RITCHEY Superlogic Carbon Link Flexlogic Sattelstütze – Testintro: von MiMü
(Wie ihr wisst hatten wir vor gar nicht allzu langer zeit eine RITCHEY Trail Baugruppe im Test, die uns bis auf die Sattelstütze recht gut gefallen hat. Jetzt habne wir gesondert eine ähnlich gebaute Satteltütze von RITCHEY im Test und werden insbesondere beid en Schwachstellen der vorherigen genauer hinsehen.)
15% mehr vertikalen Flex als bisherige RITCHEY Sattelstützen soll die Superlogic Carbon Link Flexlogic Sattelstütze dem Endverbraucher bieten, ohne bei der Seiten- und Verdrehsteifigkeit Einbußen zu verursachen.
Protour-Teams von Stevens, Canyon und Scott waren in die Entwicklung des aktuell einzigartigen isotropen HMF Carbonlaminats involviert – und was Profisportlern zu besserer Leistung verhilft, sollte auch bei Otto-Normalverbraucher zu einem Plus an Performance führen. Spinnt man den Gedanken weiter, dann bedeuten 15% mehr Flex doch auch 15% mehr Komfort durch weniger Schläge von unten und damit 15% weniger Ermüdung – ob das summa summarum auch gleich 15% mehr Spaß bedeutet soll unser Test klären.
Mir persönlich gefällt der matte Carbon-Look ja sehr gut. Die Stütze wirkt dadurch edler, zurückhaltender und sehr organisch. Ganz so, als hätte sie den großen Auftritt nicht notwendig. Als wüsste sie genau um ihre inneren Werte, die Entwicklungsarbeit, die in ihr steckt. RITCHEY-typisch ist die Verarbeitung hochwertig. Da stören keine Grate oder Kratzer, sämtliche Kanten und Übergänge sind penibelst herausgearbeitet. Bei einem UVP von 199.- kann man das aber auch erwarten.
Unser Testexemplar in 27,2x400mm belastet die Waage mit lediglich 174g, liegt damit ein paar Gramm unter der Herstellerangabe von 181g. Eine echte Ansage, die auch die Hardcore-Leichtbauer zufrieden stellen sollte!
Bei der Sattelgestellfixierung vertraut RITCHEY auf die bekannte patentierte LINK-Klemmung mit zwei Schrauben. Dabei werden die beiden Sattelgestellseiten einzeln geklemmt, der Sattel wird mit Hilfe dieser beiden Schrauben sowohl in seiner Neigung als auch in seiner Längsposition fixiert. Das maximal zulässige Drehmoment hat RITCHEY selbstverständlich gut sichtbar seitlich am Klemmschlitten notiert – immerhin stattliche 16 Nm. Interessant: Durch die eigene Klemmung ist der Sattel sowohl mit allen Standard-Sattelgestellen kompatibel, wie auch mit passenden Adaptern mit RITCHEY’s eigenem Vector Evo-System und Selle Italia’s Monolink-Sätteln.
Um etwaige Einstellungsprobleme bei flachen Sitzwinkeln auszuschalten – die Stütze hat einen Versatz von 15mm – hat RITCHEY vorgesorgt und der Flexlogic eine drehbare Klemmung spendiert. Damit gewinnt man 10mm mehr Verstellbereich „nach vorne“, der Offset wird somit auf 5mm minimiert.
Der Klemmschlitten bietet noch ein kleines interessantes Detail. Am hinteren Ende hat RITCHEY eine kleine Nase einlaminiert, die ein Durchrutschen nach hinten/unten bei verunglückten Landungen mit Gesäß-Sattel-Kontakt soll.
Die meiste Zeit unseres Tests über wird die RITCHEY Carbon an meinem Stahl-Hardtail verbringen, mit dem ich gerne technisch fordernde Touren fahre. Da die Sattelstütze über eine Skala zur Höhenverstellung verfügt, ist das Einstellen der ursprünglichen Sattelhöhe ein Kinderspiel. Oft sind es solch kleine Details, die darüber entscheiden, ob ein Bike-Tag mit einem zufriedenen Grinsen oder zunehmendem Genervt-Sein endet.
Neben dem Handling ist vor allem der angekündigte Flex noch die große Unbekannte. Ob das im Mountainbike-Bereich überhaupt mess-/spürbar ist? Wir werden sehen. Sobald eine Forststraße, ein Waldweg, ein Trail ruppiger, technischer wird, bevorzuge ich normalerweise das Fahren im Stehen bzw. im Wiegetritt, und da ist eine flexende Sattelstütze leider nicht fühlbar. Für mich stehen daher vorab zwei Testszenarien fest: vermehrtes Biken im Sitzen und vergleichsweise Montieren der Stütze am Rennrad. Beim Zustand der hiesigen Straßen sollte der Unterschied zu einer „normalen“ Carbon-Stütze dann noch deutlicher spürbar sein.
Ihr dürft auf alle gespannt sein, ob mein Popo-Meter das Plus an Komfort „erfühlen“ kann!
MiMü
Ein „Hardcore-Leichtbauer“ wird bei 174g wohl nur müde lächeln!
zumindest für den Hobbyracer, der das Gewicht seiner Bikes im Auge hat, ist das Gewicht super. Leichter als ne Syntace P6