SCHWALBE Nobby Nic 2,35 Tubeless Easy – Testfazit: von c_g
(Bisher erschienen Artikel dazu: Intro & Erster Eindruck)
So der Winter ist endlich vorüber, die Trals wieder frei und zum Teil auch schon abgetrocknet. Das heißt der neue SCHWALBE Nobby Nic hat auch die letzte Episode seines Testpensums abgespult – trocken und gutmütigere Verhältnisse, wie er noch in den ersten Wochen hat erdulden müssen.
Die erste Zeit, bis die Trails wieder ganz offen waren habe ich ihn noch weiter am Singlespeeder PIVOT LeSS gefahren und dann ummontiert auf die AMERICAN CLASSIC Wide Lightning Laufräder meines ROCKY Instinct wo ich ihn noch mal so richtig gefordert habe. Wer sich an die ersten Eindrücke erinnert, wird sich auch daran erinnern, dass der neue Nobby Nic ein Monster an Traktion ist, in Sachen Führung und Seitenhalt in weichen oder rutschigen Untergrund aber lediglich durchschnittlich für einen All-Mountain-/Touren-Reifen ist. Das ist eine Aussage, die sich auch in den weiteren Wochen des Tests und auch am ROCKY durchaus bestätigt hat.
Allerdings gilt dieses kleine Manko eben nur bei wirklich weichen oder rutschigen Böden. Sobald es ein wenig abtrocknet und griffiger wird ist der Nobby Nic nichts anderes als einfach super. In der Traktion kann er ohnehin mit den Besten mithalten – steile und knifflige Abfahrten sind damit kein Problem. Und auch was den Grenzbereich angeht; sobald es nicht mehr ganz so weich und rutschig ist glänzt der Nobby Nic fast mit einer Gutmütigkeit die ihn sehr nahe an die des Hans Dampf bringt. Super!
Was die Selbstreinigung angeht gehört er ebenfalls zu den besseren. Es brauchte schon spezieller Böden (oben rechts) damit er sich für mehr als nur eine Reifenumdrehung wirklich zugesetzt hat.
Dazu kommt das wirklich großzügige Volumen – auf der 29,5 m breiten (innen!) AC Wide Lightning Felge kommt er bei 1,7 bar auf locker 62,2 mm Karkassenbreite – das neben dem Komfort auch vieles and feinen Schlägen und Vibrationen herausholt. Auch auf den TUNE Laufrädern mit den AX-LIGHTNESS Felgen war deutlich zu spüren, wie der Nobby Nic viel mehr Komfort brachte, als die 2,25er Snow Spiker Pro, mit denen sich das Starrbike deutlich „starrer“ gefahren hat. Auch hier hat sich wieder gezeigt, dass breitere Felgen dem runden Querschnitt des Nobby Nic nur zusätzlich gut tun denn die Sache mit der schwächelnden Seitenführung im Weichen war zwar weiterhin noch vorhanden, aber auf der noch breiteren Felge schon wieder ein wenig unauffälliger.
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Testfazit:
Nach nunmehr 3 Monaten an verschiedenen Bikes hat der neue SCHWALBE Nobby Nic einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Von der durchweg sehr guten Schlauchlosmontage (auch dank des neuen Tubeless Easy Karkassenkonstruktion), über das großzügige Volumen (mit 60-62 mm Breite ist er wirklich ein echter 2,35“er). In den anfangs sehr nassen und matschigen bzw. verschneiten Verhältnissen hat er sich vor allem durch einen sehr guten Vortrieb und Bremsgrip hervorgetan, hat aber auch Schwächen in der Seitenführung gezeigt, die sein sonst sehr selbstvertrauenförderndes Handling wieder ein wenig egalisiert haben. Auf den später weniger glitschigen Trails, konnte er dann vollkommen überzeugen. Hier war dann auch die Seitenführung mehr als ausreichend und er ließ sich ebenso aggressiv bis in den hochgesteckten Grenzbereich hin fahren, wie wir es so am Hans Dampf lieben.
Überhaupt scheint der neue Nobby Nic (mal von der kleinen Schwäche bei weichen Böden abgesehen) an Hans Dampf gerückt zu sein. Als Allrounder deckt der Nobb y Nic damit ein wirklich breites Spektrum ab.
Hinten würde ich ihn durchweg bei fast allen Bedingungen fahren von Tour bis Enduro weil er eben neben des sehr guten Grips auch leichter läuft als ein Hans Dampf. Vorne dagegen muss er mit der einen Einschränkung leben, dass er eben bei Nässe viel an Souveränität einbüßt – allerdings eben nur bei wirklich weichen und rutschigen Böden – bei trockenen bis „normalen Verhältnissen (selbst nach mitteleuropäischen Standards J) schlägt er sich aber sehr gut. Nach nunmehr gut 3 Monaten damit bekommt er damit das klare Prädikat „empfehlenswert“.
RIDE ON,
c_g
servus,
an anderer Stelle wird oft kritisiert, dass der neue NN deutlich schmaler ausfällt als sein Vorgänger in dieser Größe und überdies immer deutlich über den Herstellerangaben liegt beim Gewicht. Kannst Du das bestätigen oder nicht?
Danke
Willi
@ Willi: Was das Gewicht angeht, findest du die Angaben und dazugehörige Diskussion im Testintro (oben verlinkt) – und ja der neue Nobby Nix ist etwas schwerer geworden.
Was das Volumen angeht, fallen unsere beiden Testmuster sehr voluminös aus und damit kann ich diese Kritik in unserem Fall nicht bestätigen.
Hallo zusammen, ich fahre den NNic seit der 2015er rausgekommen ist, vorne in der Trailstar Mischung auf Felgen mit 23mm innenbreite. Hinten noch den alten NNic in Pacestar. Beides 2.35 und tubeless. Ich bin total begeistert von dem neuen Nobby. Er hat auf jeden Fall in allen Punkten zu dem Alten zugelegt. Ein super Reifen. Ideales Verhältnis von Grip und Gewicht.
Happy Trails
Servus zusammen,
ich habe den NN2015 die letzten 2 Monate auch im Test gehabt. Ein paar ergänzende Eindrücke von mir dazu:
Interessant fand ich dass der NN2015 (PaceStar) im Gelände (Schotter,Waldboden) auf einer 100m Teststrecke – 10kmh leicht abfallend mit anschließend leicht steigenden Auslauf nur um 1m (Schnitt aus 50 Fahrten:) weiter gerollt ist als der Ardent 2,4 bzw Minion DHR II 2,3 (beide Dual Mischungen-rollen gleich weit)
Der NN2015 2,25 war bei mir 740g schwer und ist damit vom Gewicht gleichauf mit dem Ardent 2,4. (810g – aber viel mehr Reifen….) Der Minion DHR II 2,3 bringt es auf 850g, die Karkasse/Gummimischung dämpft im groben alpinen Gelände jedoch wesentlich besser als die NN Karkasse/Gummimischung und bringt damit vorallem bei Nässe viel mehr Sicherheit!
Der NN2015 ist aus meiner Sicht ein toller Singletrailreifen für engste Waldabfahrten mit dem 29er. Er verleitet zu vielen Cutties, macht im Drift extrem viel Spaß und bleibt dabei wunderbar kontrollierbar-toller Grenzbereich! (fahre 21mm Felge mit 1,9 bar Reifendruck-NN2015 – 54mm breit)
….für mich als Alpenländer wird jedoch der NN2015 den Minion DHR2 am Hinterrad nicht ablösen-dafür ist er im groben, oft feuchten Geröll meiner Heimabfahrten zu oft im Grenzbereich bzw. führt mich der Reifen zu oft an mein fahrerisches Limit:)
werde mir vorne dann wohl auch mal den neuen NN in 2,35 drauf machen und hinten den vorgänger runterfahren. danke für die rückmeldung