RITCHEY Superlogic Carbon Link Flexlogic Matte Carbon Sattelstütze – Zwischenstand: von MiMü
(bisher hierzu erschienen: RITCHEY Superlogic Carbon Link Flexlogic Satteltütze – Testintro)

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Die RITCHEY Superlogis Carbonstütze hat schon so manche herbstliche Tour am Hardtail absolviert.

Viele unebene Kilometer durfte RITCHEY’s Komfort-Wunderwaffe seit dem Testintro unter meinem Hinterteil abspulen. Ob die versprochenen 15% mehr Flex wirklich spürbar sind und wie sich die Stütze sonst so geschlagen hat, werdet ihr in den kommenden Zeilen erfahren.
Für mich als bekennenden Freund von absenkbaren Sattelstützen hieß es zu Beginn des Tests erst einmal umgewöhnen. Sprich vor Beginn des Downhills stehen bleiben, Minitool auspacken und Sattelstütze absenken. Ich muss aber gestehen, dass mich dieser Vorgang im Fall der Ritchey Stütze überhaupt nicht gestört hat. Denn so konnte ich bei jedem Stopp diese Carbonschönheit bewundern. Ich habe es im Testintro bereits erwähnt – die matt-schwarze Optik hat einfach was! Understatement eben.
Das unzählige Absenken und wieder auf Trethöhe zurückziehen hinterließ an der Stütze nur minimalste Gebrauchsspuren, wer nicht weiß, wo sich die Kratzspuren befinden, wird sie nur schwer finden. Die angebrachten Decals und die Skala zur Höheneinstellung der WCS Carbon sind ebenfalls noch vollständig vorhanden, keine Zeichen von Ablösen der Zeichen erkennbar. Eben diese Skala machte nach dem Downhill das Finden der eigentlichen Trethöhe sehr einfach – ein kleines, feines Detail, das unterwegs für Freude sorgt.

In seinem Testfazit „RITCHEY WCS Trail Komponenten“ hat Oli die Sattelgestellfixierung der Trail-Stütze moniert. Bei der WCS Carbon Link Flexlogic verwendet Ritchey das gleiche System, bei dem lediglich der obere Klemmkopf über einen feine Rasterung verfügt, der Stützenkopf aber völlig glatt gefertigt ist. Eine Verzahnung der beiden Bauteile, die ein unbeabsichtigtes Verrutschen der Sattelklemmung verhindern würde, ist somit nicht möglich. Ich war skeptisch, ob die Klemmung halten würde.

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Bei einer der ersten Ausfahrten wurde meine Befürchtung dann leider wahr. Ich war auf einem leichten, ebenen Waldtrail unterwegs. Keine großartigen Hindernisse, einfach nur flowig zu fahren. Nach einer unübersichtlichen Kurve passierte dann das Unglück: ich übersah ein kleines Loch und – ratsch! – der Sattel war komplett verstellt. Dadurch, dass ich beim Überfahren des Lochs aus dem Sattel gehoben wurde und im Anschluss relativ unsanft wieder auf dem Sattel landete, gab die Stützenklemmung nach und ließ das Heck des Sattels nach hinten/unten wandern. Die Sattelnase ragte in die Luft wie einen startende Rakete.
Gerade bei einem Carbon-Bauteil wäre es aber gut, wenn ein derartiges ungewolltes Verstellen durch Veränderung der Klemmung ausgeschlossen wird. Nachdem ich die Klemmung dann zuhause wirklich auf das angegebene maximale Drehmoment von 16 Nm geklemmt hatte, war das System seither unauffällig und stabil. Dennoch ist das so nicht optimal. Nur die wenigsten unter uns gehen mit einem Drehmomentschlüssel auf Tour, und einen Totalschaden á la „nach fest kommt ab“ möchte wohl niemand bei einer so edlen Sattelstütze erleben.

Nun aber zur Frage nach dem Komfortgewinn. Eines vorweg: Ich muss euch sagen, dass dieses Testkriterium wirklich schwierig zu beantworten ist.

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Der Komfortgewinn gegenüber meiner bisherigen Sattelstütze ist nicht gewaltig, aber spürbar.

Vor der Ritchey waren an meinem Hardtail eine absenkbare FORCA-Stütze und, im Rennbetrieb, eine RACE FACE Next SL Carbon verbaut. Die FORCA nehme ich systembedingt aus der internen Wertung. Im direkten Vergleich (sprich gleiche Trailrunde) mit der RACE FACE Stütze wirkt die RITCHY Flexlogic dann aber in dr Tat komfortabler. 12 RITCHEY FlexlogicBeim Überfahren von Wurzeln, Kanten und dergleichend werden Schläge nicht mehr ganz so direkt an den Piloten weitergegeben. Sitzt man im Sattel und das Hinterrad prallt auf das Hindernis, dann kommt es mir so vor als würde die Stütze den Schlägen die Spitze nehmen. Natürlich merkt man den Aufprall – es ist ja weiterhin eine starre Stütze – aber eben nicht so direkt. Gedämpfter eben.
Vergleicht man die beiden Stützen im Querschnitt, dann fällt auch, dass die RITCHEY Stütze deutlich schlanker laminiert ist. Das und die spezielle Carbonstruktur werden ihr wohl zu den 15% mehr Flex verhelfen. Alle meine Versuche ihr auch seitlichen Flex abzuringen, quittierte die Ritchey mit stoischer Steifigkeit. Nach links oder rechts konnte ich keinerlei Ausweichen feststellen.

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Zwischenfazit: Die RITCHEY Superlogic Carbon Stütze begeisterte mich von Anfang an durch ihre schöne, dezente Optik. Ritchey-typisch ist sie hervorragend verarbeitet, die Sattelpostion ist kinderleicht einzustellen von und die Sattelhöhe dank angebrachter Skalen und Drehmomentangaben sehr gut in der Praxis zu beidnen. Wenn mich mein Popo-Meter nicht ganz getäuscht hat, dann bietet die Stütze tatsächlich ein Komfortplus in Form von vertikalem Flex. Einziger Wermutstropfen – und da wird leider die Kritik von OLI bisher bestätigt – ist die meiner Meinung nach nicht optimale Sattelklemmung. Hier könnte man beispielsweise durch eine beidseitige Rasterung eine ungewollte Verstellung des Sattels effektiv verhindern.

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… im unermüdlichen Testeinsatz …

Ihr dürft gespannt sein, wie viel Komfort die Ritchey Superlogic Carbon während der restlichen Testzeit noch zu bieten hat, sie wird ihr Können dann auch noch im Straßeneinsatz unter Beweis stellen dürfen – so, stay tuned!

MiMü