SALSA Mukluk – die Individualisierungsphase: von Grannygear

Dies ist der dritte Artikel auf meiner ganz persönlichen Reise um Fatbikes zu ergründen. Weniger ein echter Testbericht, als viel mehr ein Bericht über meine Erfahrungen dazu was ein Fatbike für jemanden wie mich wirklich leisten kann.

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Wieder mal unterwegs mit dem SALSA Mukluk – jetzt mit ein paar komfortspendenden Upgrades.

Nach den ausführlichen Intro und meinen ersten Erfahrungen damit ist es an der Zeit, das Bike ein wenig mehr auf mich persönlich abzustimmen. Wie schon vorher angesprochen sehe ich in dem Bike mehr ein Gefährt für Abenteuer und unentdeckte Pfade als ein typisches MTB und dahingehend gingen auch meine persönlichen Updates.

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Upgrade No. 1: ein ANSWER Protaper Carbon 720 Enduro 20/20 Lenker und ein etwas kürzerer Vorbau.

Zuerst einmal galt es noch ein wenig mehr Komfort in das Bike zu bringen. Das Mukluk 3 kommt bereits mit einem recht handgelenk-freundlichen Salsa Flat 3 Lenker.  Mit 700 mm Breite und einer Kröpfung von 11°, ist er bereits viel besser als ein typischer MTB Lenker und hilft mir die bei einem Starrbike unvermeidlichen Schläge besser abzufangen, aber da geht noch mehr. Deswegen habe ich mir auch einen ANSWER Protaper Carbon 720 Enduro 20/20 Lenker mit satten 20° Kröpfung geholt – angespornt durch die sehr positiven Vorerfahrungen von c_g damit. Dabei ging es mir weniger um die Gewichtsersparnis, die bei gerade mal 218 g für den Lenker gar nicht schlecht war, oder um die großzügige Breite von 720 mm, sondern wirklich in erster Linie darum die Handgelenke und Arme noch mehr zu entlasten. Um damit möglichst nahe an meine bisherige Sitzposition ran zu kommen, musste ich nur einen ca. 10 mm kürzeren Vorbau montieren.

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Upgrade No. 2: Ein neuer WTB Pure V Sattel und eine CANE CREEK Thudbuster ST Federsattelstütze.

Als nächstes kam der zweite wichtige Kontaktbereich zum Bike dran – der Sitzbereich. Original ist am Mukluk ein WTB Pure V, dran, ein Sattel den ich normalerweise sehr gern mag, aber aus irgendeinem Grund war mein Sattel hier deutlich zu weich gepolstert. Also kam einer meiner eigenen Pure V ran.

Als nächstes habe ich noch eine CANE CREEK Thudbuster ST mit dem härtest verfügbaren Elastomer montiert. Um das 27,2 Stützenmaß dem Rahmen anzupassen habe ich eine Alu-Hülse verwendet.

Als nächstes auf meiner Upgrade-Liste waren noch ein paar Nützlichkeiten dran. Eines davon war eine SALSA/REVELATE Rahmentasche.  Davor habe ich aber den Rahmen an den Berührungspunkten noch sauber abgeklebt um Scheuerstellen zu vermeiden. Mit der Rahmentasche kann man zwar am Unterrohr keine Trinkflaschen mehr montieren, dafür gewinnt man aber massiven Stauraum für alles mögliche, inkl. Wasserflaschen. Die Rahmentasche ist aus wasserdichtem Material, mit einem wasserdichten Reißverschluss und ist intern in zwei Hauptfächer unterteilt. Die Montage ist ein wenig aufwendig, weshalb ich die Tasche fortan wohl permanent am Bike lassen werde – egal ob notwendig oder nicht.

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Die SALSA / REVELATE Rahmentasche ist genau für das Mukluk gemacht und hat ein riesiges Fassungsvermögen.

Das Gesamtergebnis kann sich sehen lassen. Der ANSWER 20/20 Lenker ist auch am Fatbike eine Wohltat. Egal ob beim gemütlichen Cruisen, im Wiegetritt oder über wirklich ruppiges Gelände – die 20° Kröpfung hilft mir dabei sowohl die Schläge und Vibrationen besser abzufedern wie auch freier zu atmen. Die federnde Wirkung des Lenkers ist dagegen am Fatbike weniger zu spüren als die klar bessere Ergonomie.
Der neue Sattel und die gefederte Stütze tragen ihren Teil dazu bei die Schläge hinten zu reduzieren und die Fahrten angenehmer zu gestalten. Je nach Art und Form der Hindernisse, kommt manchmal ein wenig schaukelndes Fahrgefühl auf – bedingt durch die ungedämpften Reifen und die ungedämpfte Stütze, aber insgesamt ist der Effekt ein positiver.

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Die erste Ausfahrt mit dem neuen Setup war ein Erholungstag nach einem Vortag mit über 120 km auf dem Straßenrad und so wollte ich es eher gemütlich angehen. Und wenn man das dann gleich mit etwas mehr Spaß verbinden kann … umso besser. Also habe ich einen Freund mit dessen Fatbike angerufen und wir sind  in ein Trailgebiet in der Nähe gefahren: Rob genug und verblockt genug um ein Fatbike voll zu nutzen und weil es davor geregnet hatte auch noch ruschig genug um die Zusatztraktion voll auszunutzen.

Es wurde sofort klar, dass die Veränderungen Mukluk 3 sich auszahlen würden. Ich saß viel besser auf dem Bike und alles war deutlich stimmiger für meinen Geschmack. So sind wir, das Mukluk und ich, den Trail förmlich „hoch getanzt“ und beim Downhill hatte ich mich zumindest soweit an das Bike gewöhnt, dass ich angefangen habe ein wenig damit zu spielen. Die Laufruhe ist manchmal auch sehr willkommen, insbesondere, wenn man über und um Felsblöcke und Baumstämme fährt – eben Gelände in dem man mit dem normalen 29er ohne besondere Fahrtechnik schon zu kämpfen hätte. So langsam freunden wir uns an – das Muk und ich.

So langsam erinnert sich mein Körper auch wieder wie man mit einer Starrgabel zu fahren hat.  Die Arme und Schultern entspannt lassen und das Bike lediglich führen – eine Technik, die mir mit dem ANSWER 20/20 Lenker noch besser gelingt. Damit ist man dann auch recht flott unterwegs. So langsam klappt die Sache!

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„Big Wheels = Big Fun“ … und wie es scheint ist auch was an „Big Tires = Big Fun“ dran.

Ich frage ich immer noch hin und wieder wie es wohl wäre, das Mukluk mit einer Federgabel zu fahren.  Mittlerweile verstehe ich, warum eine Federgabel auch am Fatbike Sinn macht, allerdings sind die Situationen dafür wirklich nicht sehr viele – auf der genannten Ausfahrt waren es vielleicht eine handvoll Male, in denen ich eine Federgabel wirklich vermisst hatte. Darüber hinaus, wiegt eine Federgabel ebn auch mehr und bringt zusätzliche Bauteile, die kaputt gehen können. Mal sehen was die weiteren Erfahrungen bringen. Vorläufig bleibe ich mal starr, auch wenn ich nicht ausschließen möchte mal eine Federgabel oder eventuell weichere Reifen auszuprobieren.

Auf alle Fälle bleibt die Erkenntnis, dass es die großen Reifen sind, welche all das erst möglich machen. Ich wusste ja schon immer, dass große Laufräder besser sind, jetzt lerne ich gerade dass auch größere Reifen ihre Vorzüge haben.
Als nächstes ist ein schöner Bikepacking Trip geplant … schließlich geht es ja um Abenteuer, oder?

Grannygear