PEARL IZUMI X-Project 2.0 – Langzeittest: von c_g

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PEARL Izumi X-Project 2.0 Schuhe – am Anfang des Langzeittests

Auch wenn es mittlerweile schon wieder ein Nachfolgemodell gibt, will ich euch kurz von unseren Erfahrungen mit dem PEARL IZUMI X-Project 2.0 berichten – ein Schuh, den ich seit dem Sommer 2014 parallel zum GIRO Terraduro sehr viel getragen habe.

Die X-Project Schuhe sind eine Serie mit dem Anspruch alle Qualitäten eines echten XC-Race-Schuhs mit guten Geheigenschaften zu vereinen. Der Weg dorthin geht über eine eigenständige Sohlenkonstruktion, die alle Schuhe der X-Project Serie verbindet. Die patentierte sehr steife Carbon-Sohlenkonstruktion, die so gemacht ist, dass sie im Bereich der Zehengelenke sehr gut flexen kann bietet sowohl eine hohe Steifigkeit für eine optimale Kraftübertragung auf dem Bike soll aber auch viel Gehkomfort bieten. Um das plakativer zur Schau zu tragen bekommen die Schuhe eine transparente Mittelsohle durch die man die versteifende Carbonplatte sehr gut sehen kann. Optisch auf alle Fälle ein Hingucker.

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Durch die transparente Mittelsohle kann man die steife Carbonsohle gut erkennen, die sich zwischen den beiden Vorfußstollen stark verjüngt und so den Schuh flexen lässt.Ebenfalls gut erkennbar, die schmale Außensohle aus einzelnen Noppenreihen.

Auf der transparenten Mittelsohle scheinen die eigentlichen Gummiprofi-Stollen fast zu schweben. Die Außensohle selbst besteht nur aus einzelnen Noppen und eben nicht einer durchgehenden Sohle was mich vor allem in Sachen Gehkomfort und Dauerhaltbarkeit neugierig gemacht hat. Soviel schon vorab, trotz zahlreicher Trailkilometer, vieler Gehpassagen und hartem Einsatz kam es nirgends zu den befürchteten Ablösungen oder vorzeitigem Verschleiß der Gummisohle.

Doch auch der Oberschuh hat einiges zu bieten. Das Hauptmaterial ist ein perforiertes wunderbar flexibles Kunstleder, das durch die smarte Konstruktion mit sehr wenigen Nähten auskommt. Das bedeutet weniger Gefahr von Druck- oder Scheuerstellen. Anders als das X-Project 1.0 Modell hat der 2.0 keine große Netzteil-Aussparung im Zehenbereich, wovon ich mir in wenig besseren Nässeschutz beim Durchfahren von Pfützen verprochen hatte. Dieses Hoffnung wurde allerdings nicht bestätigt, dafür ist der X-Project zu einem meiner liebsten Sommerschuhe geworden, den trotz des auf den ersten Blick wenig atmungsaktiven Obermaterials, ist der Schuh ausgesprochen gut belüftet.

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Die Zunge ist sehr luftig und sorgt für viel Frischluft am Fuß. Die breiten Gummibänder zur Fixierung der Zunge versehen sich beim Einsteig und wurden schon bald entfernt.

Einen großen Anteil daran hat sicherlich auch die sehr weiche und nur schwach gepolsterte Zunge aus Netzmaterial. Bestimmt gut gemeint, aber leider als echtes Ärgernis haben sich die beiden breiten Gummibänder herausgestellt, welche die Zunge faltenfrei und in Position halten sollten: Jedes Mal wenn man in den Schuh steigt, rollen sich die Klettbänder auf und drücken unangenehm an den empfindlichen Seiten. Da heißt es entweder jedes mal den Schuh komplett offnen, alles zurechtrücken und dann erst anpassen, oder … einfach die Klettbänder herausschneiden, wie ich es nach ca. 1 Monat gemacht habe.

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Wenn es ums Design geht, weiß man bei PEARL IZUMI ganz genau was man tut – der X-Project 2.0 ist definitiv einer der ansehnlicheren Bike-Schuhe.

Die Anpassung erfolgt über einen breiten und gepolsterten Ristgurt mit Ratschenverschluss und zwei ebenfalls breite Klettriemen über den Mittelfuß. Anders als beim GIRO Terraduro verlaufen die Klettbänder hier schräg über den Mittelfuß von innen7vorne nach außen/hinten was insbesondere bei meinem hohen Rist für einen hervorragenden Kraftschluss und einer optimalen Fixierung des Fußes ganz ohne Druckstellen führt. Klasse gemacht!

4 PI X-Project 2.0Die Fersenkonstruktion ist recht robust mit einer kräftigen, gut ausgeformten und leicht gepolsterten Fersenkappe die zum Abriebschutz einen komplett mit nahtfreiem Kunstleder bezogen ist. Zur Stoßdämpfung bei Gehpassagen hat man dem Schuh einen dünnen Dämpfungskeil in der Ferse spendiert.

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Die Innewohne kann man zu einer besseren orthopädischen Gewölbeunterstützung mit und ohne Unterstützungskeile ausrüsten. Ich fand das Feature sehr positiv.

Ebenfalls Top: Die modulare Innensohle, die man über die mitgelieferten Einsätze optimal an Innenfußgewölbe anpassen kann. Das Gewicht der Schuhe wird offiziell mit 325g angegeben- unsere Testmuster in Gr. 44 brachten es auf 440 g je Schuh – ein echtes Leichtgewicht ist der PEARL IZUMI X-Project 2.0 also auch nicht.

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Praxiserfahrungen:

Ich muss sagen, dass ich nach all den Ankündigungen von wegen „maximale Effizienz“ und „tolle Geheigenschaften“ sehr gespannt war, was der PERARL IZUMI X-Project 2.0 wirklich kann.

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Wenn es um die Effizienz und den Antritt geht, kann der PEARL IZUMI X-Project 2.0 es mit jedem Race-Schuhe aufnehmen.

Die Passform war für meinen Normalfuß mit hohem Rist jedenfalls sofort sehr gut und bis auf eine leichte „Einlaufzeit“ in Sachen Fersenhalt, habe ich mich sofort damit wohl gefühlt. Das Kunstledermaterial ist dabei zwar sehr dehnungsarm (gut, weil sich nichts weitet) aber gleichzeitig wunderbar weich und flexibel (doppelt gut, weil sich der Schuh fast wie ein Hausschuh an den Fuß anschmiegt. Allerdings bietet das dünne Material auch wenig Schutz vor Schlägen, was ich im Trail mitunter schmerzhaft bemerken musste. Die zusätzliche Option die Gewölbe mittles der Vorfuß und Mittelfuß-Keile zusätzlich zu unterstützen habe ich ebenfalls als sehr positiv empfunden, obwohl es hierzu auch unter Experten sehr wohl unterschiedliche Meinungen gibt, ob man da als Laie aktiv eingreifen sollte.

Wie gesagt, die Gummibänder zur Zungenfixierung waren anfangs wirklich störend, aber nachdem sie entfernt waren, konnte ich den Schuh problemlos an und Ausziehen indem ich nur den oberen Ratschenverschluss geöffnet habe. Ansonsten funktionierte die Kombi aus obererem Ratschengurt und Doppelten Klettgurten sehr gut um meinen Fuß im Schuh zu fixieren. Einziger kleiner Kritikpunkt: In unwegsamen Gehpassagen bin ich mitunter an der recht groß geratenen Ratschenschnalle hängen geblieben.

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.. wegen seiner exzellenten Passform und Kraftübertragung ein toller Schuh für lange Trainingsfahrten und Wettkämpfe, aber nicht unbedingt wenn man mit vielen Geh- oder Tragepassagen rechnen muss.

Was die Sohlenkonstruktion angeht macht der X-Poject seinem hohen Anspruch an die Effizienz alle Ehre. Auch im harten Antritt oder bei Landungen spürt man keinen punktuellen Druck oder eine flexende Sohle. ihn auf einem XC-Rennen oder Marathon zu tragen. Beim Gehen bietet die spezielle Sohlenkonstruktion genug Flex im Zehenbereich, dass man sich recht natürlich bewegen kann. Allerdings muss ich auch klar sagen, dass die Geheigenschaften des Schuhs nur mittelmäßig sind. Zum einen vermittelt die schmale und stark zulaufende Sohle nicht wirklich viel Sicherheit beim Gehen – vor allem die sehr schmale Sohle an der Ferse verhindert, dass man bergab sicheren Halt findet und die Hacken in den Boden treiben kann. Zum anderen ist die Gummimischung der Stollen einfach zu hart – richtig viel Traktion kommt da auf rutschigem Untergrund nicht auf.

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Was den Wetter- und Nässeschutz angeht ist der X-Project 2.0 eher schwach .. dafür macht er sich bei sommerlich warmen Temperaturen und Hitze sehr gut.

Der erwartete leichte Wetterschutz – eine Eigenschaft mit der mich der GIRO Terraduro so positiv überrascht hat – blieb hier ebenfalls aus, denn die Socken sind schon nach der ersten kleinen Pfütze komplett nass. Auf der anderen Seite ist der Schuh sehr gut belüftet und damit sehr gut für warme bis heiße Sommertage geeignet.

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(Foto von Markus Greber)

Testfazit: Insgesamt hat der PEARL IZUMI X-Project 2.0 mit vor allem was seine Effizienz und Passform angeht überzeugt. Als Bikeschuh überall dort, wo Effizienz auf dem Bike gefragt ist und wenig Gehpassagen zu erwarten waren, habe ich ihn dementsprechend sehr viel und auch gerne gefahren. Als Allround- und Tourenschuh wo auch Geh- und Tragepassagen zu erwarten sind ist er aus meiner Sicht aber weniger gut geeignet – dafür bietet die schmale Sohle zu wenig Sicherheit beim Gehen und die gesamte Konstruktion ist zu sehr „XC-lastig“.
Die Haltbarkeit ist sehr gut – auch nach gut einem Jahr im Einsatz zeigen die Schuhe inklusive Sohle, außer ein paar unvermeidlicher Kratzer kaum Abnutzungserscheinungen.
Dementsprechend würde ich den PEARL IZUMI X-Peoject Schuh eher als durchaus „gehfähigen“  XC- und Race-Schuh einordnend – ein Bereich in dem er sich durchaus gegen die Konkurrenz durchsetzen kann und seine Aufgabe sehr gut macht.

RIDE ON,
c_g