mehr Traktion, mehr Floatation und ein besseres Handling, ohne dabei Kompromisse in der Effizienz einzugehen. Dazu eine geduckte und flache Geometrie mit der man förmlich auf dem Trail klebt, unser exklusiven Diamond Kettenstreben mit denen das Heck so kurz wie möglich bleibt, für ein agiles Handling und seine spritzigen Beschleunigung … alles das macht die Behauptung zur Feststellung.

  • Unser M4 Premium Aluminium ist das goldrichtige Material für einen leichten, steifen und robusten Rahmen mit einem niedrigen Schwerpunkt und flacherem Lenkwinkel; unsere exklusiven Diamond-Kettenstreben ermöglichen unsere legendären, kurzen Kettenstreben und lassen genügend Raum für die 6Fattie Reifen. Fertig ist ein Chassis mit beispiellosem Handling und top Klettereigenschaften.

  • Die Rock Shox Reba RC3 650+ Gabel mit 100 bzw. 120mm Federweg (größenspezifisch) sorgt mit sensiblem Ansprechverhalten für Kontrolle und Komfort, dazu die 110×15 mm Steckachse für maximale Lenkpräzision und Kontrolle auf jedem Untergrund.

  • Die 38 mm breiten Roval 650b Laufräder sind handgefertigt, mit der optimalen Speichenspannung und einer überlegenen Haltbarkeit. Die ultrabreiten Felgen sorgen in Kombi mit den breiten Reifen für eine unglaubliche fahrstabilität und gigantische Traktion.

  • Die 650b x 3.0″ 6Fattie Ground Control Reifen haben eine ideale Kontaktfläche und bieten so eine schier endlose Traktion und Seitenführung ohne dabei die Effizienz beim Klettern oder die Abfahrtsqualitäten einzuschränken.

  • Mit dem SRAM XO1/X1 Antrieb 1×11 und einer S-2200 Kurbel bleibt der Antrieb maximal einfach und vielseitig, aber was uns wirklich freut ist, wie schön er sich mit unseren exklusive Diamond-Kettenstreben zu einem stimmigen Design zusammenfügt mit einem intuitiven und natürlichen Fahrgefühl.

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Das Fuse Pro ist das Top-Modell der Reihe und kommt mit einem SRAM X1/XO Antrieb, dazu einer SRAM S-2200 Carbonkurbel mit 30er KB daher. Die gabel ist eine speziell für SPECIALIZED gefertigte „ROCK SHOX Reba RC3 650+“ mit Solo Air Luftfeder, einstellbarer Druck- und Zugstufe, Lockout . Interessant – hier verbaut SPECIALIZED eine statt der Werkzeugfreien Maxle eine Maxle Stealth Steckachse. Das Pro bekommt außerdem eine SPECIALIZED Command Post IRcc Dropper-Stütze mit 125 mm Verstellbereich.

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Der M4 Aluminium Rahmen ist bei allen Fuse Modellen identisch. Der Trick um die gewünschte kurze Geometrie am Heck trotz der breiten Reifen hinzubekommen, sind die . Natürlich hat auch das Fuse schon den Boost Standard vorne wie hinten verbaut –also vorne eine 110 mm breite Achse und hinten 148 mm Breite.

Die Geometrie ist sehr lang und flach ausgelegt. Das Oberrohr fällt selbst für SPECIALIZED außergewöhnlich lang aus – ganze 619 mm bei Größe M und stolze 633 bei dem L Rahmen für diesen Test. Dazu kombiniert man einen kurzen 60 mm Vorbau und einen 750 mm breiten Lenker. Die Kettenstreben sind mit 430 mm recht kurz, aber bei weitem nicht so extrem wie damals beim TREK Stache. Der Lenkwinkel fällt mit 67° auffällig „trail-lastig“ aus.

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8 SPECI FuseBei den Reifen und Laufrädern geht SPECIALIZED einen eigenen Weg – statt der in Europa üblicheren 2,8“ Reifen rollen die Fuse Modelle auf 3“ breiten Schlappen. Das Pro Modell bekommt eigene ROVAL Felgen mit 38 mm Maulweite spendiert (die in D erhältliche Modell Expert und Comp rollen dagegen auf noch breiteren WTB Scraper i45 Felgen). Damit geht SPECIALIZED bei dem Pro Modell etwas schmäler als oft üblich, aber nach eigenen Aussagen wollte man hier ein sportlicheres und daher leichteres Paket schnüren als bei den anderen Modellen. Die Reifen selber basieren auf dem Grunddesign des Ground Control, sind also etwas gemäßigter als etwa der Purgatory (SPECIALIZED bietet den Purgatory aber auch als 6Fattie Variante an).
Ob man damit genau die goldene Mitte getroffen hat? Noch kann das keiner mit Sicherheit sagen, dazu stecken die Plus-Bikes noch zu sehr in ihren Kinderschuhen … die optimale Felgenbreite, der Federungs-Tune, die Geometrie – all das wird quasi noch entwickelt und herausgefunden, während manche glücklichen wie ich die ersten Produkte davon bereits fahren. Plus ist noch sehr neu und man täte falsch daran jetzt schon Perfektion zu erwarten. Viel wichtiger ist die Frage ob die Bikes Spaß machen und genau das will ich in den kommenden Wochen herausfinden.

Ich habe das SPECIALIZED Fuse Pro 6Fattie auch an meine Waage gehängt und samt Wasserflasche (leer ;-)) und SWAT Kit kommt es auf stattliche, aber nicht übertriebene 12,47 kg – etwa soviel wie ein Mittelklasse 29er Fully der 120 mm Klasse.

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Ich bin bereits wein wenig mit dem Bike unterwegs gewesen, daher wird es nicht mehr lange dauern ehe ich euch meine ersten Eindrücke präsentiere. Vorab kann ich aber schon verraten, dass ich schon lange nicht mehr von einem Hardtail so angetan gewesen bin. Es bestätigt alles, was ich mir von B+ erhofft hatte … und noch mehr.

Grannygear