FOX Float DPS Factory EVOL Dämpfer – Vorstellung und Fahreindrücke: von c_g
Zum Modelljahr 2016 hat FOX beinahe sein gesamtes Portfolio grundlegend modernisiert. Das komplette Innnenleben bei den 32er und 34er Gabeln und bei den Dämpfern ist ein neu und die übrigen Gabeln wurden ebenfalls überarbeitet. Doch anstatt dabei auch auf einen leicht zu identifizierenden neuen Look zu setzen hat sich hier nicht allzu viel geändert. Für die meisten Biker sind die Unterschiede erst auf den zweiten Blick erkennbar.
Bis auf die große EVOL Luftkammer unterscheidet sich der Float DPS kaum von dessen CTD Vorgänger, doch innen drin ist alles neu …
Wie schon bei der Vorstellung der 2016er Produkte erwähnt, hat sich FOX für 2016 von der bisherigen CTD-Logik verabschiedet. Zwar sind es weiterhin 3-Stufen (jetzt OPEN, MEDIUM, FIRM), aber die sollen sich recht anders anfühlen wie vorher. Die beiden ersten Stufen sollen viel zugleich komfortabler sein und dennoch höher im Federweg stehen. Der FIRM Modus soll dagegen die straffst Plattform (fast schon ein echter Lockout) sein, die es je bei FOX gegeben hat.
Außerdem wurde das bisherige TRAIL Adjust (einstellbare Plattformdämpfung im Trail Modus) zum OPEN Adjust – d. h. jetzt kann man die offene Position in zusätzlichen 3 Stufen fein justieren.
Man könnt noch sehr viel über das neue Dual Piston System (DPS) in den FOX Float Dämpfern erzählen, aber anstatt euch mit Fachbegriffen zu bombardieren, die evtl doch nicht jeden interessieren, kommt hier ein kurzes Tech Video von FOX das die Technologie erläutert:
EVOL Luftkammer: Zusätzlich hat FOX auch auf der Federseite etwas Neues gebracht – die EVOL Luftkammer. Der treibende Gedanke dabei war es der bestehenden EV (für „Extra Volume“ Luftkammer auch noch einen besonders große Negativ-Luftkammer zur Seite zu stellen um somit das Losbrechmoment und die Sensibilität im Anfangsbereich zu optimieren. Neben des besseren Ansprechverhaltens soll damit außerdem der Verlauf der Federkennlinie noch linearer sein und was vor allem im mittleren Bereich dazu führen soll, dass man bei gleicher Federkraft „etwas höher im Federweg“ steht – eine Eigenschaft der wir aufgrund des Kinematik unseres Testbikes, des ROCKY MOUNTAIN Instinct, ganz besonders viel Augenmerk schenken werden. Geblieben ist die Option in der Luftkammer einzelnen Spacer einzusetzen um so die Progression einzustellen.
Die EVOL Luftkammer entspricht der EV (Extra Volume) Luftkammer mit einer besonders großen Negativ-Luftkammer – für mehr Sensibilität und eine linearerer Kennlinie.
Doch was wirklich zählt ist die Performance und genau die wollten wir natürlich auch erkunden als uns FOX eine Muster des neuen Dämpfers zum Test geschickt hat (tatsächlich haben wir noch mehr 2016er Ware erhalten, aber das kommt erst später …).
Dazu hat uns FOX einen Float Factory EVOL Dämpfer geschickt – also das Tope-End Produkt mit KASHIMA Beschichtung, OPEN Adjust und der größeren EVOL Luftkammer. Die EVOL Luftkammer ist übrigens auch nachträglich zu kaufen, und passt auch auf die bisherigen FLOAT CTD Dämpfer, allerdings ist dieser „einfache“ Umbau nur bedingt sinnvoll, denn laut Aussage von FOX „empfiehlt es sich wegen der veränderten Kräfteverhältnisse der in der Luftfeder auch die Dämpfung anzupassen. Als Beispiel: Ein Kunde macht das Upgrade auf EVOL und es ist ihm/ihr sehr wichtig eine hohe Pedalplatform im Climb Modus zu haben. Nun verbessert die EVOL Kammer die Sensibilität massgeblich, somit wird die Pedalplattform natürlich fühlbar geringer – Um wieder die Arbeitsschwelle von vor dem Umbau zu generieren müssten wir eben die Dämpfung wieder passend abstimmen.“
… natürlich wurde der Dämpfer genau nach den Vorgaben von ROCKY MOUNTAIN auf das Instinct abgestimmt.
Angepasster Dämpfer-Tune: Nun ist es sehr schwer einen Dämpfer isoliert zu testen, wenn er nicht auf die Kinematik des Bikes abgestimmt ist. In vielen Fällen würde das Ergebnis schlechter ausfallen als beim evtl. technisch bereits veralteten Originaldämpfer, doch genu um diese Variable auszuschalten hast uns FOX den Dämpfer genau so abgestimmt zugesandt, wie ihn die 2016er Modelle des ROCKY Instinct auch bekommen.
PREISE: Wie im Test würde der Dämpfer satte 566.- Euro kosten. Wer allerdings auf die maximal reibungsarme aber eben auch sehr teure KASHIMA Beschichtung und die OPEN Ajust Funktion verzichten kann, bekommt den ansonsten identischen Dämpfer bereits für 399.- Euro.
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PRAXISBERICHT:
Im Praxiseinsatz konnte der FOX Float DPS bisher zeigen was er kann.
Wie schon beschrieben, hatte ich den neuen FOX Float DPS Factory Dämpfer auf meinem ROCK Instinct bereits kurz im Einsatz ehe ich auf dem US-Testbike (das PIVOT Mach 429 Trail) auch wieder einen baugleichen fahren konnte. In beiden Fällen ergaben die Fahreindrücke ein ähnliches und sehr positives Bild – da hat sich was getan, zwischen den bisherigen Float CTD Dämpfern und dem neuen Float DPS!
Die erste echte Überraschung erlebte ich gleich beim Setup. Während ich meinen bisherigen FOX Float CTD Factory mit rund 15 bar Druck gefahren bin, musste ich beim neuen Float DPS Factory auf ganze 19,5 bar (!) gehen um den gleichen Sag zu bekommen. Nun zähle ich mit 90 kg (inkl. Ausrüstung) zu den schwereren Fahrern, aber wer noch mal deutlich schwerer ist, könnte mit mancher Dämpferpumpe hart an deren Leistungslimit kommen.
Bergab wie bergauf hat er ordentlich an Qualitäten zugelegt.
Ohne jetzt auf Feinheiten einzugehen, dafür bin ich den Dämpfer am ROCKY noch zu kurz gefahren, kann ich schon jetzt sagen, dass die einzelnen Positionen der Druckstufendämpfung für mich nun besser nutzbar geworden sind.
- Vor allem die OPEN Position, deren Gegenstück in Form der DESCEND Funktion ich vorher am CTD Dämpfer wegen seiner Tendenz zu tief in den Federweg einzutauchen eher selten fahren konnte, fährt sich jetzt nicht nur sensibler, sondern biete auch mehr Feedback. Bei Kompressionen sackt das Heck nun spürbar weniger weg.
- Die Medium Position hat ebenfalls gegenüber der bisherigen TRAIL an „Support“ zugelegt (neudeutsch für sie steht höher im Federweg) und bietet mehr Feedback und ist jetzt alles was ich brauche um auch steile Stücke gelassen hoch zu treten. Was aber wirklich überrascht, ist, dass ich auch hier den Federweg noch voll ausnutze und sich das Heck viel sensibler und komfortabler anfühlt als beim CTD im TRAIL Modus.
- Den FIRM Modus, der wirklich noch mal ein gutes Stück straffer ist wie der alte CLIMB ist damit wirklich nur noch langen Forststrassen oder Straßenanstiegen vorenthalten – vorher musste ich den Climb Modus bergauf recht oft bemühen. Bisher habe ich noch wenig mit dem OPEN Adjust experimentiert, werde das aber im weiteren Verlauf des Tests noch nachholen.
Auch am PIVOT Mach 429 Trail war bereits ein DPS Dämpfer verbaut – hier in einem anderen Tune und mit normaler Luftkammer.
Wie in meinem Abschlussbericht zum PIVOT Mach 429 Trail zu lesen, hat der Dämpfer (hier ohne EVOL Luftkammer) auch hier wunderbar funktioniert und ähnliche Performancemerkmale an den Tag gelegt. Auch wenn ich hierbei nicht klar zwischen den Qualitäten der Hinterbaukinematik und des Dämpfers unterschiedne konnte, war doch auch hier die klare Tendenz zu erkennen, dass die beiden schwächeren Druckstufensettings viel effektiver nutzbar waren, weil sie zugleich eine hohe Sensibilität, wie auch ein erstklassiges Feedback und kein ungewünschtes Absacken hatten.
Auch hier hat der Dämpfer maßgeblich zu den Qualitäten des Bikes beigetragen.
Wie erwähnt sind dies erst die ersten Eindrücke zum neuen FOX DPS Factory Dämpfer, diese sind aber schon mal sehr vielversprechend. Mehr dazu in einem späteren Update.
RIDE ON,
c_g
