VEETIRE Trax Fatty 29Plus – Erste Fahreindrücke: von Fabian
Es ist schon eine Weile her, seit Oli euch den VEETIRE Co. Trax Fatty 29Plus vorgestellt hat. Mittlerweile ist der Reifen vom MI-TECH 29+ Custom auf ein anderes Bike gewandert und darf jetzt unter Fabian seine Testphase hinter sich bringen. Hier was er dazu sagt:

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Die ersten Gedanken beim Proberollen auf der Straße lassen sich wie folgt zusammenfassen: „Mensch, ist der Reifen schnell!“ und „Nix zu hören vom grummlig-brummeligen Abrollgeräusch, dass ich sowohl vom SURLY Knard als auch vom BONTRAGER Chupacabra kenne.“ Tatsächlich erinnert das Surren des Trax Fatty mehr an einen „normalen“ Mountainbike-Reifen und bestätigt akustisch die lobenden Worte, die mein Testerkollege Oli beim Testintro für das niedrige Gewicht des Reifens fand.
Zur besseren Einordenbarkeit der folgenden Fahreindrücke komme ich noch kurz zum Setup der Laufräder: Bei den Felgen handelt es sich um die altbekannten Rabbit Holes von SULRY mit 45 mm Innenweite. Als Schlauch kommt ein regulärer 29er-Butyl-Schlauch von BONTRAGER zum Einsatz. Ich fahre die Schläuche seit gut zwei Jahren mit 3.0“-Reifen und hatte bisher absolut keine Probleme.

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Auf sandigen oder harten Böden rollt der Trax Fatty schnell und beinahe geräuschlos.

Beim ersten Lastwechsel auf Teer wird man dann jedoch wieder daran erinnert, dass man mit dem Vee Trax Fatty auf breitem Fuß unterwegs ist: Sobald die rautenförmigen Seitenstollen beim Einlenken Bodenkontakt bekommen, zieht das Rad spürbar in eben diese Richtung. Dieses Phänomen (das sogenannte „Self-Steering“) zeigt sich vor allem bei manchen Fatbike-Reifen, ist aber auch mitunter bei Plus-Refen zu finden. Sobald man die Straße verlässt, ist dies beim Trax Fatty jedoch überhaupt nicht mehr wahrnehmbar. Im Gegenteil: Hier erweist sich der Reifen in Schräglagen als ziemlich unauffällig. Die „Grip-Übergabe“ zwischen den großflächigen Mittel- und den rautenförmigen Seitenstollen funktioniert reibungslos und nimmt Schräglagen sowie nach außen abfallenden Kurven komplett gelassen. Trotz ihrer geringen Tiefe liefern die Übergangs- und Seitenstollen ordentlich Grip – vermitteln viel Sicherheit beim Kurvenräubern.

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Weil der Wald im Herbst ganz besondere Herausforderungen für den Biker bereit hält, war ich besonders auf das gespannt, was der Silica Compound des Trax Fatty auf nassem, glitschigen Untergrund zu leisten vermag. Bereits auf dem Weg zum Trail macht sich die Gummimischung bemerkbar, indem Sand und kleine Steinchen zeitweise am Reifen kleben bleiben, wodurch ich mich die weicheren Compounds bei MAXXIS erinnert fühlte – etwas, das ich bei bisher keinem anderen Plus- oder Fatbike-Reifen erlebt habe. Im Gelände bestätigt sich dieser Eindruck: Durch feuchte Wurzelabschnitte sucht sich der Trax Fatty souverän seinen Weg und sorgt so dafür, dass der Fahrer den eingeschlagenen Kurs souverän hält. Gleiches gilt für feuchte, glitschige Steine und es machte mir großen Spaß, solche Passagen mit Schwung zu nehmen und den Reifen einfach machen zu lassen.

Stark beeindruckt hat mich die Selbstreinigung des Trax Fatty, vor allem, weil ich wegen der engen Stollen damit gerechnet hatte, dass sich der Reifen sehr schnell zusetzt. Dies war jedoch keineswegs der Fall, das Profil des Trax Fatty ist extrem schnell wieder frei. Selbst zähem, klebrig-nassen Sand gelingt es nicht, sich lange auf dem Reifen zu halten, Schlamm wird man ebenso schnell wieder los. Klasse!

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Das Bremsverhalten würde ich als „unauffällig“ und „gutmütig“ beschreiben. Unauffällig in dem Sinne, dass es sich weder positiv noch negativ erwähnt werden muss. Dass der Vee Trax Fatty eher ins Rutschen kommt als vergleichbare Reifen mit offenerem Profil, ist keine Überraschung und darf dem Reifen deswegen auch nicht als Nachteil ausgelegt werden. Gutmütig, denn der Trax Fatty bleibt stets berechenbar und erlaubt sich weder vorne noch hinten Eskapaden wenn man ihn an seinen Grenzbereich heranführt oder ihn auch mal darüber hinaus bewegt.

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Ein herausragendes Filtern von und Anschmiegen an Unebenheiten, wie es bei der 27.5″Plus-Variante der Fall war, kann ich dem Reifen in der 29Plus Version nicht attestieren. Meine Vermutung ist, dass es an den beim 29Plus viel enger stehenden Stollen in der Lauffläche liegt, die den Reifen förmlich versteifen. Insgesamt empfand ich ihn – trotz passendem Luftdruck – als etwas zu starr. Hier kann aber auch am persönlichen Empfinden liegen, denn c_g kommt ja mehr von der 29er Seite und da fühlen sich die meisten großvolumigen Reifen wunderbar weich an. Ich dagegen bin in den letzten 2 Jahren sehr viel mit verschiedenen Fat- und Plusbikes unterwegs gewesen und da hat man evtl. ein anderes Empfinden. Hingegen hat es mir sehr gut gefallen, dass es mir nicht gelingen wollte, den Reifen in Kurven zum Einknicken zu bewegen, auch wenn die Seitenwand beim Drucktest bereits sichtbar leichte Falten warf. Das Fahrgefühl blieb stets direkt, von Schwammigkeit keine Spur. Sehr gut, angesichts des geringen Gewichtes.

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Soweit zu den ersten eindrücken. Jetzt geht es daran noch die Feinheiten des VEETIRE Co. Trax Fatty 29×3,0 herauszuarbeiten. Dabei bin ich insbesondere sehr gespannt darauf, wie sich der Wechsel auf Tubeless bemerkbar macht. Die im Zuge unseres Plus-Berichts auf der Eurobike’15 zugesagten WTB Scraper i45 Felgen sind inzwischen angekommen, warten darauf, eingespeicht zu werden und werden dann die SURLY Laufräder ersetzen.

Fabian