VITTORIA Barzo 29×2,25 TNT – Testintro: von Mimü

Dem aufmerksamen Zuseher werden bei Tour de France und besonders bei Giro d’Italia-Übertragungen schon einmal die neutralen Materialwagen der italienischen Reifenschmiede VITTORIA aufgefallen sein. Für erstklassige Rennradreifen sind sie bereits länger bekannt, dass sie bisher unter dem Namen GEAX auch sehr gute Mountainbikereifen hergestellt haben, war wohl nur Insidern bekannt.

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Seit Kurzem sind alle Reifenkategorien (es gibt auch noch eine „Urban“ genannte Sparte) nun unter dem Namen VITTORIA vereint – und diese Vereinigung bringt gleich mehrere neue Modelle mit sich, neben dem Plus-Reifen Bomboloni, den Oli je bereits im 29+ Format gefahren ist, auch den ab sofort von uns getesten Barzo.
VITTORIA empfiehlt den Barzo für technisches XC-Terrain von lose, über steining, bis hin zu tiefen Böden. Die halb-hohen, einem Motocross-Reifen nachempfundenen Stollen sollen also auch unter wechselhaften Verhältnissen ihr Speed- und Grip-Potenzial ausspielen können. Die Mittelstollen sind versetzt angeordnet, das soll den Rollwiderstand reduzieren, bei den Seitenstollen hat man sich mit Schräglamellen beholfen, um den Kurvengrip zu optimieren.
Auf den ersten Blick erinnert mich das Profil an den Continental X-King – bestimmt kein schlechtes Vorbild. Das weiter oben erwähnte Mittelprofil wirkt wegen der unregelmäßigen Anordnung bereits im Stand schnell, durch die Rotation des Reifens soll wohl eine Art Schiene entstehen. Die etwas massiver ausgeführten Seitenstollen mit ihren schräg nach außen verlaufenden Lamellen wecken Vertrauen in die Kurvenperformance des Reifens.

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Beim Auspacken der beiden Barzos viel mir die hohe Güte der Fertigung auf. Hier sieht man die Reifen mit viel Detailiebe gemacht werden. Der wuchtige Marken- und Modellschriftzug auf der Reifenflanke scheint selbstsicher auszusagen: VITTORIA Barzo – merkt euch besser den Namen!
Die von uns getestete TNT-Version in 2,25 Zoll Breite ist mit einer zusätzlichen Textilschicht in der 120 TPI Karkasse verstärkt, die den Pannenschutz erhöht, die Flexibilität der Seitenwand aber nur wenig vermindert. TNT bedeutet übrigens „Tube No Tube“ und bezeichnet bei VITTORIA die tubeless-ready Reifen. VITTORIA war übrigens einer der ersten Reifenhersteller, die auf tubeless-ready gesetzt haben und zudem die Niederdruckstabilität durch verstärkte Seitenwände erhähen.

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Links sind die Eigenschaften des Barzo aufgetragen, rechts die Tabelle mit allen Größen und Varianten (zum Vergrößern einfach anklicken).

VITTORIA hat den Barzo auch noch in einer 2,1 Zoll breiten TNT-Version und in einer non-tubeless Version, ebenfalls in 2,1 und 2,25 Zoll Breite, im Programm. Unsere Version steht mit einem UVP von 48.95.- Euro im Regal, Google spuckte auf Anhieb aber bereits deutlich günstigere Angebote aus. Gewichtstechnisch liegen unsere beiden Testexemplare mit jeweils 666g nahe an der Herstellerangabe von 660g – eine Abweichung von unter einem Prozent, das sieht man selten.

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Die Montage auf meiner 21mm breiten DT-SWISS Felge war komplikationslos und schnell, der Reifen saß schon beim ersten Versuch schön in der Felge. Bei 2 bar Luftdruck und nach 24 h konnte ich eine Karkassen- bzw. Seitenstollenbreite von 53mm messen – ein bischen weniger als die angekündigten 57mm.

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Haupteinsatzgebiet des Barzo werden Touren mit meinem Salsa El Mariachi Stahl-Hardtail sein, ich werde den Reifen aber auch auf meinem Fully in härterem Terrain ausprobieren. Dann kann der VITTORIA zeigen wie es um seine Fahrperformance bestellt ist.

RIDE ON,
Mimü