WTB i35 / Shocker „29plus“ Laufradsatz –Testintro: von Oli
(… der letzte Grundbaustein für unseren großen 29plus Test)
Im März bei ihrer offiziellen Vorstellung haben wir Euch schon die die neuen WTB Asym i35 kurz gezeigt, die zusammen mit der ebenfalls neuen Asym i29 die bisherige Lücke zwischen der WTB Scraper und der WTB Frequency i25 schließen. Ihre Felgeninnenweite liegt bei 35mm – das Namenskürzel der WTB Felgen weist immer auf die Innenweite hin. Das Gewicht der einzelnen Felge gibt WTB mit 612 g in der 29er Variante an (560g für 27,5“).
Shocker Distribution, der Vertrieb von WTB in Deutschland hat uns freundlicherweise für unseren 29plus Test einen Laufradsatz mit der Asym 29 i35 und den hauseigenen Shocker Enduro Naben aufgebaut.
Optisch ist der Laufradsatz schon mal ein Hingucker: Das matte schwarz der WTB Felgen mit der grauen Aufschrift und dem Giftgrün der Naben geben unserem Protoypenrad einen wunderbaren farblichen Akzent. Zum Glück wurde auf farbige (grüne) Nippel verzichtet, die das Ganze für meinen Geschmack etwas zu farbenfroh gemacht hätten.
Mit Felgenband bringen die Laufräder 1100 und 980g auf die Waage. Mit konifizierten Speichen ließe sich aus den gleichen Naben und Felgen vermutlich sogar ein Laufradsatz unter 2000g erstellen. Beachtlich!
Wichtiger als das Gesamtgewicht ist gerade bei 29ern oder 29+ die rotierende Masse, die es in Bewegung zu versetzen und in Bewegung zu halten gilt und dafür bietet der i35 erst mal ideale Voraussetzungen. Kombiniert mit einem leichten Reifen und Milch macht das theoretisch schon einmal die halbe Miete für einen guten Laufradsatz aus. Zum Vergleich: Der Stans/NoTubes Hugo Systemlaufradsatz kommt mit der Hugo 52 Felge auf ca. 2100 g (Felgengewicht alleine bei ca. 622 g – Update: das aktuell kommunizierte Felgengewicht ist 780 g). Die für den gleichen Einsatzzweck konziperte Surly Rabbit Hole käme dagegen mit ca. 699g (plus Felgenband) ebenfalls deutlich schwerer. Allerdings muss man hier auch anmerken, dass sowohl die Hugo 52, als auch die Rabbit Hole mit mehr als 10 mm mehr Innenweite auch deutlich breiter ausfallen. Dafür sind beide auch in ihrer einwandigen Kastenbauweise komplett anders aufgebaut, wie die eher traditionelle WTB Asym I35 Felge.
Jetzt könnte man natürlich die wichtige Grundsatzfrage stellen, warum wir uns für unseren Plus-Test für eine Felge mit „nur“ 35 mm Innenweite und nicht gleich eine 50mm breite Felge entschieden haben. Das Gewicht ist da natürlich eine wichtiges Argument, doch weil es sich dabei doch eher um eine bislang noch nicht wirklich geklärtes Thema handelt, möchte ich die lieber in ein paar Wochen zusammen mit den ersten Eindrücken behandeln. Nur soviel: Unsere bisherigen Erfahrungen mit Reifen im Plusformat im Speziellen (WTB Trailblazer und Co. und der Veetire Trax Fattie, sowie der NINER ROS9+ und dem DRÖSSIGER XRA B+) und den Relation Reifen-/Felgenbreite im Allgemeinen haben uns dazu bewogen.
Natürlich sind die WTB Asym i35 Felgen TCS kompatibel (WTB’s spezielle Version von „tubeless ready“). Ich muss zugeben, dass ich etwas Respekt vor der ersten Montage des VITTORIA Bombolini hatte, aber zu meiner positiven Überraschung war deren Montage hier gar kein Problem. Der Einfachheit halber habe ich die Reifen auf der Felge erst einmal mit Schläuchen montiert, über die Montage und Dichtigkeit mit Milch kann ich deshalb noch nichts sagen.
Eine weitere, namensgebende Besonderheit der WTB Asym i35 Felgen ist, dass sie sehr asymmetrisch aufgebaut sind. Damit können die Speichen pro Laufrad gleich lang sein was die Ersatzteilsituation erleichtert. Zum anderen erreicht man durch diesen Kniff dass die Speichenwinkel zu den Nabenflanschen ausgeglichener sind und man so auch gleichmäßigere Speichenspannungen verwenden kann – eine höhere Laufradsteifigkeit und Haltbarkeit soll die Folge sein.
Da wir keine Messgräte hierfür besitzen, bleibt uns nur der Test im Gelände und unsere Sensibilität, bzw. Feingefühl als Tester. Zusätzlich hilft, dass ich den LRS mindestens schon in zwei Setups testen kann, einmal in der German:A Flame Boost, ebenfalls im Test, und dann aber auch noch zusammen mit der Enve MTN Carbon Starrgabel, die noch direkter Antworten gibt, ob ein LRS auf der harten oder weichen Seite liegt.
Wie Ihr in den oberen Bildern seht, ist der Laufradsatz erst mit einem Shimano-Freilauf und 10 mm Endkappen gekommen. Allerdings haben wir bei unserem Prototypen 1×11 verbaut, weshalb ich auf XD wechseln musste. Der Wechsel ist ganz leicht – wenn man weiß, wie es geht. Der Freilauf ist nur aufgesteckt, die Endkappe auf der Freilaufseite ist aufgeschraubt (17er Maulschlüssel). Sind die Endkappen einmal ab, ist der Blick frei auf das Innenleben, auf die gedichteten Innenlager und die Sperrklinken des Freilaufs.
Stay tuned, die ersten Eindrücke folgen schon bald.
Oli
Update: Nach Auskunft von SHOCKER DISTRIBUTION kommt der 29+ Laufradsatz wie aufgebaut auf gute 550.- Euro, eine WTB Asym i35 Felge im 29er Format auf 109.95 Euro (als 27,5″ käme sie auf 104,95 Euro).
Zur Hugo 52 Felge: ich habe ein Exemplar mit 755g zuhause liegen. Anscheinend wurde die Felge nach Ankündigung nochmal verstärkt. Außerdem hat sie Ösen bekommen.
@ Gefahrradler: 755 g? Das ist ja doch eine ordentliche Gewichtszunahme gegenüber den angegebenen 622 g …
Danke für die Info.
@ Gefahradler: Du hast Recht. Danke! Ich habe das auch schon gehört, dass die Hugo verstärkt wurde, weil sie sich anfangs doch als etwas weich erwiesen hatte. Letztes Jahr kursierten noch Gewichte von um die 630g für die Felge und 2100 für den LRS. Das offiziell kommunizierte Laufradgewicht scheint gleich geblieben zu sein, obwohl die Felgen jetzt deutlich schwerer geworden sind.
Vermutlich sind Deine 755g jetzt realer, denn es werden jetzt auch von Notubes sogar mit 780 g (!) angegeben.
Oli