BULLS Sabre 29er Laufradsatz – Testfazit: von Thomas Hebestreit
Nicht zufällig prangt am Sabre-Laufradsatz der Aufdruck „Bulls Race Parts“. Und wie wir im Intro und im Zwischenbericht bereits ausführlich berichteten, ist das nicht zu viel versprochen.
Dafür sprechen nicht nur die technischen Daten wie das geringe Gewicht von 1550 Gramm. So zeigte der auf 28 Speichen basierende Laufradsatz mit Tubeless-Ready-Felgen und Centerlock-Naben bisher eine eindrucksvolle Vorstellung auf den von uns gefahrenen Rennkursen. Denn er erfüllte die Erwartungen an renntaugliche Laufräder vollends. Und das zu einem Preis von 369 Euro, inklusive Adaptern für die verschiedenen Achsstandards.
Im dritten Testabschnitt trugen uns die Sabre‘s nebst von BULLS zu Verfügung gestellter XTR-Kassette an unserem RADON Black Sin weiterhin auf anspruchsvollen Trainingsausfahrten mit harten Intervallen.
Höhepunkt war dann der Renneinsatz beim Erzgebirgs-Bike-Marathon mit seinem berüchtigten harten Kurs, der Fahrer und Material durch das ruppige Terrain keine Sekunde Erholung lässt und kaum Fehler verzeiht. So manche Felge hauchte hier in der mehr als 20 Jahre langen Historie des ältesten Mountainbike-Marathons in Deutschland ihr Leben aus. Hier wechseln sich steinige High-Speed-Abfahrten mit steilen und ausgewaschenen Wurzeltreppen-Downhills und dem Zielsprint am berüchtigten Alp de Wettin mit 19 Prozent Steigung ab. Nicht nur ein perfektes Terrain, um ein schönes Rennwochenende zu verbringen, sondern auch, um Laufrädern an ihre Grenzen zu bringen. Hier mussten die Sabre’s noch einmal zeigen, was ihnen steckt. Doch die ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und verrichteten unspektakulär ihren Dienst.
Am Ende rollten sie recht weit vorn über die Ziellinie und bestätigten den bisher entstandenen sehr guten Eindruck. Auch in der dritten Testphase mussten wir keinerlei technische Probleme feststellen. Die Speichenspannung hat nicht nachgelassen, dass Oberflächenfinish zeigt sich als sehr widerstandsfähig. Bisher sind an den Sabre’s keine Spuren der Renn- und Trainingseinsätze zu erkennen. Die Devise lautet also: einbauen und vergessen. Und sich an dem dynamischen Auftritt der leichten Laufräder erfreuen.
Testfazit: Gutes Material für Racer und Sparfüchse! Auch nach mehreren Monaten im Testeinsatz haben wir keine echten Schwächen an dem Laufradsatz finden können. Anhänger der „Breitfelgenfraktion“ auch im XC-Sport und solche, die unbedingt eine SRAM 11-fach Kassette fahren wollen, werden damit wohl nicht glücklich. Aber alle anderen, die einen sehr sportlichen, vielseitigen und schnellen 29er (oder 27,5er) Laufradsatz für XC und Race suchen, finden hier genau einen solchen zu einem unschlagbaren Preis. Optisch sind sie zwar wenig auffällig. Aber das muss ja auch nicht unbedingt ein Nachteil sein.