DRÖSSIGER als erste mit B+ Bike (Prototyp) – Ein Kurzeindruck: von c_g

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Kein normales DRÖSSIGER XRA …

„The Individuality of Cycling“ – mit diesem Marketingslogan wirbt die kleine Bikeschmiede DRÖSSIGER mit Sitz nahe der deutsch/belgisch/niederländischen Grenze für ihre Räder. Neben der freien Farbwahl (mit über 60.000 möglichen Kombinationen) will man aber auch in Sachen Handling und Preis-/Leistung überzeugen . Ein Asnpruch, den wir nach unserem Test des XEA 29.2 durchaus bestätigen können – volle 160 mm Federweg bei einem der kürzesten Hinterbauten aller 29er (435 mm!!) und das bei sehr hochwertiger Ausstattung zu gerade mal 3299.- Euro!

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… sondern der Prototyp des ersten XRA B+!

Doch zurück zu dem neune B+ Bike: Kürzlich ereilte uns ein Anruf des DRÖSSIGER Entwicklers Bastiaan Thijs: „Ob wir nicht interessiert wären mal den allerersten Prototypen eines XRA B+ Bikes zu fahren?“
–> Ein 150 mm Fully mit den dicken 2,8er Schlappen? Klar wollen wir! Kurz darauf stand der silberne XRA B+ Prototype vor uns, soeben erst zusammengebaut und erst eine Probefahrt unter dem Entwickler selbst hinter sich.

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Auf Basis des XRA 29ers wurde der Hauptrahmen nur um Nuancen verändert. „Die Hauptaufgabe war es die dicken Reifen (Anmerkung der Redaktion: Hier die 2,8er WTB Trailblazer TCS, in Serie wohl ein noch nicht vorgestellter Reifen eines anderen Herstellers) unterzubringen ohne die übrigen kennwerte des Bikes zu verändern. Dazu mussten wir beim Hinterbau alle Register ziehen: vom komplett neuen Kettenstrebenyoke, über die Sitzstreben, bis hin zur Hinterradachse musste alles neu konstruiert werden. Dazu gehört auch eine 148 Boost Hinterradnabe (hier von DT-SWISS)“ erzählt uns Bastiaan. 

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Bereits mit 148 mm BOOST Hinterradnabe.

„Außerdem stand für uns von vorneherein fest: Der neue Rahmen sollte trotz seiner Reifenfreiheit für bis 3.0“ wenigstens eine 2-fach Kurbel fassen können. Ein riesen Vorteil für viel Tourenfahrer. Das alles haben wir geschafft ohne dafür die ultrakurzen Kettenstreben zu verlängern – es bleibt bei klassenprimus-haften 435 mm, samt X-12 Steckachse.“

Was die Geometrie angeht, hält auch das XRA an den Tugenden aller DRÖSSIGER 29er Fullies fest. Sehr kompakter Hinterbau (bereits erwähnt: hier mit 435 mm), tendenziell flacher Lenkwinkel, steiler Sitzwinkel und niedriges Tretlager. Das 150 mm XRA B+ auf Basis des XRA 29ers ist mit einem 68° Lenkwinkel etwas moderater als das recht abfahrtsorientierte XEA ( 66,5°) aber definitv noch sehr „New School“. Mit ca. 74° bleibt der Sitzwinkel steil und damit die Gewichtsverteilung sehr kletterfreundlich.

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Das DRÖSSIGER XRA B+ in voller Schönheit.

Bei dem Vorserienaufbau handelt es sich um eine zusammen gewürfelte Mischung aller möglicher Komponenten, die in keinster Weise für das spätere Serienrad repräsentativ sind und auf die ich deswegen auch nicht weiter eingehen will.

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Mit Ausnahme der WTB Asym i35 Felgen, die ja gerade erst in Taipeh der Öffentlichkeit vorgestellt worden sind und auf denen der Trailblazer dank der großzügigen 35 mm Maulweite perfekt sitzt. Damit wären die i35 die zweiten Felgen, neben den bereits kurz gefahrenen IBIS 741, die mit einer solchen – aus unserer aktuellen Sicht optimalen – Maulweite aufwarten.
Insgesamt bringt es das Bike in der funktionellen aber keineswegs übertrieben exklusiven Ausstattung auf satte 14,6 kg.

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… ein echt tolles Bike auf dem Trail.

Zum Fahreindruck: Ich habe das B+ Vorserienbike nur ein paar Tage bei mir , aber in der Zeit aber hat es mir eine Menge Spaß gemacht. Wieder einmal hat B+ in Form breiter Felgen und der WTB Trailblazer Reifen gezeigt, wie unglaublich sicher sich ein solches Bike fährt. Wurzeln oder Anlieger, die mit normalen 29er Reifen eine ruhige Hand erfordern, werden mit den B+ Reifen einfach und komplett gelassen überrollt. Vor allem in Kurven über Wurzeln oder auf leicht rutschigem Untergrund ist das Plus an Traktion und Ruhe wirklich auffällig.

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Zum Glück waren die Trails in den paar Tagen wunderbar griffig, so dass die Defizite des Trailblazer Reifens bei Nässe und tiefen Böden nicht zum Tragen kamen und ich einfach nur richtig viel Spaß damit hatte.

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Die B+ Bereifung gibt dem XRA zusätzliche Traktion in Kurven und viel Gutmütigkeit.

Aber neben dem Format B+ gibt es auch ein paar Dinge zum DRÖSSIGER XRA B+ selbst zu sagen. Mit den Erfahrungen auf dem XEA 29er noch recht frisch, habe ich sofort den Grundcharakter wieder erkannt. Wie schon damals gehört auch das XRA zu der Art von Bike dessen Kompromiss aus Agilität und Laufruhe einfach nur Spaß macht und einen anspornt mehr zu fahren und seine Grenzen immer wieder neu auszuloten Das gute dabei ist, dass das XRA sich keineswegs als Spezialist für einen speziellen Fahrstil oder Einsatzbereich präsentiert, sondern als sehr universell entpuppt.

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Volle 150 mm Federweg bei gerade mal 435 mm langen Kettenstreben – nicht schlecht, oder?

Mit seinem neutral-agilen Handling kann man es genauso durch Gewichtsverlagerung, wie auch durch Lenken steuern. Zusammen mit dem kompakten Heck kann man es damit genauso aktiv – im BMX Style – über den Trail jagen, aber damit auch einfach nur cruisen. Dieses Bike macht laune und auf unterschiedlichsten Singeltrails richtig Spaß, kein Zweifel.
Leider war keine Gelegenheit das Bike auch im klassischen 29er Setup zu fahren (es fehlte an einem 148 mm Boost Hinterrad J), denn der direkte Vergleich hätte mich schon sehr interessiert.

Die Sitzposition auf dem XRA B+ Prototypen ist übrigens sehr angenehm und schön mittig, keineswegs hecklastig oder sonst irgendwie auffällig. Dazu kommt das breite und kurze Cockpit und so hat der Fahrer immer viel Bewegungsfreiraum auf dem Bike. Mit der verbauten auch ohne Dropper Post schon gleich doppelt.

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Bergauf wäre das Bike an sich sehr gut … wäre nicht der zu tief einsinkende Dämpfer am Prototypen-Bike.

Auch beim XRA spürt man im Fahrbetrieb kaum einen Anti-Squat-Effekt an – d.h. der Antrieb wirkt sich nicht versteifend auf die Hinterbaukinematik aus. Die positive Folge ist, dass der Hinterbau in jeder Gangkombination und allzeit aktiv arbeitet und so stets ein Maximum an Bodenkontakt und Komfort bereit stellt. Die Kehrseite davon ist, dass gerade bei steilen Anstiegen allein der Dämpfer dafür verantwortlich ist, wie start das Heck unter Last einsinkt. Wie der Test beim XEA gezeigt hat, ist das durch eine straffe Climb-Funktion und evtl. ein etwas weniger komfortbetontes Set-Up des Dämpfers sowie die bei DRÖSSIGER oft zu findende Absenkfunktion der Federgabl sehr gut wieder auszugleichen, doch leider fehlte beides bei dem Prototypenbike. Der Dämpfer ist bergauf selbst mit geringen 20% Sag noch viel zu weit hinten eingesunken und hat auch im straffsten „Climb-Modus“ noch zu bereitwillig seinen Federweg freigegeben. 3 DRÖSSIGER XRA B+Die nicht so efreuliche Folge war, dass man bei steilen Rampen schon sehr viel Gewichtsverlagerung aufbringen musste und dass es gerade über bergauf-Wurzelpassagen öfter zu Pedalaufsetzern kam als ich es gewohnt bin. Wie gesagt, ich denke, dass hier einfach versehentlich ein Dämpfer mit einem falschen Tune verbaut worden ist und denke, dass das in Serie behioben sein wird. diesen Kritikpunkt hinwegsehen bis wir mal ein echtes Serienbike zum Test bekommen. Mal von dieser Eigenheit, die ich in erster Linie dem Dämpfer zuschreibe abgesehen, erklettert das XRA jede Steigung wunderbar gelassen nicht zuletzt auch wegen der schier endlosen Traktion der B+ Reifen bei trockenen Bedingungen.

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… auch die härtere Gangart ist sehr wohl im Repertoire des B+ XRA.

Insgesamt hinterlässt der DRÖSSIGER XRA B+ bei uns einen sehr positiven Eindruck. Als Prototyp kann man dem Bike den aus unserer Sicht missglückten Dämpfertune noch mal verzeihen – insbesondere weil das vorher getestete XEA29.2 hierin keinerlei Defizite gezeigt hat – wir werden, wenn es aber später mal zu einem echten Test eines Serienbikes kommt, hierauf besonders achten.
Davon abgesehen attestiere ich dem B+ Bike das nach Aussagen von DRÖSSIGER wohl nicht als spezielles B+ sondern wohl mit der expliziten Option auch mit normalen 29er Laufrädern genutzt zu werden kommen soll tolle Fahreigenschaften mit exterm viel Fahrspaß, das durch die B+ noch eine gute Portion mehr Gutmütigkeit und Gelassenheit verpasst bekommen hat.
Definitiv ein guter erster Einstand für echte B+ Bikes bei uns, von denen wir dieses Jahr garantiert noch viel mehr hören werden.

RIDE ON,
c_g