BULLS Sabre 29er XC-Laufradsatz – Testintro: von Thomas Hebestreit
Vor knapp einem Jahr präsentierte BULLS auf der eigenen Hausmesse den neuen 29er Laufradsatz Sabre – ohne großes Tam Tam und ganz in dezentem Schwarz/Weiß, aber dennoch nicht ohne Stolz.
Schnelle und leichte Laufräder versprach damals der Hersteller – natürlich schon tubeless-ready. Und einen Preis von nur 369.95 Euro bei einem Gewicht von unter 1550 Gramm. Klingt nach heißer Ware für Cross Country Piloten. Heißer Ware, die wir uns unbedingt mal genauer ansehen mussten, sobald sie lieferbar war.
An Vorder- und Hinterrad setzt BULLS auf moderne 28-Loch-Naben mit Centerlock-Aufnahme.
Aus Kostengründen werden die Felgen gesteckt und nicht geschweißt. Dafür verspricht das Felgenbett mit deutlichen Rippen zur Felgenschulter hin für eine festen sitz der Reifenwulst im Schlauchlos-Betrieb.
Die leichten Tubeless-Ready Felgen mit 21 mm Maulweite sind sauber gesteckt (nicht geschweißt) mit 3-fach gekreuzten Straightpull-Speichen von SAPIM mit der Nabe verbunden. Die geraden Speichen sind mit dem speziellen Kopf an der Nabe eingehängt. Somit entfallen die bekannten Nachteile der gebogenen Speichen. Zum Einsatz kommen ausschließlich Nippel aus Aluminium. Eine Besonderheit sind die nach innen weit über den Nippelkopf verlängerten Nippel (im Bild nur andeutungsweise erkennbar), die somit nicht nur auf Zug, sondern eben auch auf Druck belastet werden – eine bekannte Schwachstelle, die besonders bei Alu-Nippeln mitunter Probleme macht, wird damit von vornherein ausgeschlossen.
Die beiden den Ventilbohrungen am nächste liegenden sind außerdem blau – wohl um das Ventil leichter zu finden.
Die Laufräder wurden in der Schnellspannerversion ausgeliefert, die passenden Adapter, um den Laufradsatz auf Steckachse umzurüsten liegen aber immer bei. Die Umrüstung ist relativ simpel: Vorne müssen nur die Endkappen abgezogen und getauscht werden.
An der Hinterradachse bracht man nur zwei Inbusschlüssel in 12 und 5 mm Größe oder zur Demontage der 12mm Axhe einen flachen 19 mm Maulschlüssel und den 12er Inbus.
Das Stahlfreilauf arbeitet mit bewährter Technik – zwei Sperrklinken sollen die Antriebskräfte zuverlässig übertragen. Einziges Manko – einen optionalen XD-Freilaufkörper bietet BULLS derzeit nicht an. Da unser RADON Black Sin Hardtail aber mit einer SRAM XX1 Schaltung aber auf eine breitbandige Kassette angewiesen ist, hat uns BULLS freundlicherweise auch gleich eine SHIMANO XTR 11-fach Kassette mit 11-40 Zähnen zum Test zur Verfügung gestellt.
Unser Testexemplar des Sabre Laufradsatzes zeigt sich hochwertig verarbeitet. Die Felgen sind exakt und ohne Höhen- oder Seitenschläge zentriert. Das Oberflächenfinish der Naben und Felgen wirkt recht exklusiv und verzichtet auf mehr oder weniger klebende Decals. Die sind statt dessen mittels des haltbaren Water Transfer Verfahrens aufgebracht. Die Reifenmontage der CONTINENTAL X-King Race Sport in 2.25er Dimension auf den Tubeless-Ready Felgen war erfreulicherweise komplett unspektakulär.
Das Vorderrad wiegt 685, das Hinterrad 835 Gramm – macht in Summe magere 1520 für den 29er Laufradsatz. Das ist bei einem Preis von 369,95€ derzeit ziemlich konkurrenzlos. Und das für eine Marke, die nicht über den Online Vertrieb die Händlermarge ausschließt, sondern normal über den ZEG-Händler im Shop zu kaufen ist. Die mitgelieferten Schnellspanner kommen auf 114 Gramm. BULLS hat den Sabre Laufradsatz für ein Fahrergewicht bis 100 Kilogramm freigegeben.
So hinterlässt dieser leichte Cross Country – Laufradsatz im Testintro nicht nur optisch und technisch einen richtig guten Eindruck. Das ganze scheint beinahe den Begriff Geheimtipp zu verdienen. Ob sich dieser Eindruck auf den Rennstrecken hält, berichten wir in Teil 2. Immerhin haben wir die schnellen Laufräder schon in den Wind und den Matsch auf der Rennstrecke gesteckt.
Thomas Hebestreit
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Ps: Für all die Fahrer, deren Fokus weniger auf der Rennstrecke sondern auf anspruchsvollen Trails liegt, gibt es für ebenso kleines Geld den Trail-/Enduro Laufradsatz „Machete“, der mit 32 D-Light Speichen von SAPIM – hier allerdings als gebogene Speichen. Mit ordentlichen 25 mm Maulweite sollen die Felgen auch breiten Reifen genug Stabilität verleihen. Mit ebenfalls bemerkenswert guten 1800g als 29er und einem VK von sensationellen 379,95 Euro hören die sich auch sehr interessant an.